Collection Baccara Band 0320
für unsere Ranch sehr gut ausgehen wird.“
Nicki holte tief Luft.
Konnte das wirklich wahr sein?
Hatten sie den Deal in der Tasche?
Sie wartete darauf, dass Erleichterung und Freude sie durchfluten würden, doch nichts passierte.
Gar nichts.
„Wow“, sagte sie nur. Es fühlte sich seltsam an. Und sie war nicht sicher, was sie von der Sache zwischen Candace und Russell halten sollte.
Während Candace weiter von ihrem Treffen erzählte, schweiften Nickis Gedanken immer wieder ab. Sie konnte sich nicht konzentrieren. Shane. Den ganzen Tag über hatte sie seine Vampirküsse auf ihrer Haut gespürt. Ob er sich melden würde? Bald?
Sie hörte, wie Candace einen Pokertisch erwähnte und dann erwartungsvoll schwieg. Nicki lächelte schwach.
„Wow.“ Es schien das einzig passende Wort zu sein.
„Ich denke, Russell wusste die ganze Zeit über sehr genau, was er wollte“, fuhr Candace fort. „Ich fahre nachher zurück und verbringe die Nacht mit ihm. Morgen muss er zurück in die Stadt.“
„Ist es was Ernstes?“ Nicki fühlte sich überfordert. Es ging alles zu schnell. Die Ranch, die gerettet zu sein schien. Candace und dieser Mann, der dafür verantwortlich war …
Candace lachte. „Ernst? Nein. Zumindest noch nicht.“
„Aber in Zukunft vielleicht? Geht ganz schön schnell, oder?“
„Das sagt die Richtige.“
In diesem Moment klingelte das Handy. Nicki sprang auf und verließ das Zimmer.
Es war Shane.
Ihre Kehle war mit einem Mal staubtrocken. Sie schluckte, und ihre Hände zitterten, als sie ans Telefon ging. „Hallo?“
„Hey, Nicki.“
Schon der Klang seiner Stimme ließ ihre Knie weich werden. Und wie gern hätte sie seine Lippen auf ihren gespürt.
„Hey“, sagte sie.
„Hast du heute Abend schon etwas vor?“
„Bisher nicht …“
Sie gab sich Mühe, unbeteiligt zu klingen. So leicht war sie nicht zu haben. Oder doch?
„Möchtest du vielleicht vorbeikommen?“
Zur Hölle, ja!
Aber sie hielt inne, so, als müsste sie überlegen.
„Ich muss mit dir reden“, hörte sie ihn sagen.
Reden. Meinte er das ernst, oder war es ein neues Rollenspiel, in das er sie lotsen wollte?
„Soll ich etwas mitbringen?“, fragte sie.
„Nur dich selbst.“ Er klang distanziert, doch damit kam sie klar.
Sie merkte, wie die ersten Funken erwartungsvoller Lust schon jetzt auf ihrer Haut prickelten. Ein kleines Feuerwerk.
„Ich beeile mich“, sagte sie.
„Schaffst du es in einer halben Stunde?“
Das würde gerade reichen, um sich ein wenig frisch zu machen.
„In Ordnung“, sagte sie.
Dann legte sie auf. Gespannt, was Shane in dieser Nacht mit ihr vorhatte.
Wie sollte er es ihr nur sagen?
Shane ließ sich in den Sessel fallen und strich sich die zerzausten Haare aus dem Gesicht. Er hatte beschlossen, die Bank nicht zu kontaktieren. Man sollte keine schlafenden Hunde wecken. Allerdings wusste er so nicht, ob Russell Alexander bluffte.
Er musste eine Lösung finden. Bevor die Leute von der Bank ihr Geld einforderten. Doch der Tag war deprimierend verlaufen. Shane war erneut alle Eventualitäten durchgegangen. Niemand konnte ihm weiterhelfen.
Das Angebot der Lyons Group schien tatsächlich die einzige Möglichkeit zu sein. Auf diese Weise würde seine Mutter auf der Ranch bleiben können. Das war es, was sie sich wünschte. Und er wollte, dass sie in ihren letzten Lebensjahren glücklich war. Auch wenn das bedeutete, dass er dafür alle seine Träume und Pläne aufgeben musste.
Und Nicki? Die W+W Ranch?
Er stand auf, schloss das Fenster und sperrte die herbstliche Kühle aus. Bei jeder Bewegung spürte er die nervöse Anspannung in seinen Muskeln. Er musste sich zusammenreißen. Nicki würde bald hier sein.
Er fand es okay, auch jetzt noch Sex mit ihr zu haben. Vielleicht geschah bis zum Ende der Woche doch noch ein Wunder, und dann würde sie nie erfahren, dass er fast die Rettung ihrer Ranch zunichtegemacht hätte …
Schon hörte er ihren Wagen vor dem Haus. Er straffte sich, atmete tief durch und ging auf die Veranda.
Nicki.
Die dunkelblonden Locken, das hellgrüne Funkeln ihrer Augen, umrahmt von dichten Wimpern, ihre sanft geschwungenen Lippen. Shanes Herz krampfte sich zusammen. Nein. Er konnte es ihr nicht sagen. Auf keinen Fall.
Als er sie begrüßte, bemerkte er etwas, das ihm schon viel früher hätte auffallen müssen, wenn er nur richtig in sich hineingehorcht hätte.
Er begehrte Nicki nicht nur.
Er mochte sie. Und er vertraute ihr, so seltsam ihm das auch
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