Collection Baccara Band 0316
hier richtig sind? Hier ist doch weit und breit nichts.“
„Aus dem Grund treffen wir uns ja hier.“ Der Fahrer des Trucks gesellte sich zu dem anderen. „Ich hab auf den Meilenstand geachtet, als wir vom Highway abgebogen sind. Genau hier sollen wir auf Theo warten. Er wird gleich da sein. Wir können ja nicht im Konvoi fahren, sonst wird noch jemand misstrauisch.“
Jetzt konnte Nick höre, dass sich ein Fahrzeug näherte, dem Sound nach war es ein Lkw.
„Na, hab ich dir zu viel versprochen? Das ist Theo. In einer halben Stunde ist die Ware verladen. Diesmal machen wir richtig Kohle.“
Ein dritter Mann, der nicht zu sehen war, stimmte ihm zu: „Genau. Übermorgen sind wir in Chicago, dann geht’s weiter nach Cleveland. Ich hab da einen Händler, der wartet schon auf mich. Und in fünf Tagen sind wir wieder hier, um die nächste Ladung in Empfang zu nehmen. Ich kauf mir einen größeren Truck. Mann, das ist wirklich leicht verdientes Geld. Wohin wollt ihr?“
„St Louis und Nashville“, hörte er die barsche Stimme eines weiteren Mannes. „Könnt ihr Jungs nicht mal die Klappe halten? Wenn ihr immer so prahlt, fliegen wir irgendwann auf.“
Ein Lkw stoppte; die Männer verschwanden aus dem Scheinwerferlicht. Nick fluchte. Allein hatte er keine Chance, die Kerle festzunehmen. Er musste sich ruhig verhalten. Wenn die Gauner merkten, dass ihnen das FBI auf der Spur war, würden sie die Routen ändern, dann wären die bisherigen Ermittlungen wertlos. Also blieb er unten und rührte sich nicht, bis das letzte Fahrzeug abfuhr. Dann eilte er den Hang hinauf, weil er hoffte, er könnte das Nummernschild lesen – dafür war es jedoch zu dunkel. Er sah nur die Rückseite eines weißen Lieferwagens.
In fünf Tagen würden sie wieder hier sein. Vielleicht nicht auf dieser Straße, aber in der Nähe von Whistlers Bend. Es war schon mal ein Vorteil, wenn man das Datum kannte. Als Nick sich umsah, dort, wo sie die Ware verladen hatten, wurde er doch noch für seine Mühe belohnt. Er fand eine kleine blaue Tüte mit dem Schriftzug Tiffany.
Er steckte sie in die Gesäßtasche, dann suchte er im Schein der Taschenlampe sorgfältig den Boden ab, doch außer Reifenspuren gab es nichts zu entdecken.
Wieder hörte er einen Wagen die Bergstraße heraufkommen. Diesmal schien es ein Pkw zu sein. Wieso fuhr jemand spätabends durch diese einsame Gegend, fragte er sich.
Als ein Camaro um die Kurve bog, war Nick alles klar. Dixie auf Gangsterjagd. Er trat auf die Straße und schwenkte die Arme. Auch wenn es ihm lieber gewesen wäre, sie hätte ihn nicht gesehen. Welcher Mann gab schon gern zu, dass er sein Auto gegen einen Baum gesetzt hatte? Andererseits konnte er nicht zulassen, dass sie nachts allein in die Berge fuhr. Es wäre viel zu gefährlich.
Der Wagen hielt neben ihm; Dixie kurbelte das Fenster herunter. „Romero? Würdest du mir bitte erklären, was du hier tust?“
„Das wollte ich dich gerade fragen.“
„Es geht dich zwar nichts an, aber ich suche die Schmuggler. Ich hab das Gefühl, sie könnten sich hier irgendwo treffen. Vollmond, einsame Straßen, dicht am Highway. Scheint mir die richtige Zeit und der richtige Ort zu sein.“
Gott sei Dank war sie zu spät gekommen, doch beim nächsten Mal? Leichtsinnig, wie sie war, könnte sie den Kerlen in die Arme laufen. „Du solltest aufhören, dich mit dieser Mafiabande zu beschäftigen. Du bringst dich nur in Gefahr. Such dir bitte ein netteres Thema für deinen Artikel.“
Dixie lächelte. „Ich brauche keine Ratschläge von dir, Romero. Dir mag es ja in deiner Küche gefallen, mit den schönen Töpfen, aber für mich wäre das nichts. Ich jage lieber Gangster, damit ich meinen Namen bald in einer bedeutenden Zeitung lesen kann.“
Garantiert nicht. Das würde das FBI verhindern.
„Und was tust du hier?“ Sie zog die Augenbrauen hoch. „Das ist doch nicht der Weg in die Stadt. Wo ist dein Pick-up?“
Nick deutete zum Hang. „Da unten. Ich bin von der Straße abgekommen, nachdem ich beim Chalet in die falsche Richtung gefahren war.“
„Die falsche Richtung? Bergab, bergan – wie kann man das verwechseln?“
Mann kann, wenn seine Gedanken bei Dixie Carmichael sind.
„Da hast du ja Glück gehabt, dass du nur einen Hang hinuntergerutscht bist. Ein paar Kurven weiter gibt es gefährliche Klippen. Du solltest Fahrstunden nehmen, damit du nicht eines Tages vom Berg fällst.“
„Es ist nur passiert, weil plötzlich ein Büffel auf der
Weitere Kostenlose Bücher