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Collection Baccara Band 0316

Collection Baccara Band 0316

Titel: Collection Baccara Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Galitz Dianne Castell Heidi Betts
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sich brauchte. „Ich bin Einzelkind, und so sind mir der Lärm und die Unruhe in einer so großen Familie wie Ihrer fremd. Anders als Ihre Eltern haben meine ihre ganze Hoffnung darauf gesetzt, dass ich ihre Träume erfülle. Ich fürchte, ich habe sie schrecklich enttäuscht.“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Eltern gibt, die auf eine so liebenswerte und talentierte Tochter nicht stolz sind“, entgegnete Toby. „Wenn sie ein Kind verloren hätten, dann würden sie ihre negative Haltung wahrscheinlich überdenken.“
    Sein Gesichtsausdruck und seine Stimme waren so ernst, dass Heather fast die Tränen kamen. Sie fragte sich, wer in seiner Familie jemanden auf tragische Weise verloren hatte. All dies Gerede von Familie riss bei ihr allerdings kaum verheilte Wunden auf.
    Nur weil dieser Mann ihr die Angst im Flugzeug genommen hatte, bedeutete das noch lange nicht, dass seine Schultern breit genug waren, um noch andere Sorgen als die eigenen zu tragen. Sie versuchte, ihren Kummer herunterzuspielen. „Es ist verständlich angesichts der Summen, die sie in meine Ausbildung investiert haben und …“
    Heathers Aufmerksamkeit war für einen Moment abgelenkt, als der Fahrer in eine Einfahrt fuhr, die zu einer Art Museum führte. Ein schmiedeeisernes Tor mit einem verschnörkelten D – das Zeichen für das Danforth-Anwesen – öffnete sich und teilte den Buchstaben. Sie schnappt erstaunt nach Luft.
    „Dort sind Sie aufgewachsen?“
    „Zum Glück nicht. Der ärmere Teil der Familie lebt am Ende der Straße.“
    Da in seiner Stimme keine Verbitterung mitschwang, nahm Heather an, dass er mit seinen Lebensverhältnissen kokettierte. Die Anlage um Crofthaven herum unterstrich ihren ersten Eindruck von den prominenten Danforths, die in den Medien als Respekt einflößende und unzugängliche Dynastie porträtiert wurden.
    Das Anwesen war so riesig, und die Gärten waren so weitläufig, dass vermutlich eine ganze Schar von Gärtnern rund um die Uhr beschäftigt war, die Anlagen zu pflegen. Heather fragte sich, ob das Grundstück bis an den Ozean reichte, und nahm sich vor, bei erster Gelegenheit das Anwesen einmal abzulaufen.
    Das Haupthaus, eine riesige Villa im georgianischen Stil, war vor über hundert Jahren erbaut worden und stand unter Denkmalschutz. Und so hatte es trotz aller Modernisierungsmaßnahmen nichts von seinem ursprünglichen Charme verloren. Hollywood könnte kaum eine bessere Kulisse für einen historischen Monumentalfilm finden.
    „Ein unglaubliches Anwesen“, sagte sie.
    „Ja, schon“, stimmte Toby zu. „Aber es ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick erscheint. Meine Cousins und Cousinen haben schönere Erinnerungen an die Zeit, die sie im Haus meiner Eltern verbracht haben, als an die Zeit in dieser Villa. Nach dem Tod ihrer Mutter war ihre Kindheit gekennzeichnet von Einsamkeit und emotionaler Vernachlässigung seitens ihres Vaters. Backsteine und Mörtel schaffen nicht zwangsläufig ein Zuhause, genauso wenig, wie Geld allein glücklich macht.“
    Heather konnte ihm nicht widersprechen. Aus den Augenwinkeln heraus nahm sie eine Bewegung wahr, die ihr eine Gänsehaut verursachte. Unter einer gewaltigen Eiche sah sie eine Frauengestalt, gekleidet in ein altertümliches Gewand. Sie war zu weit entfernt, als dass Heather mehr sehen konnte als ihre dunklen Haare und die Kleidung aus der Zeit der Jahrhundertwende, doch es bestand kein Zweifel daran, dass die bekümmert blickende Frau ihr mit dem Finger drohte!
    Von einem Augenblick zum anderen war die Erscheinung fort.
    Heather griff nach Tobys Arm.
    „Was ist?“, fragte er und bedeckte ihre Hand mit seiner.
    Sie war dankbar für seine Wärme. Ihr Hand war plötzlich eiskalt. Heather war kurz davor, Toby zu fragen, ob er auch die geheimnisvolle Frau unter dem Baum gesehen hatte, entschied sich aber dagegen. Sicher wollte er sie dem Rest der Familie nicht als eine Verrückte vorstellen.
    Vielleicht spielte die Frau bei der Neuinszenierung des Bürgerkrieges mit. Oder es wurde gerade ein Dokumentarfilm auf dem Gelände gedreht.
    Möglicherweise war Heather auch übermüdet von einem langen, anstrengenden Flug, und ihre Fantasie spielte ihr einfach an diesem unglaublichen Schauplatz einen Streich.
    Wer weiß – vielleicht war es auch die Warnung einer Toten, von hier zu verschwinden, solange es noch möglich war …?

4. KAPITEL
    Kaum war die Limousine vor dem Hauptportal von Crofthaven zum Stehen gekommen, sprang der Fahrer aus

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