Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collection Baccara Band 0320

Collection Baccara Band 0320

Titel: Collection Baccara Band 0320 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Rogers Crystal Green Katherine Garbera
Vom Netzwerk:
Candace hob unmerklich die Brauen. Anscheinend spielte hier jemand den Unnahbaren. Aber vielleicht hatte sie ihn auch nur bei einem Telefonat mit Geschäftspartnern unterbrochen. Wie auch immer, sie hatte nicht vor, die Sorte Freundin zu werden, die zu jeder Zeit seine volle Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.
    Er war dabei, seinen Koffer zu packen. Und allein beim Anblick dieses Mannes spürte sie, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte und das Blut beschwingter durch ihre Adern floss. Sie ging zu ihm hinüber, schlang die Arme um seinen Nacken und stellte sich auf die Zehenspitzen.
    Ein Kuss. Endlich. Und da war es wieder, das innere Feuerwerk, das Gefühl, als würden Kometen in wilder Schönheit vom Himmel fallen … bis ihr klar wurde, dass sie es war, die ihn küsste. Nicht umgekehrt.
    Sie löste sich von ihm und trat einen Schritt zurück. „Ist etwas passiert?“
    „Eigentlich nicht.“
    Sein Tonfall war so kühl und distanziert, dass ihr ein eisiger Schauer über den Rücken lief.
    Schweigend widmete er sich wieder seinem Koffer. Candace sah ihm zu und suchte nach dem gelben Schal, den sie ihm als Erinnerung überlassen hatte, doch von dem feinen Tuch war weit und breit nichts zu sehen.
    Sie ließ den Blick durch das Zimmer schweifen. Und dann sah sie es. Das sonnige Gelb leuchtete ihr entgegen – aus dem Mülleimer unter dem Schreibtisch.
    Sie runzelte die Stirn, ging hinüber und zog den Schal aus dem Wirrwarr zusammengeknüllter Papiere.
    Russell sah auf. „Ich wollte ihn da noch herausholen.“
    Candace spürte, wie sich ihr Magen zusammenkrampfte. „Mich würde interessieren, wie er überhaupt dort hineingekommen ist?“
    Russell setzte sich auf das Bett und atmete tief durch. „Wir müssen reden.“
    „Nein. Du musst reden. Und mir erklären, was hier los ist. Jetzt.“
    Betont gelassen ließ Candace den Schal in ihre Tasche gleiten. Doch ihr Herz raste.
    In diesem Augenblick klingelte sein Handy. Es lag auf dem Schreibtisch, und Candace griff danach, bevor Russell es an sich nehmen konnte. Eigentlich wollte sie ihm nur nicht die Möglichkeit geben, ihr die Erklärung schuldig zu bleiben, weil irgendein Anruf wichtiger war. Doch dann fiel ihr Blick auf das Display.
    „Margaret“, sagte sie tonlos.
    Russell verzog die Mundwinkel und zuckte mit den Schultern. „Sie ist eine Exfreundin von mir. Ich habe es beendet, aber sie hört einfach nicht auf, mich anzurufen und mir SMS zu schicken. Heute ist sie vorbeigekommen …“
    Candace hob die Hand, um seinen Redestrom zu unterbrechen. „Das war also dein Termin?“
    Er nickte, den Blick auf das noch immer klingelnde Telefon gerichtet.
    Candace spürte Übelkeit in sich aufsteigen. Wie oft hatte sie dieses Geräusch gehört? Die Klänge der Harfe … War das immer Margaret gewesen?
    „Wie ich gerade sagte, sie war vorhin hier“, fuhr Russell fort. „Ich wollte ihr von uns beiden erzählen, doch ich kam nicht dazu. Sie hat deinen Schal gesehen und ist vollkommen ausgeflippt.“
    Candace nickte langsam.
    „Sie hat also meinen Schal in den Mülleimer geworfen? Aus Eifersucht?“
    „Genau.“
    Noch während er sprach, wusste Candace, dass er log. Er war verdammt gut darin, dieses unnahbare Pokerface aufzusetzen. Das mochte im Job hilfreich sein, aber nun …
    In diesem Augenblick riss Russell ihr das Handy aus der Hand. Das Läuten verstummte.
    „Ich wette“, sagte Candace, „Margaret war niemals hier. Und ich habe diese düstere Ahnung, dass sie noch immer deine Freundin ist. Du hattest nie vor, eine Beziehung mit mir zu führen. Deshalb hast du meinen Schal weggeworfen. Du hast bekommen, was du wolltest, und das war’s.“
    Eine Trophäe, dachte Candace und spürte einen schneidenden Schmerz in der Brust. Keine Erinnerung … Sie atmete tief durch.
    Russell beteuerte, dass sie falsch lag, doch sie hörte kaum hin. Wie dämlich konnte man sein? Sie war auf diesen Lügner hereingefallen, auf seine charmante Fassade. Wahrscheinlich hatte er in jeder Stadt eine Affäre, so testosterongefüllt, wie er war.
    Candace konnte es nicht fassen. Niemals hatte ein Mann sie sitzen gelassen! Es war immer sie selbst gewesen, die die Fäden in der Hand gehalten hatte. Immer.
    Bis jetzt.
    Als sie Russell erneut in die Augen schaute, sah sie nicht mehr den perfekten Mann. Sie sah nur noch einen miesen Betrüger.
    „Ich wette, wegen der W+W Ranch hast du auch gelogen“, sagte sie, die Stimme erstaunlich gefasst. „Dass es gut für uns ausgeht, war eine Lüge,

Weitere Kostenlose Bücher