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Collection Baccara Band 0316

Collection Baccara Band 0316

Titel: Collection Baccara Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Galitz Dianne Castell Heidi Betts
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doch beides, Stimme und Füße, verweigerten den Dienst. Ihr Herz schlug wie verrückt, als der Geist sie aus traurigen schwarzen Augen anblickte.
    Ohne die Lippen zu bewegen, übermittelte die Frau eine Botschaft an Heather. „Enttäuschen Sie den kleinen Jungen nicht, so wie ich meine Schützlinge enttäuscht habe …“
    Die Stimme, die in Heathers Kopf ertönte, ließ den erwarteten Südstaatendialekt vermissen.
    „Ich verstehe nicht“, flüsterte Heather.
    „Enttäuschen Sie den Jungen nicht“, wiederholte die Frau und blies einen beängstigenden Atemzug direkt in Heathers Gesicht. „Und auch Ihr eigenes Herz nicht.“
    Damit verschwand sie, und Heather fragte sich, ob sie sich die schaurige Begegnung nur eingebildet hatte.

7. KAPITEL
    Bis Heather endlich den Weg zurück in die Lobby gefunden hatte, zweifelte sie an ihrem gesunden Menschenverstand. Welche andere Erklärung sollte es für eine wahnhafte Begegnung mit dem Jenseits geben? Da sie sich den ganzen Abend an einem Glas Ginger Ale festgehalten hatte, konnte es nicht am Alkohol liegen.
    Vermutlich erweckte ein so geschichtsträchtiges Haus wie das Twin Oaks Hotel merkwürdige Gefühle bei den Gästen, besonders bei einer Frau, die schon überreizt war wegen der Aussicht, sich in ihren Arbeitgeber zu verlieben.
    Dass Heather dieselbe traurig blickende Frau in Crofthaven und im Twin Oaks Hotel erschienen war, schien ihr ein weiterer Beweis dafür, dass die Fantasie ihr einen Streich spielte. Wahrscheinlich war es die Reaktion ihres Unterbewusstseins auf das Chaos in ihrer Gefühlswelt.
    Die einzig andere Erklärung ließ Heather das Blut in den Adern gefrieren und sie sichtbar schaudern, als sie nun das erste Glas Alkohol an dem Abend von einem gelangweilt blickenden Kellner akzeptierte. Sie kippte den Inhalt in einem Zug hinunter und stellte das leere Glas auf das Tablett zurück.
    Dann warf sie einen Blick nach draußen und hoffte, dass das Feuerwerk bald zu Ende war. Das wäre dann auch das offizielle Ende eines langen Abends. Sie zumindest wollte endlich nach Hause.
    Eine tiefe Männerstimme durchbrach ihre Gedanken. „Die meisten sind noch draußen, falls Sie sich das fragen.“
    Heather wirbelte herum und stieß gegen eine breite männliche Brust. Sie reckte den Hals und sah in die Augen eines großen, attraktiven Fremden. Der amüsierte Blick aus seinen braunen Augen verunsicherte sie, und sie brachte keinen Ton heraus. Sie hoffte, dass er auch keine Antwort erwartete.
    „Gleich wird Abraham Danforth seine Rede halten“, fuhr der Mann fort. „Danach löst sich die Party langsam auf. Nur die ganz Hartgesottenen bleiben bis zum Morgengrauen.“
    Heather hoffte, dass niemand von ihr erwartete, dass sie so lange blieb. Sie würde sogar Dylan als Entschuldigung vorbringen, wenn sie auf diese Weise schneller verschwinden könnte. Seit ihrer Ankunft in Savannah rissen sich die Familienmitglieder darum, sich um Dylan zu kümmern, und er war so beschäftigt mit seinem Cousin Peter gewesen, dass Heather kaum benötigt wurde.
    Nichtsdestotrotz wollte sie nur zurück in das Haus von Harold und Miranda und ins Bett fallen. Mit etwas Glück würde ihr die ganze Nacht am nächsten Morgen wie ein schlechter Traum vorkommen.
    Ihre Stimme zitterte genauso wie ihre Hände, die sie hinter ihrem Rücken versteckte. „Werden Sie zu denen gehören?“, wagte sie zu fragen. „Zu den Hartgesottenen, meine ich.“
    „Ja, Ma’am“, erwiderte der Mann. „Das werde ich.“
    Er vermittelte eigentlich nicht den Eindruck, als wäre er ein Freund von exzessiven Partys. Dennoch würde er auf dieser Fundraising-Party bis zuletzt bleiben. Heather fragte sich, warum er hier war. So, wie er seinen wachsamen Blick immer wieder verstohlen durch die Räumlichkeiten schweifen ließ, hatte sie irgendwie das Gefühl, dass er genauso angespannt war wie sie. Sie verspürte eine merkwürdige Art der Seelenverwandtschaft und reichte ihm die Hand. „Heather Burroughs“, stellte sie sich vor.
    „Michael Whittaker. Meine Güte, Ihre Hand ist ja eiskalt. Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, fragte er besorgt. „Sie sehen aus, als hätten sie gerade einen Geist gesehen.“
    „Komisch, dass Sie es gerade so formulieren …“ Heather wurde plötzlich schwindlig.
    Michael griff nach ihrem Ellenbogen. Mit sorgenvoller Miene führte er sie zu dem nächststehenden Sofa und setzte sich mit ihr. „Was ist passiert?“
    Heather schüttelte den Kopf. „Sie werden mich für verrückt

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