Collection Baccara Band 0319
aus“, erwiderte er. „Außerdem glaube ich, dass du gar nicht genau weißt, worauf du dich da einlässt. Stell dir bloß vor, du kannst danach aus irgendeinem Grund keine eigenen Kinder mehr haben. Du würdest es für den Rest deines Lebens bereuen.“
„Theoretisch könnte ich auch rausgehen und vom Blitz getroffen werden“, konterte Katy. „Soll ich deshalb das Haus nicht mehr verlassen?“
Ihr Vater warf ihr einen strengen Blick zu, und sie senkte den Blick.
„Gabe“, warf ihre Mutter sanft ein. „Du weißt, meine Schwangerschaften waren völlig unkompliziert, und Katy ist mir in allem sehr ähnlich. Sie wird keine Probleme bekommen. Und es wäre doch schön, ein Enkelkind zu haben.“ Ihre Augen wurden feucht. „Einen Teil von Rebecca bei uns zu haben.“
„Katy wird während der Schwangerschaft die beste medizinische Betreuung bekommen, das verspreche ich“, sagte Adam. „Ihr wird nichts geschehen.“
„Und wenn es eine Mehrlings-Schwangerschaft wird?“, fragte ihr Vater. „Erinnert ihr euch noch an diese Nadya Suleman, die Achtlings-Mutter? Das wäre ein Albtraum.“
„Allerdings. Aber der Arzt hat erklärt, dass er einer Frau in Katys Alter, die noch keine Kinderwunsch-Behandlung hinter sich hat, nicht mehr als zwei Embryos einpflanzen wird. Und wenn sich Katy eine Zwillings-Schwangerschaft nicht vorstellen kann, dann wird eben nur ein Embryo eingepflanzt. Es liegt ganz bei ihr.“
„Aber die Aussichten sind besser, wenn zwei genommen werden, oder?“, fragte Katy.
„Ja.“
„Dann nehmen wir zwei.“
„Bist du sicher?“, fragte Adam. „Vielleicht solltest du dir das noch einmal überlegen.“
„Nein, wir nehmen zwei.“
„Zwei Enkel … stell dir das nur vor“, sagte ihre Mutter leise.
„Ich bin immer noch dagegen“, erwiderte ihr Vater, blickte dann seine Frau an, und seine Miene wurde weicher. „Aber es wäre ja nicht das erste Mal, dass ich von den Frauen in dieser Familie überstimmt werde.“
„Dann ist es abgemacht“, beeilte Katy sich zu sagen, ehe er es sich anders überlegen konnte.
„Wann wird es losgehen?“, fragte ihre Mutter.
„Wir haben nächsten Mittwoch einen Termin mit einem Spezialisten in der Klinik“, antwortete Adam. „Zunächst muss festgestellt werden, ob Katy gesund ist. Dann wird der optimale Zeitpunkt für den Eingriff berechnet.“
„Wenn alles klappt, könnte es also schon sehr bald so weit sein“, fügte Katy euphorisch hinzu. „Womöglich bin ich schon nächsten Monat schwanger.“
„Und wenn nicht?“, warf ihr Vater ein.
„Dann starten wir einen neuen Versuch“, antwortete Adam. „Wenn wir jedes Mal zwei Embryos einsetzen, haben wir insgesamt drei Versuche.“
„Es klingt so einfach“, sagte Katys Mutter. „Auf jeden Fall bin ich froh, dass Sie den ganzen weiten Weg gekommen sind, um mit uns zu sprechen“, fuhr sie fort. „Es hat mir auf jeden Fall geholfen.“
Adam warf einen Blick auf seine Uhr. „Aber jetzt muss ich mich leider verabschieden, ich muss zurück nach El Paso.“
„Du bist doch gerade erst gekommen“, warf Katy überrascht ein. Fühlte er sich so unwohl bei ihrer Familie, dass er es nicht einmal zwei Stunden aushielt? Wie würde es dann nach der Geburt des Babys sein? Würden sie immer zu ihm fahren müssen, um das Kind zu sehen?
„Bleiben Sie doch wenigstens noch zum Abendessen“, schlug ihre Mutter vor.
„Vielen Dank für das Angebot, aber ich habe morgen ein wichtiges Meeting, auf das ich mich vorbereiten muss. Vielleicht ein anderes Mal.“
Ihnen allen war klar, dass er nur versuchte, höflich zu sein. Es würde kein anderes Mal geben.
Katy erhob sich. „Ich bringe dich raus.“
Er verabschiedete sich etwas steif von ihren Eltern und folgte Katy zur Eingangstür. Die feuchtheiße Luft auf der Veranda nahm ihnen fast den Atem. Adams Fahrer hatte sich in die Limousine geflüchtet und las Zeitung, doch als er sie erblickte, stieg er sofort aus. Katy drehte sich zu Adam um, der in seinem Anzug wahrscheinlich vor Hitze schier verging und sicher so schnell wie möglich ins Auto wollte.
„Danke noch mal, dass du gekommen bist und so geduldig mit meinem Vater warst.“
„Ich fand es weniger schlimm, als ich befürchtet hatte. Ich weiß ja, dass er mich für schuldig an Beccas Tod hält, also muss es schwer für ihn sein, mir nun sein einziges Kind anzuvertrauen.“
„Wie kommst du darauf?“, fragte sie.
„Nicht dass ich ihm einen Vorwurf machen könnte. Ich finde ja selbst,
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