Collection Baccara Band 0319
Liste?“
„Der Dinge, die wir nach dem Transfer der Embryos nicht tun dürfen.“
Mit einem Ruck setzte sie sich auf. „Ich weiß es nicht.“
„Ich kann mich nicht erinnern, dass der Arzt etwas von Sex gesagt hat, aber ich könnte schwören, dass da etwas auf der Liste stand.“ Daran hätte er auch früher denken können.
„Hast du die Liste noch?“, fragte sie. „Ich glaube, ich habe sie letztes Mal hier gelassen.“
„Celia hat sie auf meinen Schreibtisch gelegt, wenn ich mich nicht irre.“
Sie schwang die Beine aus dem Bett, doch er hielt sie am Arm fest. „Du bleibst liegen. Ich gehe.“
Er machte Licht, blinzelte in der plötzlichen Helligkeit, fand schließlich seine Hose auf dem Fußboden und zog sie an. Dann drehte er sich zu Katy, die nackt im Bett saß und ihr Höschen zwischen den Laken suchte. Ihre Haut war rosig, und auf ihren Brüsten entdeckte er die Spuren seiner Liebesbisse, die allmählich verblassten.
Er hielt kurz inne. Was zum Teufel machst du eigentlich? fragte er sich. Sie hätten überhaupt nicht miteinander schlafen dürfen.
Ganz egal, wie fantastisch der Sex gewesen war. Es durfte sich keinesfalls wiederholen.
Er lief in sein Büro hinunter und fand die Liste unter einem Stapel Papiere, löschte das Licht und eilte ins Schlafzimmer zurück.
Katy saß wieder züchtig mit ihrem Schlafanzug bekleidet im Bett und blickte ihm ängstlich entgegen.
„Hier ist sie“, sagte er und setzte sich neben sie.
„Und?“, fragte sie und lehnte sich an ihn, um mitzulesen.
Es fiel ihm sofort ins Auge, ganz unten. Er tippte mit dem Finger auf die Zeile. „Kein Geschlechtsverkehr oder Orgasmus.“
Sie schloss die Augen und fluchte leise in sich hinein. „Und was heißt das jetzt?“
„Dass es wohl wieder nicht funktioniert, vermute ich.“
„Und falls doch, haben wir dann womöglich das Baby verletzt?“
„Keine Ahnung. Aber das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Wir müssen einfach abwarten. Geschlechtsverkehr allein ist vielleicht nicht so schlimm, denke ich, vielleicht hattest du ja keinen …“ Er sah sie hoffnungsvoll an.
Verständnislos erwiderte sie seinen Blick, bis ihr aufging, was er meinte. „Aber natürlich hatte ich einen! Hast du das nicht gemerkt?“
Er zuckte mit den Schultern. Sie wäre nicht die erste Frau, die ein wenig mogelte.
„Es tut mir so leid“, sagte sie kläglich und zog die Knie an die Brust. „Das ist alles nur meine Schuld.“
„Nein, natürlich nicht“, versuchte er sie zu beruhigen.
Katy verbarg das Gesicht in ihren Händen. „Wie konnte ich nur?“
„Wir hatten beide eine sehr emotionale Woche. Wir haben halt einen Fehler gemacht.“
„Das darf nie wieder geschehen.“
„Einverstanden.“
„Ich meine, es war toll, aber … na ja … du weißt schon.“
Für ein paar Minuten herrschte Schweigen zwischen ihnen. Was blieb auch zu sagen? „Ich sollte dich jetzt besser allein lassen, damit du etwas Schlaf bekommst.“
Er stand auf und hob sein zerknülltes Hemd vom Boden auf. „Mach dir keine Sorgen. Wenn es nicht geklappt hat, versuchen wir es noch einmal.“
„Und das passiert nie wieder“, bekräftigte sie und deutete aufs Bett, als wäre das nicht ohnehin klar.
„Wie du schon sagtest, es ist nicht der Rede wert. Es ist passiert, wird aber nicht wieder vorkommen.“
Er hätte nicht sagen können, ob sie erleichtert oder enttäuscht wirkte – und wenn er ehrlich zu sich war, wollte er es auch lieber gar nicht wissen.
6. KAPITEL
Die folgenden zehn Tage kamen Katy wie die längsten ihres ganzen Lebens vor. Sie versuchte sich mit Arbeit abzulenken, doch es gelang ihr nicht. Die Angst, dass sie womöglich alle Chancen, schwanger zu werden, zunichtegemacht hatte, lastete schwer auf ihr. Ganz egal, was Adam gesagt hatte – es war ihre Schuld. Er hätte nie den ersten Schritt getan.
Obwohl sie vor ihren Eltern versuchte, gute Miene zu machen, ließen sich diese nicht täuschen. Sie erzählte ihnen, sie sei nur besorgt, dass es wieder nicht geklappt haben könnte, aber die Wahrheit konnte sie ihnen natürlich nicht sagen.
Habe ich euch übrigens schon erzählt, Mom und Dad, dass ich den Ehemann meiner toten Schwester verführt habe? Sie würden ihr nie verzeihen. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie sich selbst verzeihen konnte.
Und trotz allem konnte sie an nichts anderes denken als an Adam. Hätte er sie jetzt mit Anrufen und Mails bombardiert, hätte sie vermutlich nichts dagegen gehabt, aber er
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