Collection Baccara Band 0314
auf ihre körperliche Nähe zu ignorieren.
Die vergangenen Tage waren die Hölle gewesen. Tagsüber fast ununterbrochen mit ihr zusammen zu sein und zu wissen, dass sie nachts nur zwei Türen von ihm entfernt spärlich bekleidet in einem breiten Bett lag, hatte große Anforderungen an seine Selbstbeherrschung gestellt. Er hatte in den letzten drei Tagen öfter kalt geduscht als sonst in zehn Jahren.
Sein Plan, Jenna zu verführen, war nach hinten losgegangen. Er war nämlich derjenige, der verführt wurde. Er war derjenige, der nachts vor Verlangen nicht schlafen konnte.
Nick hatte das alles gründlich satt. Es war Zeit, den ersten Schritt zu tun. Bevor das Ergebnis des Vaterschaftstests da war.
Heute Nacht, beschloss er. Diese Nacht würde Jenna in seinem Bett verbringen. Das war es, wovon er während des vergangenen Jahres ständig geträumt hatte.
„Chef?“, drang Teresas Stimme in seine Gedanken.
Nick fuhr zusammen. Er hatte Teresas Anwesenheit glatt vergessen. „Was ist?“
„Das Labor in Cabo hat angerufen. Sie haben das Ergebnis Ihres DNA-Tests an das Labor in San Pedro gefaxt.“
Nick spürte, wie sich sein Magen senkte. Das endgültige Ergebnis würde dann wohl am kommenden Tag eintreffen. Also, heute Nacht oder nie . „Gut“, sagte er in möglichst gleichgültigem Ton.
„Soll ich Jenna Bescheid sagen?“
„Nein danke. Das mache ich selbst.“
„Okay“, sagte Teresa und hielt kurz inne, um ihn eindringlich anzusehen. „Sehen Sie, es geht mich ja nun wirklich nichts an …“
„Das hat Sie noch nie von irgendetwas abgehalten“, unterbrach er sie lächelnd.
„Da haben Sie wohl recht“, räumte sie ein. „Ich wollte Ihnen einfach nur sagen, dass Jenna Sie meiner Meinung nach in Bezug auf die Kinder nicht anlügt.“
Nick erstarrte. Von den Kais her erklang Autogehupe, und der ausgelassene Lärm, den nur eine Gruppe Touristen auf Landgang verursachen kann, wehte herüber. Wellen schwappten träge gegen die Schiffswand, und eine kurze Bö trieb ihm die Haare in die Augen.
Ungeduldig und etwas wirsch wischte er die Haarsträhne beiseite. „Glauben Sie das wirklich?“
Sie hob das Kinn und straffte die Schultern. „Ich bin fest davon überzeugt. Sie ist nicht der Typ, der so etwas tun würde, und sie macht sich überhaupt nichts aus Ihrem Geld oder Ihrer Position.“
„Teresa, bitte“, sagte Nick unwillig. Er wollte eigentlich nicht über dieses Thema sprechen, und es spielte für ihn keine Rolle, was seine Assistentin über Jenna dachte. Teresa würde sich aber wohl nicht davon abhalten lassen, ihm ihre Ansichten darzulegen.
„Ich finde, Sie sollten sich ruhig anhören, was ich zu sagen habe“, fuhr sie denn auch ungerührt fort. „Danach können Sie mich ja feuern, wenn Sie wollen.“
Nick verschränkte die Arme vor der Brust. „Also schön. Legen Sie los.“
„Damals, als Sie Jenna entlassen haben, hielt ich meinen Mund, wie Sie sich vielleicht erinnern. Bis zu einem gewissen Grad war ich auch Ihrer Meinung. Ja, Jenna hätte Ihnen sagen müssen, dass sie für Sie arbeitet. Aber von Jennas Standpunkt aus betrachtet kann ich nachvollziehen, warum sie es nicht getan hat.“
„Na, das ist ja großartig. Vielen Dank“, sagte er sarkastisch.
Teresa ließ sich davon nicht beeindrucken. „Ich habe auch nichts gesagt, als es Ihnen so schlecht ging, nachdem sie fort war. Dabei kamen Sie mir vor wie ein Panther mit dem Fuß in einer Schnappfalle.“
„Also wirklich, Teresa!“, sagte Nick empört.
„Damals habe ich geschwiegen, aber ich sage es jetzt“, erklärte sie energisch und hielt ihm den erhobenen Zeigefinger hin, als wäre er ein missratener Schuljunge. „Und bevor Sie mich kündigen, sollten Sie bedenken, dass Sie nie wieder eine so fähige Assistentin bekommen wie mich. Das wissen Sie genau.“
Er biss die Zähne zusammen, denn Teresa hatte natürlich recht. „Na los, spucken Sie es schon aus.“
„Jenna ist kein Mensch, der andere belügt.“
Ein spöttisches Lachen war Nicks einzige Reaktion.
„Ja, ja. Schon gut. Sie hat Ihnen verschwiegen, dass sie Ihre Angestellte ist. Na und? Das war ein Fehler, nichts weiter. Denken Sie daran, ich hatte damals auch öfter mit ihr zu tun, und auf meine Menschenkenntnis lasse ich nichts kommen. Jenna ist ein nettes Mädchen mit einem guten Kern.“
Unbehaglich trat er von einem Fuß auf den anderen. Er wollte das nicht hören. Er wollte nicht, dass Teresa recht behielt. Es war viel einfacher, Jenna für eine
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