Collection Baccara Band 0321
„Nicht besonders lange. Wenn mir etwas gefiel oder ich dachte, dass es dir gefallen könnte, dann habe ich es genommen.“
Sie spürte, dass ihr Tränen in die Augen traten. Oh nein, keine Tränen. Sie blinzelte ein paarmal, um die Tränen zu verdrängen.
„Was ist los?“
„Nichts. Ich glaube, ich habe etwas ins Auge bekommen. Abe, das ist so lieb von dir. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Noch nie hat ein Mensch einen Weihnachtsbaum mit all dem Schmuck für mich gekauft.“ Sie schluckte den Kloß hinter, den sie vor Rührung im Hals hatte.
„Du weinst ja“, stellte Abe fest. „Ich habe dich noch nie weinen sehen. Komm zu mir.“ Er streckte die Arme nach ihr aus.
„Nein, nein.“ Er ignorierte ihren Protest, setzte sich auf einen Stuhl und zog sie auf seinen Schoß. Nicola schloss die Augen und spürte, wie ihr eine Träne über die Wange rollte.
Abe drückte sie an sich, als wäre sie ein Kind. „Warum weinst du?“
Sie holte Luft. „Ich bin einfach nicht daran gewöhnt, dass jemand so nett zu mir ist.“
„Nicht daran gewöhnt? Dann musst du mit den falschen Menschen zusammen gewesen sein.“
Nicola seufzte und lächelte. „Danke für den Baum und alles, und verzeih mir meinen sentimentalen Moment.“
Abe legte die Hand an ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich. „Beides gern.“
Sie wollte aufstehen, doch er hielt sie fest. „Nicht so schnell“, sagte er.
„Wir müssen den Baum noch schmücken.“ Es war keine gute Idee, länger als drei Sekunden auf Abes Schoß zu sitzen. Zwischen ihnen knisterte es noch zu sehr.
„Das kann warten. Ich möchte, dass du etwas für mich tust. Schließ die Augen. Keine Angst, ich ziehe dir nicht das Sweatshirt aus“, versprach er. „Ich würde es zwar gern tun, werde es aber nicht. Schließ einfach die Augen.“
Ihr Herz pochte immer noch wie wild, als sie die Augen schloss.
„Stell dir vor, du bist zehn Jahre alt. Was hast du dir damals zu Weihnachten gewünscht?“
Sie sah sich in dem Alter, verzweifelt und doch voller Hoffnung. „Ich habe den Weihnachtsmann gebeten, meine Mutter gesund zu machen.“
„Oh, Liebes.“ Abe strich sanft über ihr Haar.
„Das hat meine Mutter auch immer gemacht“, murmelte sie und erinnerte sich daran, wie zärtlich ihre Mutter immer über ihre Haare gestrichen hatte. „Sie hat mit meinen Haaren gespielt. Es war unheimlich tröstlich. Hmm“, sagte sie leise und öffnete die Augen. „Ich habe seit einer Ewigkeit nicht mehr daran gedacht.“
Abe legte die Hände über ihre Augen. „Wir sind noch nicht fertig.“
Sie seufzte frustriert. „Okay, aber nachher bist du an der Reihe.“
Abe hielt inne. „Einverstanden“, murmelte er dann. „Jetzt stell dir vor, du bist fünfzehn Jahre alt. Was wünschst du dir zu Weihnachten?“
„Ich wünsche mir, für den Rest meines Lebens in demselben Haus zu wohnen“, erwiderte sie, ohne nachzudenken. „Ein Album von Jon Bon Jovi und ein Paar Jeans, die nicht schon getragen sind, alle Bücher von Louisa May Alcott und eine Schwester oder einen Bruder.“ Die Erinnerung an ihre Kindheit machte sie verletzlich. Sie nahm Abes Hand von ihren Augen. „Okay, jetzt du. Schließ die Augen.“
„Ich habe schon lange nicht mehr an meine Kindheit gedacht“, protestierte er.
„Pech. Ich auch nicht. Schließ die Augen“, sagte sie und bedeckte sie mit ihrer Hand, als er ihrem Wunsch nicht sofort nachkam. „Okay, du bist acht Jahre alt. Was wünschst du dir zu Weihnachten?“
„Ich möchte ein einhundert Seiten dickes Buch lesen. Dann möchte ich Schulnoten bekommen, die meinen Vater nicht enttäuschen. Und ich wünsche mir einen G.I. Joe und einen Panzer.“
Nicola lächelte über die bittersüße Mischung seiner Wünsche. „Du musst schon im Mutterleib ein Navy SEAL gewesen sein.“
Er lachte. „Der Leiter in meinem Ausbildungslager würde widersprechen.“
„Okay. Du bist sechzehn. Was wünschst du dir?“
„Das ist einfach. Ein Auto, damit ich mit meiner Freundin wegfahren kann und wir auf dem Rücksitz knutschen können, und wenn ich sie dann flachgelegt habe, vielleicht …“
„Hast du?“, fragte Nicola neugierig.
„Nicht in dem Jahr“, erwiderte er grinsend.
„Das ist wahrscheinlich auch gut so.“ Sie erhob sich von seinem Schoß.
„He, was soll das denn heißen?“
„Nichts“, sagte sie. „Ich habe nur gerade gedacht, dass du ohne Probleme Kinder zu zeugen scheinst. Wenn du zu früh angefangen hättest, hättest du vielleicht
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