Collection Baccara Band 0316
stellte sich vor, es wäre der Hals des anderen Mannes.
Wusste Heather eigentlich, dass ein nackter Rücken für die Männerwelt noch reizvoller sein konnte als ein tiefes Dekolleté? Bei dem Anblick von so viel Haut und der Gewissheit, dass sie keinen BH trug, ging die Fantasie mit ihm durch.
Obwohl Heather sich ihm gegenüber in den letzten Tagen distanziert verhalten hatte, schien sie kein Problem damit zu haben, dass ein Fremder sie in der Öffentlichkeit begrapschte. Aber das ging ihn nichts an. Sie lebten in einem freien Land, und sie konnte die ganze Nacht mit den schmachtenden Idioten tanzen, die sich um einen Tanz mit ihr rissen.
Seinetwegen konnte Heather auch mit dem Ring eines anderen Mannes an der Hand nach Wyoming zurückkehren, wenn es das war, was sie wollte, solange sie ihn – er meinte natürlich Dylan – nicht von jetzt auf gleich verließ.
Toby fluchte leise in sich hinein. Noch bevor das Lied zu Ende war, löste er sich aus dem Kreis der Frauen, die ihn umwarben. Er ließ sie einfach stehen. Sollten sie sich doch den Mund über seine Unhöflichkeit zerreißen und darüber, in welche Richtung ihn seine Schritte lenkten. Energisch tippte er Freddie auf die Schulter. „Darf ich?“
Da er bereits zwischen die beiden getreten war und in einer fließenden Bewegung einen Arm um Heathers Taille gelegt hatte, war die Frage rein rhetorisch. Deshalb musste Freddie auch nicht antworten, sondern nur zur Seite treten, was er äußerst widerwillig tat.
„Sie sehen heute Abend wunderschön aus.“ Toby zog Heather an sich und atmete ihren dezenten Duft ein, eine Mischung aus Gänseblümchen und ihrem eigenen verführerischen Duft.
Heather klimperte mit den Wimpern und ahmte Marcie Maes Gesäusel nach. „Mr Danforth, solche Schmeicheleien können einem Mädchen ganz schön den Kopf verdrehen.“
Ein Lächeln umspielte Tobys Mund. War es möglich, dass diese Party sie genauso langweilte wie ihn?
„Sarkasmus steht Ihnen nicht“, bemerkte er trocken und tanzte mit ihr zu den Klängen eines langsamen Walzers zu den Terrassentüren.
Sie war so fasziniert von dem Mann, der sie in den Armen hielt, dass sie später nicht mehr sagen konnte, wann sie den Ballsaal verlassen und unter den Sternen weiter getanzt hatten. Auf der Terrasse herrschte weniger Betrieb, und es war ruhiger als drinnen. Der klare Nachthimmel, der berauschende Magnolienduft und die leise Melodie trugen nicht dazu bei, Heather zu ernüchtern. Ganz im Gegenteil.
Die romantische Stimmung entfachte ein Feuer in ihr. Über ihr schoss ein Meteor über den Himmel und erinnerte sie daran, was Sternen passierte, die zu heiß brannten.
So verführerisch es auch war, sich einzureden, dass sie allein waren, Heather wusste, dass Menschen wie Tobias Danforth immer beobachtet wurden. Ob es ihm gefiel oder nicht, egal, wie weit entfernt er von seiner Heimat lebte, als Mitglied dieser Familie stand er immer im Licht der Öffentlichkeit.
Seine Schwester Genie hatte sie schon wegen der Paparazzi gewarnt. Heather hatte keine Lust, in irgendwelchen Skandalblättern kompromittierende Fotos zu finden. Der Vollmond könnte genauso gut ein Spotlight sein, das auf sie gerichtet wurde.
Trotzdem drehte Heather ihr Gesicht zu Toby und genoss einen wundervollen Moment lang den Luxus, in den Armen eines starken Mannes zu schweben. Toby lebte sein eigenes Leben, und dennoch war er klug genug, den Kontakt zu einer Familie zu pflegen, die ihn ganz offensichtlich liebte.
Heather wünschte, er würde sein Geheimnis mit ihr teilen. Anstatt ihn direkt zu fragen, wie er diesen Kraftakt meisterte, äußerte sie nur eine Beobachtung. „Sie gehen unbeirrt Ihren eigenen Weg, oder?“
Er verzog die sinnlichen Lippen unter dem Schnurrbart. „Ich habe schon lange nicht mehr getanzt, aber bin ich wirklich so schlecht?“
Heather schüttelte den Kopf. Das hatte sie nicht gemeint. Er war ein fantastischer Tänzer, ihre Körper harmonierten perfekt zusammen, und sie musste sich keine Gedanken um ihre Füße machen, als er mit ihr an den Rand der Terrasse und auf den Rasen schwebte. Vermutlich hatte seine Mutter ihn gezwungen, Tanzstunden zu nehmen.
Heather stellte sich vor, wie er sich mit aller Kraft gegen die Versuche gewehrt hatte, einen Möchtegern-Cowboy in einen richtigen Gentleman zu verwandeln. „Sie wissen genau, was ich meine.“
„Dasselbe könnte man von Ihnen sagen.“ Im Licht des Mondes suchte er in ihrem Gesicht nach einer Erklärung, warum sich eine
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