Collection Baccara Band 0319
fasziniert aus dem Fenster starrte, obwohl da draußen nur Wolken und Wasser zu sehen waren. „Fliegen ist eindeutig die schönste Reisemethode“, schwärmte sie.
„Wenn du im Bett nachher genauso enthusiastisch bist, bin ich zufrieden.“
Sie drehte den Kopf und lächelte ihm zu. „Ich werde diesen Flug bestimmt nie vergessen.“
Bei diesen Worten musste Matt an die Zukunft denken. Unwillkürlich fragte er sich, wie lange sie wohl zusammenbleiben würden. Im Augenblick konnte er sich nicht vorstellen, sie jemals sattzuhaben, aber alle seine bisherigen Freundinnen hatten ihn nach kürzester Zeit gelangweilt. Bei Brianna zeichnete sich dagegen noch nichts dergleichen ab.
„Ich werde dich auf alle Geschäftsreisen mitnehmen“, versprach er. „Du sollst nach und nach ganz Europa kennenlernen und so oft fliegen, dass die Erinnerung hieran ganz schnell verblassen wird.“
„Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Für dich ist das alles vielleicht normal, aber für mich wird es immer etwas Besonderes sein.“
„Irgendwann ist das Fliegen nur noch Routine, garantiert.“
„Woher willst du das wissen? Ich bin vielleicht ganz anders als du.“
„Hm, apropos wollen. Weißt du, was ich gerade will? Mit dir schlafen.“
Lachend schüttelte Brianna den Kopf und sah wieder aus dem Fenster. „Später“, sagte sie geistesabwesend. „Außerdem will ich mir diesmal unbedingt die Stadt ansehen.“
Matt grinste. „Habe ich mir schon gedacht“, sagte er. „Rom ist zumindest interessanter als das Meer und die Wolken da draußen.“
Brianna zögerte einen Moment. „Bei der Vorstellung, was dort auf mich zukommt, habe ich ehrlich gesagt etwas Angst“, sagte sie.
„Was, du? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Rom ist eine tolle Stadt, und als meine Frau wird man dich dort sofort willkommen heißen.“
„Auf die Stadt selbst freue ich mich ja auch.“
Für Matt sah es ganz danach aus, als würde er dort den Touristenführer spielen müssen. Dabei stand ihm der Sinn nach etwas ganz anderem …
In Rom angekommen, bezogen sie eine luxuriöse Suite in Matts Stammhotel. Kaum war die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen, vergaßen sie die Welt um sich herum und verbrachten praktisch ihre ganze Freizeit im Bett. Erst als Matt am Freitag zu einem Meeting musste und ihr eine Limousine zur Verfügung stellte, hatte Brianna Zeit, sich die Stadt anzusehen.
Um nachzuholen, was sie versäumt hatte, beschloss sie, das Kolosseum und den Petersdom zu besichtigen. Leider musste sie bei dessen Anblick feststellen, dass das Sightseeing längst nicht so reizvoll und aufregend war wie erwartet.
Das Klischee, dass Geld allein nicht glücklich macht, hatte sich für sie bewahrheitet. Sie hatte vermutlich so lange jeden Cent umdrehen müssen, dass sie sich das nicht hatte vorstellen können. Matts Geld bot ihr und ihrer Familie zwar Komfort, Sicherheit und Bildung, aber irgendwie empfand sie ihre jetzige Situation als leer und unbefriedigend.
Dabei hatte sie sich so auf die Flitterwochen in Rom gefreut. Was sie schmerzlich vermisste, war, ihre Eindrücke mit Matt zu teilen. Auf sich allein gestellt, hatte sie noch nicht einmal Lust, Fotos zu machen, obwohl sie extra dafür ihre Kamera mitgebracht hatte. Wozu Erinnerungen an eine Reise bewahren, die im Grunde genommen eine einzige Enttäuschung war?
Die größte Enttäuschung jedoch war Matt. Klar, er war sehr charmant und unterhaltsam, und der Sex war fantastisch. Sie könnte sich ohne Weiteres in ihn verlieben, wenn er nur …
Erschrocken riss Brianna sich aus diesen Gedanken. Matt war nun einmal, wie er war, das musste sie endlich akzeptieren. Für ihn zählte nichts als Geld und immer mehr Geld. Das Verrückte war, dass sie bis vor Kurzem kaum besser gewesen war als er. Auch sie hatte dem Geld eine viel zu große Bedeutung zugemessen, aber zumindest hatte sie inzwischen eingesehen, wie verkehrt das war.
Niedergeschlagen strich sie sich das im Wind flatternde Haar aus dem Gesicht. Schade, dass sie erst jetzt begriffen hatte, was im Leben wirklich zählte …
Ohne Augen für ihre Umgebung zu haben, ging sie weiter. Ihr wurde immer stärker bewusst, dass sie an ein Leben gefesselt war mit einem tollen Mann, für den sie praktisch nur im Bett existierte.
Irgendwann drehte sie sich resigniert um und ging zur Limousine zurück. Für heute hatte sie die Nase voll vom Sightseeing. Ob sie sich Rom jemals mit einem Menschen ansehen würde, mit dem sie eine echte
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