Collection Baccara Band 0314
da. Sie atmen, sie weinen und füllen mein Herz völlig aus. Ich habe mich augenblicklich unsterblich in sie verliebt. Eines war mir sofort klar. Ich würde niemals zulassen, dass ihnen jemand wehtut. Und niemand kritisiert ungestraft meine Kinder. Wirklich niemand!“
„Ja“, sagte er und blickte ihr nachdenklich in die Augen. „Das habe ich gemerkt. Lass uns ein bisschen schneller gehen. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.“
Nach einer halben Stunde taten Jenna die Füße weh. Sie fing an zu bedauern, aus dem Taxi ausgestiegen zu sein, andererseits hatte der Fußmarsch auch seine guten Seiten. Sie ging neben Nick her, der seinen Arm noch immer locker um ihre Taille gelegt hatte. Sie wusste, sie täte besser daran, sich von ihm zu lösen, aber das Gefühl war einfach zu schön.
Ihre gemeinsame Woche lag so lange zurück, und seitdem hatte es keinen anderen Mann in ihrem Leben gegeben. Zwar war sie einen Großteil der Zeit schwanger gewesen, ein Umstand, der neue männliche Bekanntschaften ziemlich erschwerte, aber auch wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte sie sich nicht nach einem anderen Mann umgesehen. Nick war ihr so unter die Haut gegangen, dass auch nur der Gedanke an einen anderen unmöglich schien.
Bei näherer Betrachtung war das eine ziemliche Katastrophe, denn er hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass ihre gemeinsame Geschichte unwiederbringlich vorüber war. Dabei war es keineswegs so, dass sie eine zweite Chance wollte, sie verstand seine Einstellung, dennoch war diese Vorstellung auf merkwürdige Art schmerzlich.
„Oh!“, machte sie plötzlich und blieb abrupt stehen.
Sie waren an dem Markt angelangt, den sie zuvor auf ihrer Fahrt mit dem Taxi schon gesehen hatten. Jenna fand, es konnte kaum eine bessere Ablenkung von ihren verwirrenden Gedanken an Nick geben als diese bunte Vielfalt von Kunsthandwerk, preiswerter Kleidung und Kitsch.
„Lass uns einen Einkaufsbummel machen“, schlug sie begeistert vor.
Nick zog ein Gesicht wie wohl jeder Mann, der diese Worte hörte. „Was hoffst du hier zu finden? Das ist doch nur eine Touristenfalle.“
„Das macht doch gerade Spaß“, insistierte sie, löste sich aus seinem Arm und ging zum ersten der annähernd dreißig Stände.
Während sie sich durch das Gedränge schob, war sie sich Nicks Nähe immer bewusst. Sie betrachtete Silberschmuck, Geldbörsen aus Leder und gehäkelte Schals, die in farbenprächtigen Bündeln von den Streben eines großen Sonnenschirms hingen. Sie lächelte einem Mann zu, der Tacos verkaufte, und ignorierte dabei ihren gefährlich knurrenden Magen. Schließlich unterzog sie die Waren an einem T-Shirt-Stand einer eingehenden Musterung.
Nick trat zu Jenna und warf einen kritischen Blick auf die Auswahl an bunt bedruckten Baumwollhemden. Es gab welche mit verschiedenen Ansichten von Cabo, mit Angelszenen oder kitschigen Sonnenuntergängen. Amüsiert schüttelte er den Kopf. Weibliche Gedankengänge würden für ihn wohl immer ein Geheimnis bleiben. Warum, um alles in der Welt, wollte sie ausgerechnet hier einkaufen gehen?
„Willst du deine Garderobe ergänzen?“, flüsterte er ihr ins Ohr.
Jenna fuhr leicht zusammen, und er freute sich an der Tatsache, dass er sie offenbar immer noch nervös machen konnte. Schon den ganzen Tag lang hatte er eine seltsame Anspannung zwischen ihnen gespürt. Ihm war klar gewesen, dass es ein Fehler war, den Arm um sie zu legen, aber es hatte sich ziemlich gut angefühlt, sie so nah bei sich zu haben. Also hatte er seine Bedenken erfolgreich ignoriert.
„Nein, ich brauche nichts, aber vielleicht gibt es etwas in der Größe von Cooper und Jacob“, antwortete sie und kramte in der Auslage herum. „Oh, sieh mal!“ Sie nahm ein T-Shirt von einem Stapel und hielt es ihm hin.
Es war so winzig, dass Nick sich fragte, ob es überhaupt irgendjemandem passen konnte. Als Aufdruck trug es ein gezeichnetes Eselsfohlen, das beim Grinsen alle Zähne zeigte.
„Das ist ja süß!“, rief sie begeistert. „Findest du nicht auch?“
Nick hielt beim Anblick ihres strahlenden Gesichts unwillkürlich den Atem an. Er hatte Frauen schon Diamanten geschenkt und dafür weit weniger Freude geerntet.
„Ja“, antwortete er grinsend. „Ich denke schon.“ Dann wandte er sich an die Verkäuferin und erklärte ihr auf Spanisch, sie bräuchten zwei von diesen T-Shirts in der gleichen Größe.
Die Frau lächelte ihn verständnisvoll an, suchte ein zweites Exemplar heraus, verstaute beide
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