Collection Baccara Band 0314
frei“, erklärte er, während er die Tür zu seiner Unterkunft aufschloss und ihr den Vortritt ließ. „Es sei denn, du bist versessen auf das Riviera-Deck. Wir sind ausgebucht.“
Jenna sah Nick an und fühlte, wie ihr die Knie weich wurden. Warum war der Abschied nur so verdammt schwer? Es war einfach nicht fair, dass ihr Körper etwas anderes wollte, als ihr die Vernunft gebot. „Ach, deshalb hast du mich bei dir einquartiert?“
Er nickte nur.
In diesem Moment war ein durchdringender Signalton zu hören.
„Das Faxgerät“, antwortete Nick auf ihre unausgesprochene Frage.
Als er in einem Nebenraum verschwand, um das ankommende Fax an sich zu nehmen, eilte Jenna in sein Schlafzimmer. Sie wollte ihre Unterwäsche holen, die sie am Morgen dort vergessen hatte, und fand es besser, diesen Raum zu betreten, während er anderweitig beschäftigt war.
Während sie die Tür öffnete, drang Nicks Stimme zu ihr. „Es ist vom Labor.“
Falls er noch etwas anderes sagte, hörte sie es nicht. Sie verspürte nicht einmal ein Gefühl der Zufriedenheit, weil er ihr nun endlich glauben musste. Stattdessen hing ihr Blick wie gebannt an seinem Bett. In ihrem Kopf summte es, und sie fand keinen Ausdruck für das Gefühl, das sie in diesem Augenblick beherrschte.
Auf Nicks Bett mit der schwarzen Satinbettwäsche lag eine Frau. Eine sehr hübsche, sehr rothaarige und sehr nackte Frau.
8. KAPITEL
„Jenna?“, kam Nicks Stimme aus dem Hintergrund, aber sie drehte sich nicht um.
„Oh“, machte die Rothaarige verblüfft und zog ein Laken über sich, um ihre Blöße zu bedecken. Ziemlich spät, wie Jenna fand. „Ich wusste nicht, dass er schon jemanden hat.“
Nick tauchte im Türrahmen auf. „Wer zum Teufel sind Sie?“
Die Frau sah ihn nur aus geweiteten Augen an.
„Das Betthäschen des Monats?“, schlug Jenna vor.
„Entschuldigen Sie“, sagte die Rothaarige und drapierte sich umständlich das Laken um den Körper. „Das ist wohl ein Missverständnis. Ich gehe dann mal besser.“
„Oh, bitte nicht meinetwegen.“ Jenna wandte sich abrupt um und eilte in ihr Schlafzimmer.
„Jenna, so warte doch!“, rief Nick wütend, aber sie scherte sich nicht darum.
Sie wollte seine Ausflüchte nicht hören. In seinem Bett lag eine nackte Frau, was gab es da schon zu erklären? Vermutlich passierte das öfter.
Auch das interessierte sie eigentlich nicht. Sie wollte nur eins: so schnell wie möglich verschwinden.
Was bin ich doch für eine blöde Kuh, schalt sie sich. Wie konnte sie auch nur den Gedanken zulassen, diesen Mann zu lieben? War sie so scharf auf Enttäuschungen?
Wie ferngesteuert holte sie ihren Koffer aus dem Wandschrank, warf ihn aufs Bett und öffnete ihn. Dann stopfte sie wahllos ihre Sachen hinein. Nick stürmte herein, ergriff sie am Arm und drehte sie zu sich um.
„Was machst du da?“
Sie riss sich los und warf ein weiteres Bündel Kleidung in den Koffer. Sie war wütend, verletzt und fühlte sich gedemütigt. Eine gefährliche Mischung. „Wonach sieht es denn aus? Ich reise ab.“
„Wegen der Rothaarigen?“
„Was ist los? Kannst du dich nicht mehr an ihren Namen erinnern?“, fragte sie mit schneidender Stimme.
„Ich habe diese Frau noch nie in meinem Leben gesehen. Wie soll ich da, verdammt noch mal, ihren Namen kennen!“
„Schrei mich nicht an“, erwiderte sie mit erhobener Stimme. Sie hörte das Blut in ihren Ohren rauschen und konnte nur noch einen klaren Gedanken fassen: Nichts wie raus hier! „Ich reise ab, und du kannst mich nicht aufhalten.“
„Jenna, bitte, das Testergebnis ist da und …“
„Dann weißt du ja, dass ich die Wahrheit gesagt habe“, unterbrach sie ihn. „Mission erfüllt.“ Zornig schmiss sie ihre Schuhe in den Koffer. Ordentliches Packen sah anders aus, aber das kümmerte sie im Moment nicht im Geringsten.
„Wir müssen reden.“
„Es ist alles gesagt. Beauftrage einen deiner Anwälte, Kontakt zu mir aufzunehmen.“ Sie eilte ins angrenzende Bad und sammelte ihre Toilettenartikel ein.
„Jenna, bitte“, sagte Nick mit unterdrückter Wut. „Ich habe gerade den Beweis erhalten, dass ich Vater bin. Gib mir noch ein paar Minuten. Beruhige dich, dann können wir darüber reden.“
„Solltest du nicht längst bei deinem rothaarigen Betthäschen sein?“, fragte sie ihn ziemlich spitz.
Er schüttelte resigniert den Kopf. „Sie ist gegangen. Ich habe sie weggeschickt. Und ich habe sie auch nicht eingeladen. Sie hat das Zimmermädchen
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