Collection Baccara Band 0316
Danforth. In seinen Augen schimmerte tiefe Zuneigung.
Toby umarmte seinen Vater kurz. „Ich möchte auf keinen Fall ein Familientreffen verpassen – egal, aus welchem Anlass es stattfindet.“
Angesichts ihrer familiären Situation hatte Heather ein Problem damit, mit so viel offen gezeigter Zuneigung umzugehen. Sie überlegte, ob sie sich vielleicht heimlich davonmachen konnte, um das Haus zu erkunden und die Gefühle zu analysieren, die sie völlig verwirrten.
„Und wer ist diese hübsche junge Dame?“, fragte Harold in ihre Richtung und vereitelte damit den Gedanken an eine Flucht.
Freundliche blaue Augen unter buschigen dunklen Augenbrauen betrachteten sie.
„Das ist Dylans Nanny“, erklärte Genie von sich aus, bevor jemand anders etwas sagen konnte. „Sie heißt Heather Burroughs. Ihr erinnert euch vielleicht an ihr Konzert im Civic Center vor ein paar Jahren.“
Überrascht, dass Tobys Schwester sich überhaupt an ihren Namen erinnerte, gar nicht zu reden davon, dass sie sogar Hintergrundinformationen parat hatte, lächelte Heather Harold Danforth schüchtern an. Im Gegensatz zu ihrem Vater, der von schmächtiger Statur war und aufbrausendes Temperament besaß, wog Harold Danforth mindestens hundert Kilo und wirkte ausgeglichen und freundlich.
„Freut mich, Sie kennenzulernen“, sagte sie und fühlte sich dem Mann sofort verbunden.
„Die Freude ist ganz meinerseits.“
Die Worte, die geschrieben gestelzt wirken mochten, wärmten Heathers Herz. Der Mann schien durch und durch ein Gentleman zu sein. Ihr war absolut unbegreiflich, warum Toby diese warmherzige Familie verlassen hatte, um ein eigenes Leben weit weg von hier aufzubauen. Da Heather fürchtete, sich an diese Menschen gewöhnen zu können, wenn sie nicht aufpasste, war sie froh, dass ihr Job sie während ihres Aufenthalts ganz in Anspruch nehmen würde.
Es war unmöglich zu sagen, welche Kinder, die hier herumliefen, zur Familie gehörten, und welche Kinder nur Freunde der Familie waren. Auf einem Grundstück von dieser Größe wäre es kein Problem, einen ganzen Kindergarten unterzubringen. Heather wäre gern bereit, ihn zu leiten, wenn sie dafür nicht bei Abraham Danforths großer Wahlkampfparty erscheinen müsste.
Ihre Gedanken wurden von den Schreien eines Kindes unterbrochen. Heather entdeckte einen Jungen in Dylans Alter, der auf dem Geländer einer wunderschönen geschwungen Treppe, das über die Jahrzehnte von den Hosenböden der Kinder poliert worden war, hinuntergerutscht kam. Erschrocken sprang sie zur Seite, um dem Jungen nicht als Landekissen zu dienen. Toby tat genau das Gegenteil. Er trat vor und fing den Jungen im Flug auf.
„Wen haben wir denn hier?“ Toby fühlte sich in seine Kindheit versetzt, als er in das Gesicht des Jungen sah. Genauso hatte sein Bruder Jacob in dem Alter ausgesehen. „Peter Pan vielleicht?“
Der Junge kicherte. „Nicht Peter Pan – einfach Peter!“
Der Vater des Jungen trat vor und zerzauste seinem Sohn die Haare. „Toby, das ist dein Neffe.“
Der Stolz in der Stimme war genauso unverkennbar wie die Liebe zu dem Kind. Nicht wissend, dass Jacob selbst erst kürzlich von seinem Sohn erfahren hatte, vermutete Heather, dass Toby noch keine Chance gehabt hatte, seinen übermütigen Neffen kennenzulernen. Ihr gefiel, wie Toby mit den Kindern umging. Der Mann hatte genug Liebe für mehr als ein Kind. Dylan hätte sicherlich gern Brüder und Schwestern, die die Leere ausfüllten, die seine Mutter hinterlassen hatte.
Nicht, dass Heather selbst Ambitionen hatte, Toby zu heiraten. Allein der Gedanke daran trieb ihr die Röte ins Gesicht.
„Die Jungs werden sich gegenseitig guttun“, hörte sie Jacob sagen. „Vor ein paar Monaten war Peter noch genauso zurückhaltend wie Dylan und fast ebenso ruhig. Erst das Leben in der Familie hat ihn aus seiner Reserve gelockt.“
Der nur ein Jahr ältere Peter nahm Dylan an die Hand. „Komm. Wir gehen spielen.“
Als Dylan zögernd zu Heather aufblickte, lächelte sie die beiden Jungen an und bot an, sie zu begleiten.
Toby legte ihr leicht die Hand auf die Schulter. „Wenn Sie lieber im Haus bleiben wollen, dann sorge ich dafür, dass sich jemand anders um die Kinder kümmert, während wir unsere Sachen auspacken. Sie sehen erschöpft aus.“
„Es macht mir nichts aus.“
Der Gedanke, mit den Kindern zu gehen und somit dem familiären Chaos zu entfliehen, reizte Heather. In der Hoffnung, während ihres Aufenthalts auf Crofthaven im
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