Collection Baccara Band 0320
plötzlich.
„Warum?“
„Ich bin bei der Arbeit.“ Damit löste sie sich aus seiner Umarmung, nahm die Spange vom Schreibtisch und band ihr Haar wieder zusammen.
„Niemand wird etwas merken.“
„Alle werden es merken. Ich mache sonst nie die Tür zu.“
„Ich dachte, du wolltest es.“
„Ich wollte dich bloß ein bisschen aufziehen. Es tut mir leid.“
„Ich bin dir nicht böse“, erwiderte er. Es stimmte. Schließlich hatte er später noch genug Zeit, Sarah zu lieben.
„Ich wollte dich um einen Gefallen bitten“, erklärte sie, während sie die Tür öffnete.
Harris beobachtete, wie einer der Köche grinsend zum Büro sah. Er würde mit dem jungen Mann reden, bevor er das Taste of Home verließ. Sarah sollte sich keine anzüglichen Kommentare von ihrem Personal anhören müssen.
Dann fiel ihm auf, dass sie die Hände rang. Was machte sie so nervös?
„Du kannst mich jederzeit gern aufziehen“, meinte er. Bei Sarah war er nachsichtig. Er küsste ihre Stirn und wandte sich rasch ab, um seine Gefühle vor ihr zu verbergen. „Jetzt sag mir, was ich für dich tun kann.“
„Kannst du mir helfen, den Schreibtisch zu verrücken?“
Der Raum, in dem sie sich befanden, war winzig klein. „Dies ist wahrscheinlich der beste Platz für ihn. Du solltest lieber darüber nachdenken, dir einen kleineren anzuschaffen.“
„Danke für den Rat, aber ich will den Schreibtisch gar nicht umstellen. Ich habe nur etwas dahinter fallen lassen und komme nicht heran.“
„Was ist es denn?“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Mein Magic 8 Ball.“
„Kannst wohl ohne ihn nicht leben, was?“ Harris konnte sich nicht vorstellen, dass dieser klugen Frau ernsthaft etwas an so einem Spielzeug lag.
„Halt dich mit deinem Spott zurück. Ich habe durchaus bemerkt, dass du dafür deinen Pager alle fünf Minuten auf Börsennachrichten hin checkst.“
„Das ist wohl kaum dasselbe.“
„Es ist genau dasselbe. Du kannst den Kursverlauf nicht ändern. Doch es gibt dir ein besseres Gefühl, wenn du ihn beobachtest.“
„Der Magic 8 Ball gibt dir also ein besseres Gefühl?“
„Ja.“
„Dann lass ihn uns unter allen Umständen holen.“
„Ich habe es versucht, aber meine Arme sind nicht lang genug.“
„Wo hast du ihn fallen lassen?“
„Da hinten.“
Harris setzte sich auf den Schreibtisch und fasste zwischen die Wand und das Möbelstück, doch auch er kam nicht an die Kugel heran. Schließlich zog er den Schreibtisch nach vorn, sodass der schwarze Ball dahinter auf den Boden fiel. Nachdem Sarah ihr Spielzeug aufgehoben hatte, schob er den Tisch wieder zurück.
Sie schüttelte den Ball, schaute auf das Antwortfenster und legte ihn danach weg.
„Was hast du gerade wissen wollen?“, erkundigte er sich.
Sarah errötete. Offenbar wollte sie es ihm nicht verraten. Aber worüber könnte sie sich unsicher sein? Plötzlich erkannte Harris, dass es wahrscheinlich vieles gab, dessen sie sich nicht sicher war. Das meiste davon betraf bestimmt ihn. Doch er fühlte sich heute so gut, dass er nicht an die Zukunft denken wollte.
„Hast du etwas dagegen, wenn ich es auch einmal versuche?“, fragte er.
„Bitte sehr.“
Er nahm den Ball und schüttelte ihn. „Würde es Sarah gefallen, wenn ich sie auf dem Schreibtisch liebe?“
Ganz bestimmt, las er als Antwort.
Damit reichte er ihr die Kugel. Sarah wurde wieder rot, als er nun die Bürotür schloss. Er machte einen Platz auf ihrem Schreibtisch frei und hob sie hoch.
„Harris.“
„Ja, Schätzchen?“
„Was ist heute bloß in dich gefahren?“
„Du.“
„Ich?“
„Du und ich.“ Er küsste sie zärtlich. Die Gefühle, die sie in ihm weckte, waren zugleich süß und wild. Mit Mühe hielt er sich zurück. „Ich werde nicht der Antwort eines Spielzeugs vertrauen. Willst du mich?“
„Oh, ja.“ Sie schlang die Arme um seinen Nacken. Dann gab sie ihm einen Kuss, an den er sich sein Leben lang erinnern würde.
Das Klopfen an der Tür ertönte genau in dem Moment, als Harris den Gipfel der Lust erreichte. Auch Sarah hatte sich gerade erst von ihren Gefühlen mitreißen lassen. Sie zitterte noch immer und wusste für einen Augenblick nicht, wo sie waren. Harris fluchte unterdrückt. Dann löste er sich von ihr und zog den Reißverschluss seiner Hose hoch. Mit einem Mal fühlte Sarah sich leer und allein.
„Einen Moment bitte!“, rief sie laut und wandte sich dann leise an Harris: „Oh mein Gott! Ich hatte es geahnt. Wir hätten es
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