Collection Baccara Band 0314
hörte sie aufmerksam zu, wie Maxie sie auf den neusten Stand im Leben der Zwillinge brachte. Hin und wieder musste sie lächeln, aber eigentlich war ihr das Herz unendlich schwer. Ich will nach Hause, dachte sie verzweifelt. Ich will meine Babys halten, sie füttern und sie trösten. Es hatte seinen Grund, warum sie bisher nicht bei Maxie angerufen hatte. Sie hatte gewusst, dass sie es kaum aushalten würde. Im Notfall hätte ihre Schwester sie jederzeit erreichen können, denn sie hatte ihr sowohl ihre Handynummer als auch die Nummer der Bordvermittlung dagelassen.
„Also“, beendete Maxie ihren Bericht. „Hier läuft alles bestens. Du musst dir keine Sorgen machen. Und wie ist es bei dir? Wie hat Nick die guten Neuigkeiten aufgenommen?“
„Er glaubt mir nicht.“
„Du siehst mich gänzlich überrascht“, kommentierte Maxie diese Antwort mit beißender Ironie.
Jenna verdrehte die Augen. Ihre Schwester war nicht gerade ein großer Fan von Nick Falco. Sie war vor ein paar Jahren von einem sehr wohlhabenden Mann nach allen Regeln der Kunst verführt und dann verlassen worden. Seitdem hegte sie ein tiefes Misstrauen gegen Männer im Allgemeinen und reiche Männer im Besonderen.
„Er hat eine DNA-Analyse vornehmen lassen. Das Ergebnis wurde bereits an unser Labor gefaxt. Der Beweis, den nicht einmal er abstreiten kann, dürfte morgen hier eintreffen.“
„Gut. Dann kommst du nach Hause, oder?“
„Ja, natürlich. Sobald ich kann“, antwortete Jenna ausweichend. Nun, da sie einmal hier war, musste sie wohl oder übel auch warten, bis sich die Situation mit Nick geklärt hatte.
„Du weißt, wie sehr ich Jake und Cooper liebe“, setzte Maxie nach, „aber ich glaube, sie können deine Rückkehr ebenso wenig abwarten wie ich.“
„Sie fehlen mir so sehr“, sagte Jenna traurig. Sie hörte, wie Jakes Geschrei im Hintergrund merklich zorniger wurde.
„Warte einen Moment, ich hole ihn“, sagte Maxie. Kurz darauf meldete sie sich wieder. „So, nun nuckelt er an seiner Flasche und ist mit sich und der Welt zufrieden. Jetzt erklär mir mal, warum du angerufen hast.“
„Ich wollte hören, wie es euch geht.“
„Ja, sicher. Das habe ich dir erzählt, nun spuck den Rest aus.“
„Ich weiß nicht, was du meinst.“
„Komm schon, ich muss mich um zwei Babys kümmern. Mach es nicht so spannend. Ich will wissen, wie es zwischen dir und Nick gelaufen ist.“
„Na ja, ganz gut, denke ich“, sagte Jenna ausweichend.
„Aha“, machte ihre Schwester. „Du hast also mit ihm geschlafen. Wusste ich’s doch.“
Jenna zögerte einen Moment. „Viel geschlafen haben wir eigentlich nicht, aber da du schon fragst, ja.“
„Verdammt, Jenna! Was hast du dir dabei gedacht?“
„Ich weiß, es war ein Fehler. Also erspar mir deine Vorwürfe.“
Maxie schnaubte ungehalten. „Ein Fehler? Wenn du vergisst, Brot zu kaufen, ist das ein Fehler, aber mit einem Mann zu schlafen, der dich schon einmal verlassen hat, ist eine Katastrophe.“
„Vielen Dank“, erwiderte Jenna trocken. „Jetzt fühle ich mich gleich viel besser.“
„Schon gut, Jake“, flüsterte Maxie. „Alles in Ordnung. Ich schimpfe nicht mit dir. Ich schimpfe mit deiner Mom.“ Dann hob sie die Stimme wieder ein wenig und sagte: „Es tut mir leid, Jenna. Ich wollte nicht so aus der Haut fahren. Du weißt doch hoffentlich, dass dabei nichts Gutes herauskommen kann, oder?“
„Ja, das ist mir klar.“ Die Tatsache, dass sie in einem leeren Bett aufgewacht war, schien der beste Beweis dafür.
„Komm nach Hause“, drängte Maxie.
„Das werde ich. Bald schon.“
„Nein, sofort.“
„Das geht nicht. Ich muss noch mit ihm reden.“
„Es ist doch bereits alles gesagt worden, nicht wahr? Jenna, ich will nicht noch einmal miterleben, wie du am Boden zerstört bist. Dieser Mann ist nichts für dich. Das weißt du genau. Du verhältst dich gerade so, als würdest du ihn darum bitten, dir einen zweiten Schlag zu versetzen.“
Ihre Schwester schätzte die Lage natürlich richtig ein, aber Jenna konnte unmöglich gehen, ohne noch einmal mit Nick gesprochen zu haben. Sie musste sich selbst beweisen, dass es trotz der vergangenen Nacht keine Zukunft für sie beide gab. Nur dann wäre sie in der Lage, wirklich loszulassen.
„Wenn er mir wehtut, werde ich mich wieder davon erholen“, sagte sie, doch ihre Stimme zitterte leicht. „Ich weiß es zu schätzen, dass du dir Sorgen um mich machst, Maxie, aber ich muss das auf meine Art hinter
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