Collection Baccara Band 0316
dem Wagen, um ihnen die Türen zu öffnen. Toby kam ihm zuvor.
„Trotzdem vielen Dank.“ Er drückte dem Mann ein großzügiges Trinkgeld in die Hand. „Schönen Tag noch.“
Als Heather aus der Limousine stieg, versuchte sie, das gruselige Gefühl abzuschütteln, dass ein gespenstisches Wesen sie beobachtete. Sicher war es nur ihre überspannte Fantasie, die sie frösteln und einen Blick über die Schulter werfen ließ. Sie rieb sich die Arme und setzte ein entschlossenes Lächeln auf. Dylan wartete bereits auf der obersten Stufe auf sie, zusammen mit halb Savannah, wie Heather meinte.
Alle umringten Toby, als wäre er der verlorene Sohn, der nach Hause zurückkehrte. Entgegen ihrer Erwartung wurde Heather nicht zur Seite gedrängt, sondern mit ins Gedränge gezogen und durch die massive Haustür geschoben. Die Danforths waren ein fröhlicher Haufen, der herzliche Umarmungen offensichtlich lieber mochte als die affektierten Luftküsse, die ihre Eltern ihr bei den seltenen Gelegenheiten zuwarfen, an denen sie nach Hause kommen durfte.
Tobys entschuldigender Blick in Heathers Richtung entging den scharfen grünen Augen seiner Schwester Imogene nicht.
Heather vermutete, dass ihr überhaupt wenig entging.
Im Moment jedoch hatte sie Schwierigkeiten, sich alle Namen und Gesichter zu merken. Als erflehte sie Hilfe von oben, warf sie einen Blick an die Decke und den dekorativen Ventilator, der an eine Tennessee-Williams-Produktion erinnerte. Das sanfte Schwingen erzeugte genug Luft, um den Kronleuchter zum leisen Klirren zu bringen.
Toby schien ihr Unbehagen zu spüren, denn er legte den Arm um ihre Schultern. „Danke, dass Sie mit Dylan und mir hier sind. Sie wissen nicht, wie viel mir das bedeutet“, flüsterte er ihr ins Ohr.
Ihr wurde heiß, als sein Atem über ihren Nacken strich. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, und sie verspürte ein heftiges Verlangen, das bewirkte, dass sie sich enger an ihn schmiegte und Schutz in seiner Armbeuge suchte. Und es ließ Heather von Dingen träumen, die angesichts ihrer Stellung unter all diesen Reichen und Berühmten unmöglich waren.
Heather war so daran gewöhnt, von Josef bei gesellschaftlichen Anlässen allein gelassen zu werden, während er sich bei den Gästen anbiederte und sich zu seinen Bewunderern gesellte, dass Tobys Sorge um ihr Wohlbefinden sie überraschte. Warum ist er so liebenswürdig zu mir? fragte sie sich.
Anscheinend vermittelte sie den Eindruck, als benötigte sie diese Zuwendung, und so beschloss sie, einfach das Beste aus der bevorstehenden kurzen Vorstellerei zu machen, und wenn nur aus Höflichkeit.
Heather war froh, dass sie eine schicke Hose und ein leichtes Top dazu trug, und nicht Shorts, wie sie angesichts der zu erwartenden Hitze und Schwüle im Süden überlegt hatte. Sie stieß einen erleichterten Seufzer aus, dass sie weder over- noch underdressed war, und lächelte den Mann an, der sie als seine Angestellte mitgebracht hatte, aber alles tat, damit sie sich wie ein Gast fühlte.
Die Menge teilte sich, um eine schlanke Frau vortreten zu lassen. Heather musste unwillkürlich an die Geschichte aus dem Alten Testament denken, wie Moses das Rote Meer teilte, um den Israeliten die Flucht aus ihrer Gefangenschaft in Ägypten zu ermöglichen.
Wie so viele Südstaatenladys war die Frau alterslos. Die blonden Haare waren zeitlos elegant frisiert, und sie trug ein einfaches Chiffonkleid in zartem Gelb. Abgesehen von den blauen Augen, die auch Toby hatte, sah sie genauso aus wie Imogene.
„Mom!“
Heather sah die Freude in Tobys Gesicht, als er seine Mutter in die Arme schloss. Die Zuneigung der beiden war so ehrlich, dass sie Eifersucht verspürte. Sie konnte sich nicht erinnern, von ihrer Mutter jemals so überschwänglich begrüßt worden zu sein. Auch hatte sie sich von der Frau, die sie zur Welt gebracht hatte, niemals wirklich akzeptiert gefühlt. Der Spruch, Blut ist dicker als Wasser, traf bei den Burroughs nicht zu. Bei ihnen unterschieden sich Blut und Wasser nur in der Farbe.
Tobys Vater erschien einen Schritt hinter seiner Frau. „Mein Sohn!“
Dass zwei einfache Worte eine bedingungslose Liebe ausdrücken konnten, ging über Heathers Verstand, doch es war so. Während Miranda Danforth ihren Sohn liebevoll umarmte, drückte Tobys Vater seinem Sohn die Hand.
„Ich freue mich sehr, dass du auf meine Bitte hin so kurzfristig nach Hause gekommen bist. Schließlich weiß ich doch, wie viel Arbeit du hast“, sagte Harold
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