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Collection Baccara Band 0315

Collection Baccara Band 0315

Titel: Collection Baccara Band 0315 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Castell Christine Rimmer Kristi Gold
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hatte sich selbst die bittersten Vorhaltungen gemacht. Sie hatte sich in die Arbeit geflüchtet, um zu vergessen, und meistens gelang es ihr auch.
    Doch heute, als Raf Shakir sie Genie genannt hatte – den Namen hatte Victoria ihr gegeben, weil sie Imogene nicht hatte aussprechen können –, da war der Schmerz über den schrecklichen Verlust zurückgekehrt.
    Imogene musste darauf achten, in der Gegenwart des Scheichs keine Gefühle zu zeigen. Egal, wie attraktiv sie den Mann fand, egal, wie sehr sie sich wünschte, ihn besser kennenzulernen, sie durfte ihm das traurige Geheimnis nicht offenbaren, das sie belastete. Imogene Danforth würde Scheich Raf Shakir nicht von den Sünden ihrer Vergangenheit erzählen. Sie würde eine vorbildliche Schülerin sein und ihm beweisen, dass sie die Herausforderung bewältigen konnte. Sie wollte nie wieder einen Menschen enttäuschen.

2. KAPITEL
    Am nächsten Morgen fuhr Imogene zum zweiten Mal in zwei Tagen die von alten Eichen gesäumte Straße entlang, vorbei an weiß eingezäunten Koppeln. Sie hielt vor dem weißen Haupthaus mit den typischen Fensterläden und dem Charme einer traditionellen Plantage. Das wunderschöne Anwesen war eine Oase mitten im Niemandsland, nicht weit entfernt von einem Fluss mit unaussprechlichem Namen und umgeben von Sumpfland. Cotton Creek, die nächstgelegene Stadt – wenn man es überhaupt Stadt nennen konnte –, lag mehr als zwanzig Meilen entfernt.
    Imogene stieg aus ihrem Fahrzeug, nahm ihr Gepäck und drückte den Klingelknopf neben der Doppeltür. Sie wartete eine Ewigkeit, bis jemand auf ihr Läuten reagierte. Dieser Jemand erwies sich als eine etwa sechzigjährige Lady.
    Eine Südstaatenlady durch und durch, angefangen bei ihrem Haar bis zu den knallrot geschminkten Lippen. Sie trug eine frische pinkfarbene Bluse, einen dunkelgrauen bis über die Knie reichenden Rock und dazu eine Perlenkette, die wahrscheinlich Generationen wohlgesitteter Damen weitervererbt hatten, bis sie schließlich an dem dicken Hals dieser Lady gelandet war.
    Imogene lächelte die Frau an. „Hallo, ich suche Raf Shakir.“
    „Was zum Teufel wollen Sie von ihm?“, antwortete sie in dem typisch schleppenden Slang von Georgia.
    „Er hat mich hierher eingeladen. Ich bin die nächsten drei Wochen sein Gast.“
    Die Frau stieß einen sarkastischen Lacher aus. „Das sagen sie alle.“
    Imogene runzelte die Stirn. „Alle?“
    „All die Frauen, die in Scharen hierherströmen, Schätzchen.“
    „Zu denen gehöre ich nicht“, entgegnete Imogene schnell. „Ich bin rein beruflich hier.“
    „Das sagen sie auch alle. Außerdem ist Samstag. Niemand arbeitet am Samstag.“
    Offensichtlich hatte Miss Schrullig keine Ahnung, was in der Geschäftswelt los war. „Ich versichere Ihnen, ich bin nur hier, um das Reiten zu lernen. Fragen Sie Scheich Shakir. Er wird es bestätigen. Tatsache ist, dass er mich erwartet.“
    „Er hat mir nichts von Ihnen gesagt. Außerdem ist er nicht hier.“
    Großartig. „Wo ist er?“
    „Was glauben Sie wohl?“
    „Ich habe keine Ahnung, wo er ist. Vielleicht im Stall?“
    „Wahrscheinlich. Spielt im Pferdemist. Der Mann benimmt sich eher wie ein Feldarbeiter als wie ein Prinz.“
    „Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass er ein Prinz sein könnte“, sagte Imogene sehr zu ihrem Leidwesen laut.
    Die Frau machte ein Gesicht, als hätte Imogene ihren Verstand verloren. „Sein Blut ist blauer als blau, so einfach ist das, und er mag keine Frauen, die es auf seine Kreditkarte abgesehen haben.“
    Imogene erhob die Hand. „Ich schwöre, dass ich kein Interesse an seiner Brieftasche habe.“ Vielleicht an seinem Aktienbestand, aber aus rein beruflicher Sicht. Sie selbst besaß einen beachtlichen Treuhandfonds, dazu ihr Gehalt, sie brauchte also keinen Gönner. Sie musste allerdings zugeben, dass er andere Vorzüge besaß, die sie interessierten, was sie dieser unmöglichen Frau aber auf keinen Fall verraten würde.
    „Hören Sie … Ma’am, wenn Sie bitte Ihren Chef holen könnten, dann hätten wir die Sache schnell geklärt.“
    „Warum nicht“, sagte sie und trat zur Seite. „Ich kann nicht weiterhin die Plantagenpolizei spielen. Ich habe viel zu viel damit zu tun, diesen Haushalt zu führen. Kommen Sie herein und nehmen Sie im Wohnzimmer Platz. Ich suche ihn.“
    Imogene folgte ihr ins Wohnzimmer und setzte sich auf das blaue Sofa, die Taschen zu ihren Füßen, die Hände züchtig im Schoß. „Dafür wäre ich Ihnen sehr

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