Collection Baccara Band 0315
Blick zu. „Meine Güte, Kind, sind Sie an den königlichen Hoden interessiert?“
Wie dumm von ihr, bei einer so weisen alten Eule wie Doris derart offensichtlich zu sein. „Eigentlich nicht. Ich bin nur neugierig. Und ich will sichergehen, dass ich nicht plötzlich einer eifersüchtigen Frau gegenüberstehe, die ein Problem damit hat, dass ich hier wohne.“
„Das wird nicht passieren, Schätzchen. Er befindet sich schon lange in einer Trockenperiode.“
Imogene hätte fast laut gelacht, denn genau dieser Ausdruck passte auch zu ihrem Liebesleben. „Ich bin lediglich daran interessiert, das Reiten zu lernen.“
Doris zwinkerte ihr zu. „Oh, der Scheich ist ein erfahrener Lehrer. Und er wird Ihnen irgendwann auch beibringen, wie man auf einem Pferd sitzt.“
Damit verschwand die Haushälterin kichernd durch die Tür. Zurück blieb der schwere Duft nach Lavendel.
Imogene zog die Hose aus, schlängelte sich in die Reithose, die wie angegossen saß, und schlüpfte in die Stiefel. Sie betrachtete sich im Spiegel. Irgendwie empfand sie es als befremdlich, die Kleidung einer anderen Frau zu tragen. Vermutlich die einer seiner Liebhaberinnen.
Wenn es so war, warum behielt Raf Shakir die Kleidungsstücke? Waren sie das Souvenir einer Beziehung, die ihm viel bedeutet hatte? Erinnerungen an eine Frau, nach der er sich noch verzehrte? An eine Geliebte, die ihn hatte sitzen lassen? Oder war er derjenige, der stets Beziehungen beendete?
Das erschien Imogene logischer. Die typische Situation von „attraktiver, selbstbewusster Mann, der keine feste Bindung will“. Ja, Raf Shakir war der Typ Mann, der mit einer Frau Sex hatte und dann ging. Der Typ Mann, den man meiden sollte wie eine schlechte Investition.
Natürlich konnte sie ihm nicht völlig aus dem Weg gehen, schließlich legte sie ihre Zukunft als Reiterin in seine erfahrenen Hände. Sie musste nur daran denken, alles andere von diesen Händen fernzuhalten. Oh, es würde nicht leicht werden, daran zu denken.
In dem Moment, als seine „Schülerin“ im Stall erschien, wäre Raf am liebsten über sie hergefallen. Die Reithose betonte ihre langen Beine, die wohlgeformten Schenkel und die Hüften. Im Geiste dankte er der hinterlistigen Mary Christine Chatham, dass sie in ihrer Wut darüber, dass er sie nicht heiraten, ja, nicht einmal mit ihr schlafen wollte, die Kleidungsstücke zurückgelassen hatte, als sie aus dem Haus gestürmt war.
Imogene sah so sexy aus in der engen Hose, dass ihm sofort heiße Fantasien durch den Kopf schossen. Er riss sich zusammen und bedeutete Genie, weiter vorzukommen. „Ich möchte Ihnen jemanden vorstellen.“
Sie machte ein paar zögerliche Schritte. „Den wirklichen Stalljungen?“
„Nein, aber er ist männlich und ziemlich freundlich.“
Imogene trat zu ihm an die Box und schaute hinein. Ihre Augen wurden groß. „Meine Güte, was für ein Riese! Soll ich wirklich so ein großes Pferd reiten?“
Der Wallach war definitiv nicht überdurchschnittlich groß, zumindest nicht für jemanden, der an Pferde gewöhnt war. „Ich vermute, Ihre letzte Erfahrung haben Sie mit einem Pony gemacht.“
„Es war ein großes Pony“, entgegnete Imogene finster.
Raf versuchte, seine Belustigung zu unterdrücken. Ohne Erfolg. „Keine Angst, er ist zuverlässig.“
Sie verschränkte die Arme. „Ich hoffe es.“
Raf öffnete die Boxentür. Der Wallach fraß weiter sein Heu, ohne seine Besucher zur Kenntnis zu nehmen. „Hier ist eine Lady, die dich gern kennenlernen möchte, Maurice.“
Genie lachte kurz auf. „Maurice? Das Pferd heißt Maurice?“
„Maurice ist nur sein Stallname. Die frühere Besitzerin hat ihn nach ihrem verstorbenen Ehemann benannt. Sein offizieller Name ist King Jassim SháaTir of miSir, falls Sie es vorziehen, ihn so zu nennen.“
Imogene schüttelte den Kopf. „Lieber Maurice.“
Als sie regungslos stehen blieb, nahm Raf ihre Hand und führte sie in die Box. Er genoss das Gefühl, ihre schlanken Finger in seiner Hand zu spüren. „Kommen Sie. Lernen Sie ihn kennen.“ Er würde Imogene auch gern besser kennenlernen. Vor allem ihren Körper.
Bevor er sich zu weiteren Fantasien hinreißen ließ, legte er die Hände auf ihre Schultern und schob sie weiter vor.
Der Wallach drehte sich daraufhin um und schnüffelte, Genie blieb steif wie ein Brett stehen. „Hallo, Maurice.“
Das Pferd senkte den Kopf und zupfte einen einzelnen Halm aus dem Heu, bevor es sich ihr näherte und gegen ihre Hand stupste,
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