Collection Baccara Band 0321
Grinsen.
Adam zog die Stirn kraus. „Was meinst du damit? Hast du ein gesundheitliches Problem?“
„Ja. Es heißt Alterungsprozess. Geschmacksknospen sterben ab, wenn man älter wird. Auch etwas, was weniger oder schlechter wird … wie das Hören, die Knie, die Haare.“
„Hmm.“ Adam machte eine nachdenkliche Pause. „Hat deine getrübte Stimmung etwas mit Nicola zu tun?“
Abe machte ein finsteres Gesicht. „Warum fragst du?“
„Ian hat erwähnt, dass sie dich vielleicht nicht nur als Wahlkampfmanagerin interessiert. Kein Problem.“
„Kein Problem? Sie ist fast zwanzig Jahre jünger als ich.“
„Ja, aber du achtest auf dich. Du wirkst jünger. Außerdem ist sie vielleicht nicht an jungen Männern interessiert.“
„Warum sollte sie es nicht sein?“ Abe trank noch einen Schluck von seinem Weihnachtskaffee.
„Versuchst du, mich oder dich zu überzeugen?“ Ungeduld schwang in seiner Stimme mit. „Wenn du dich nur mit mir getroffen hast, um meinen Segen für dein Verhältnis mit Nicola zu bekommen, dann hast du ihn.“
Abe war sprachlos. „Ich wollte mich mit dir treffen, um vor meiner Abreise nach Washington noch etwas Zeit mit dir zu verbringen. Wie kommst du darauf, dass es um Nicola geht?“
„Ian hat gesagt, dass du ihretwegen ziemlich durcheinander warst. Er hat mir auch erzählt, dass deine Ehe mit Mom nicht besonders glücklich war.“
Abe seufzte. „War meine Ehe Thema bei all meinen Kindern?“
„Ja“, gab Adam zu. „Es ist schließlich nicht so, dass unsere Beziehung zu dir von Offenheit geprägt war. Und wenn einer von uns mal die Chance bekommt, einen Blick in dein Inneres zu werfen, dann reden wir natürlich darüber.“
„Bin ich immer noch so unnahbar?“
„Ja und nein. Du hast die Latte für uns alle ziemlich hoch gelegt, und keiner von uns will derjenige sein, der das Danforth-Image beschädigt. Ich war überrascht, als ich erfuhr, dass sogar du Probleme in der Schule hattest. Es ist irgendwie beruhigend zu wissen, dass du nicht vollkommen bist.“
„Das hat Nicola auch gesagt, als sie es herausfand.“ Abe erinnerte sich genau an die Nacht. Es war schon sehr spät, und sein Gehirn brachte die Worte, die er vor sich hatte, nicht mehr richtig auf die Reihe. „Legasthenie. Sie hat es zufällig nachts um drei herausgefunden. Ich hatte mich auf eine Rede vorbereitet und wegen meiner Müdigkeit Probleme, richtig zu lesen.“
Adam fiel die Kinnlade hinunter. „Du bist Legastheniker?“
„Ja.“ Abe verspürte eine seltsame Mischung aus Verletzlichkeit und Erleichterung. „Deshalb war es mir so wichtig, dass ihr Nachhilfelehrer bekommt, wenn ihr sie benötigt.“
„Erstaunlich, dass Uncle Harold nie darüber gesprochen hat. Vielleicht wollte er den Mythos am Leben erhalten.“
Abe nickte. Sein Bruder war die große Stütze in seinem Leben. „Vielleicht. Es würde ihm ähnlich sehen, nicht wahr?“
„Ja. Nicola hat es also herausgefunden. Diese Frau ist brillant. Du wärst dumm, sie gehen zu lassen. Ich hätte bei Selene auch nicht einfach tatenlos zugesehen, wenn sie verschwindet. Ich musste kreativ sein und mir etwas einfallen lassen, aber sie ist die Mühe wert.“
Neugierig begegnete Abe Adams Blick. „Inwiefern kreativ und raffiniert?“
„Ich konnte ihr zuerst nicht sagen, wer ich bin. Ich habe ihr Geschenke geschickt. Und ich habe das Schwarze Brett hier für meine Zwecke benutzt.“ Er deutete mit dem Kopf auf das Brett, an das Gäste Nachrichten hefteten. „Soviel ich weiß, haben hier viele Romanzen begonnen.“
Abe schüttelte den Kopf über die Taktik seines Sohnes. Er selbst war immer direkter gewesen. Allerdings waren seine Beziehungen zu Frauen in den letzten Jahren eher geschäftliche Arrangements als leidenschaftliche Affären gewesen. Mit Ausnahme von Nicola.
„Jetzt haben wir lange genug über mich gesprochen“, murmelte Abe. „Wie weit seid ihr mit den Hochzeitsvorbereitungen? Wie geht es Selene?“
„Die Trauung ist am zwölften Dezember um sieben Uhr abends. Für den Fall, dass du vergessen hast, den Termin zu notieren.“
Abe hörte den Zynismus in der Stimme seines Sohnes. Adam glaubte, dass Abe sich nie für ihn interessiert hätte, doch er irrte sich. „Das weiß ich. Wie geht es Selene und ihrem Vater?“ Er wusste, dass Selene sich von ihrem Vater betrogen fühlte, weil dieser versucht hatte, sie für seine politische Karriere zu benutzen.
Adams Blick wurde weicher. „Etwas besser. Nett, dass du
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