Collection Baccara Band 0321
„Danke.“ Dann räusperte sie sich und trank einen Schluck Tee. „Wann ist die Weihnachtsfeier?“
„Samstagabend.“
Sie hätte sich fast verschluckt. „Diesen Samstag?“
Er nickte. „Es ist eine sehr formelle Veranstaltung mit Dinner. Wahrscheinlich wird es spät werden. Wir könnten über Nacht in Atlanta bleiben.“
„Oh, das wird nicht nötig sein.“
Abe hörte eine gewisse Nervosität in ihrer Stimme, was ungewöhnlich war. Er wusste nicht, ob ihn das ärgern oder ermuntern sollte. „Ich möchte nicht nachts um zwei nach Hause fahren müssen, wenn es nicht nötig ist. Das hatten wir während des Wahlkampfs zur Genüge.“
Sie begegnete seinem Blick, und er sah, dass sie auf Streit aus war. „Okay. Getrennte Zimmer.“
„Natürlich“, erwiderte er. Getrennte, aber nebeneinanderliegende Zimmer.
„Und dann ist da noch Adams und Selenes Hochzeit in ein paar Tagen“, fuhr er fort.
„Das ist eine Familienfeier, also muss ich nicht dabei sein.“
„Möchtest du dir Adams Hochzeit wirklich entgehen lassen?“
Sie öffnete den Mund und sah weg. „Natürlich möchte ich das nicht. Ich will mich nur nicht aufdrängen.“
„Das tust du nicht. Meine Kinder betrachten dich als Familienmitglied. Vielleicht mehr als mich“, fügte er trocken hinzu.
„Wie war es mit Adam?“ Ihre sanfte Stimme verriet ihm, dass sein Leben sie mehr interessierte, als ihr lieb war.
„Er war verständlicherweise ziemlich zynisch, aber ich glaube, er ist offen für ein weiteres Treffen mit mir.“
Nicola seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich weiß, du warst nicht so für deine Kinder da, wie sie es sich gewünscht hätten, aber du hast für sie gesorgt und dich darum gekümmert, dass sie eine gute Ausbildung bekommen und bei deinem Bruder eine Familie finden.“ Sie stand auf. „Es macht mich manchmal ganz verrückt, dass sie es nie aus dieser Perspektive betrachten.“
„Was meinst du?“
Sie stieß einen frustrierten Seufzer aus. „Nun, zum einen mussten sie nicht ständig umziehen. Deine Kinder hatten immer einen Ort, den sie als ihr Zuhause bezeichnen konnten. Sie mussten nicht fürchten, mitten in der Nacht auf der Straße zu stehen und von fremden Leuten betreut zu werden. Glaub mir, es hätte viel, viel schlimmer für sie sein können.“
Diese Worte hatte Abe schon einmal von Nicola gehört, aber er hatte seinen Kindern gegenüber ein so schlechtes Gewissen, dass er über ihre Worte nie richtig nachgedacht hatte. Er sah sie an, wie sie mit verschränkten Armen am Fenster stand, und plötzlich machte es Klick. Er ging auf sie zu. „War es so für dich?“
Sie wurde rot und schüttelte den Kopf. „Entschuldige. Ich hätte nicht in dieser Form Luft ablassen dürfen. Die ganze Sache geht mich nichts an.“
Er lachte. „Das hat dich bisher auch nicht abgehalten, dich einzumischen. Warum jetzt?“ Er wollte sie berühren, doch er steckte die Hände in die Hosentaschen. „Du hast meine Frage nicht beantwortet. War es so für dich?“
Sie sah weg. „Ich möchte nicht darüber sprechen …“
„Bitte.“ Er sah, wie sich ihre Augen überrascht weiteten.
Hin- und hergerissen schloss sie für einen Moment die Augen. „Als meine Mutter starb, gab es niemanden mehr, der sich um mich kümmerte. Ich bin in Pflegefamilien aufgewachsen. In mehreren. Es waren eigentlich immer nette Menschen, die einfach Pech hatten. Einer hat den Job verloren. Ein Paar hat sich getrennt. Wenn ich also höre, dass deine Kinder dir gegenüber so kalt sind, nachdem du ihnen so viel mehr gegeben hast, als ich mir jemals hätte erträumen können, macht es mich wütend.“
Abe war überrascht und ärgerte sich, dass er nicht früher von Nicolas Kindheit erfahren hatte, doch sie war dem Thema immer ausgewichen. „Du hast es weit gebracht, Babe.“
Sie verzog den Mund zu einem wehmütigen Lächeln. „Ja, das ist wohl wahr.“
„Warum hast du nie geheiratet?“ Er konnte sich die Frage nicht verkneifen.
„Ich war mit meinem Beruf und meiner Karriere ausgelastet. Außerdem habe ich den richtigen Mann noch nicht gefunden“, fügte sie mit einem Achselzucken hinzu.
Bei ihren Worten wurde Abe flau im Magen. Er würde später darüber nachdenken müssen. „Aber du würdest heiraten, wenn dir der Richtige über den Weg liefe?“
Sie starrte aus dem Fenster. „Nicht jeder findet den richtigen Partner, und wenn man ihn findet, funktioniert es manchmal trotzdem nicht.“
„Das klingt gar nicht nach dir.“
Sie sah ihn
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