Collection Baccara Band 0320
erschien.
Sie gingen ins Haus, und im Flur wandte Nicki sich zu ihm um.
„Du bist heute so zurückhaltend“, sagte sie.
War das ein Test? Wollte sie herausfinden, was er mit ihr vorhatte?
„Es war ein langer Tag“, sagte er und deutete den Flur entlang. Hinüber zu seinem Schlafzimmer.
Sie mussten am Wohnzimmer vorbei, in dem der Sessel seines Vaters stand und noch immer an die düsteren alten Zeiten erinnerte. Fast glaubte Shane, die Stimme wieder zu hören.
Du wirst immer versagen.
Du bist nichts wert, gar nichts.
Shane wusste, dass nichts von den Vorwürfen stimmte. Er konnte Verantwortung übernehmen …
Er berührte Nickis Rücken und hörte, wie sie scharf einatmete.
Es brachte ihn fast um.
Wie hatte er nur zulassen können, dass es zwischen ihnen beiden so weit kam?
Spontan öffnete er die Tür zur Küche statt zum Schlafzimmer, obwohl er keine Ahnung hatte, was sie dort tun sollten.
Reden vielleicht?
Das war nie seine Stärke gewesen. Ebenso wenig, wie er sich auf jemand anderen einlassen konnte. Aber jetzt …?
Jetzt schien ein guter Zeitpunkt zu sein, es zu versuchen. Und Nicki war diejenige, mit der er es wagen konnte. Auch wenn er sie verletzten musste, wenn sich keine Lösung für die Ranch fand.
Doch sie hatte ein Recht darauf, die Gründe zu erfahren, die ihn in diese Lage brachten. Er wollte nicht, dass sie es von jemand anderem erfuhr.
Doch er sagte nichts.
Noch nicht. Nicht, solange es den Hauch einer Hoffnung gab.
10. KAPITEL
Während Nicki noch versuchte, herauszufinden, was Shane wohl im Schilde führte, schob er ihr einen Stuhl hin und ging zum Kühlschrank.
„Hast du Hunger?“, fragte er.
Nicki schluckte, als das Licht aus dem Inneren des Kühlschranks auf seine hochgewachsene Gestalt in Jeans und T-Shirt fiel.
War sie hungrig?
Hungrig auf ihn? Ja, immer.
Ob er wohl etwas für sie beide vorbereitet hatte? Erdbeeren, Schlagsahne …?
„Ich bin offen für alles“, sagte sie.
Er straffte sich, und sie bemerkte seine Anspannung. Als hätte er ihr etwas zu sagen und wüsste nicht, wie er es anstellen sollte. Schon vorher, als er so still gewesen war, so in sich gekehrt, hatte er sich noch distanzierter verhalten als sonst. Irgendetwas stimmte nicht. Und Nicki fragte sich, ob sie sich nah genug standen, um darüber zu reden.
Er schloss die Kühlschranktür.
„Hier ist nicht viel zu holen“, sagte er. „Lass uns die Vorratskammer plündern.“
Nicki folgte ihm hinüber zum Speisesaal der Farmarbeiter, zu dem auch eine eigene Küche gehörte. Shane wusste, was er wollte. Ohne zu zögern griff er nach einer Packung Spaghetti, Paprika, Knoblauch und einer Dose mit geschälten Tomaten. Dann holte er noch Shrimps und Ziegenkäse aus dem Kühlschrank.
„Fehlt noch etwas?“, fragte sie, amüsiert und gleichzeitig beeindruckt, dass Shane anscheinend genug vom Kochen verstand, um ein einfaches Gericht zu zaubern.
„Wie wäre es mit Salat? Und Kuchen zum Nachtisch?“ Er deutete auf eines der Regale.
Nicki nahm einen kleinen Apfelkuchen und folgte Shane zurück in die Küche des Farmhauses. Ein feines Lächeln umspielte ihre Mundwinkel, als er ihr die Tür aufhielt.
„Ich kümmere mich um den Salat“, sagte sie. „Und ich bin gespannt, was du mit den Nudeln vorhast.“
„Scampi auf griechische Art“, sagte er und bewegte sich dabei so selbstverständlich durch den Raum wie jemand, der es gewohnt war, zu kochen.
Nachdem er sich die Hände gewaschen hatte, stellte er einen großen Topf mit Wasser auf den Herd und gab ein wenig Salz dazu. Nicki beobachtete ihn. Und wie vieles, das Shane tat, erregte es sie auf eine seltsame Weise.
„Klingt gut“, sagte sie und widmete sich dem Salat. „Wann hast du kochen gelernt?“
„Meine Mutter hat es mir beigebracht.“ Er zog ein hölzernes Schneidebrett zu sich heran. „Manchmal waren nur Tommy, meine Mutter und ich zum Essen zu Hause. Das waren schöne Abende.“
Er griff nach einem scharfen Messer und begann, die Paprika zu schneiden.
Nicki biss sich auf die Unterlippe. Irrte sie sich, oder hatten sie das Rollenspiel übersprungen? Konnte es wirklich sein, dass Shane Carter sie an seinem Leben teilhaben ließ?
Erneut fragte sie sich, welche Rolle sie füreinander spielten. Was waren sie? Nachbarn?
Freunde?
Oder war der Sex mit ihr schon so langweilig geworden, dass er nun versuchte, eine funktionierende Freundschaft für den Rest seiner Zeit in Pine Junction aufzubauen?
Wenn sie darüber nachdachte, wie
Weitere Kostenlose Bücher