Collection Baccara Band 0321
fragst.“
„Es ist Tradition, dass die Eltern des Bräutigams die Flitterwochen finanzieren, aber ich bin sicher, du und Selene, ihr habt schon Pläne.“
„Klar.“
Abe zog eine Urkunde und Karte aus seiner Tasche. „Deshalb habe ich euch eine Insel gekauft.“
Adam starrte ihn mit offenem Mund an. „Wie bitte?“
„Ich habe euch eine Insel in der Karibik gekauft. Ganz klein. Es gibt viele Legenden über diese Insel. Piraten sollen sie belagert haben. Ich dachte, da du geschichtsinteressiert bist, hast du Spaß daran.“
Adam faltete die Karte auseinander und schüttelte den Kopf. „Du machst Witze, oder?“
„Nein“, sagte Adam. „Damit kann ich zwar nicht wiedergutmachen, dass ich die ganzen Jahre nicht für euch da war, aber es ist als Zeichen meines guten Willens für dich gedacht. Ich bin stolz auf dich.“
Adam starrte auf die Papiere, dann sah er Abe an. „War das Nicolas Idee?“
„Nein. Sie hat die Flitterwochen vorgeschlagen. Eine Alternative wäre ein Scheck gewesen. Aber ich wollte dir etwas Persönlicheres schenken.“
„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“
„Du musst nichts sagen.“ Abe wusste, dass er die Jahre, die er nicht da gewesen war, nicht mit Geld erstatten konnte. „Es tut mir leid, dass ich nicht für euch da war, als ihr Kinder wart. Jetzt bist du erwachsen und erfolgreich. Du brauchst mich nicht mehr. Aber solltest du doch einmal irgendetwas benötigen, würde ich mich freuen, wenn du mich anrufst.“
Adam senkte den Kopf und trommelte mit den Daumen auf den Tisch. Dann hob er den Kopf und sah Abe skeptisch an. „Du hast dich verändert. Woran liegt das?“
Abes Brust zog sich zusammen bei dem Gedanken, wie viele Drehungen und Wendungen sein Leben im letzten Jahr genommen hatte. „Mein ganzes Leben lang bin ich immer nur gelaufen. Ich dachte, ich laufe meine Karriereleiter hinauf, aber ich glaube, ich bin hauptsächlich vor meinen Versäumnissen davongelaufen. Es mag den Anschein haben, als hätte ich das letzte Jahr nur geredet, aber ich habe schnell herausgefunden, dass ich mehr zuhören muss.“
„Dafür ist es ziemlich spät“, bemerkte Adam.
Abes Brust verkrampfte sich noch mehr. „Ja, aber ich könnte nicht mehr in den Spiegel sehen, wenn ich es nicht wenigstens versuchen würde.“
Adam schwieg lange. Schließlich sagte er: „Vielleicht ist es noch nicht zu spät. Die Zeit wird es zeigen.“
„Ja.“ Abe hatte gewusst, dass Adam seine Meinung über seinen Vater nach einer Tasse Kaffee und einem Hochzeitsgeschenk nicht ändern würde. „Danke, dass du dir Zeit für mich genommen hast.“ Er lächelte seinen Sohn an.
„Vielleicht können wir es irgendwann wiederholen“, sagte Adam.
„Das wäre schön.“
„Okay. Eins noch.“ Adam rieb sich das Kinn und lachte. „Nicola. Du musst Stellung beziehen.“
Überrascht über den plötzlichen Themenwechsel, zog Abe die Augenbrauen hoch. „Was meinst du?“
„Es ist wie im Wahlkampf. Du musst dir darüber klar werden, wo du stehst und was du willst. Wenn du Nicola willst, dann kämpfe um sie.“
4. KAPITEL
Abe hatte eigentlich geplant, im Dezember seine persönlichen Auftritte zu reduzieren, um sich und Nicola eine Erholungsphase nach dem anstrengenden Wahlkampf zu gönnen. Er hatte sich ruhige Dinner und Abende zu zweit vorgestellt. Da sie jetzt aber aus Crofthaven ausgezogen war und eine Entschuldigung fand, alle seine gesellschaftlichen Einladungen abzulehnen, war er gezwungen, sich etwas einfallen zu lassen, wenn er Zeit mit Nicola verbringen wollte.
„Ich bin gebeten worden, an einer Weihnachtsfeier in der Gouverneursvilla teilzunehmen. Da auch die Presse anwesend sein wird, möchte ich dich bitten, mich zu begleiten“, sagte er, als sie sich mit Tee und Toast am Donnerstagmorgen zu ihm setzte. Er fragte sich, wann sie von Kaffee zu Tee gewechselt hatte. „Du machst doch keine Diät, oder? Deine Figur ist vollkommen.“
„Ich bin nicht auf Diät, auch wenn ich gut ein paar Pfunde verlieren könnte.“ Sie räusperte sich. „Danke für das Kompliment“, sagte sie schließlich leise.
„Du hast kein einziges Gramm zu viel.“ Er ließ seinen Blick über ihren wohlproportionierten Körper gleiten und erinnerte sich daran, wie es sich anfühlte, sie nackt in den Armen zu halten. Ihm wurde heiß bei dem Gedanken, wie sie sich an ihm rieb. „Du bist wunderschön.“ Ich könnte dir zeigen, wie schön ich dich finde, dachte er.
Sie biss sich auf die Lippe und sah weg.
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