Collection Baccara Band 0321
Genauso empfinde ich, wenn ich sehe, wie du dich wegen deiner Beziehung zu deinen Kindern und selbst zu deiner verstorbenen Frau anklagst.“
Er griff nach ihrer Hand. „Ich bin kein Beziehungsexperte, aber füreinander da zu sein ist doch schon eine gute Voraussetzung, oder?“
„Ich denke ja.“
„Was war dein zweitgrößter Kummer?“
„Abgesehen davon, dass Jon Bon Jovi mir keinen Heiratsantrag gemacht hatte, als ich ein Teenager war?“
Er lachte. „Ja.“
„Wahrscheinlich, dass mich mein Schulfreund im letzten Schuljahr sitzen ließ.“
„Vor der großen Abschlussfeier?“
Sie nickte. „Ja, vor der Abschlussfeier“, sagte sie, dachte aber an die Zeit, als sie schwanger geworden war. Sie hatte sich noch nie so allein gefühlt.
„Und was ist mit deinen anderen Liebhabern?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Das waren kurze Affären.“
„Ich muss also nicht drei Männer aus dem Weg räumen?“
Sie lächelte. „Nein.“
Er trank einen Schluck Wein, dann noch einen, als würde er sich Mut antrinken. Nicola fühlte sich unbehaglich. „Weißt du, warum ich mit dir zusammen sein möchte?“
Sie schüttelte den Kopf. Ein paar flapsige Antworten schossen ihr durch den Kopf, doch der Ausdruck in seinen Augen ließ sie schweigen.
Abe trank noch einen Schluck Wein. „Harold flachst immer herum, dass ich von uns beiden Brüdern der Karrieretyp bin. Ehrgeizig, leistungsorientiert, der Karrieremacher eben. Aber ich bin auch nur ein Mensch und kann nicht immer Vollgas geben. Ich habe den größten Teil meines Lebens damit verbracht, eine Pause zu vermeiden, die mir die Zeit gab, über meine Versäumnisse nachzudenken.“
Er räusperte sich. „In diesen ruhigen Momenten habe ich mich immer total allein gefühlt. Wenn du bei mir bist, ist es anders. Dann geht es mir gut.“
Sein Geständnis rührte Nicola. Abe war nicht der Typ für emotionale Erklärungen, und dass er ihr seine tiefsten Gefühle anvertraute, machte sie sprachlos. Sie wusste genau, wovon er sprach. Wenn sie beschäftigt war, musste auch sie nicht darüber nachdenken, was sie wirklich quälte.
Nicola sah, dass er auf eine Reaktion von ihr wartete, um zu sehen, ob sie verstand, welches Gefühl er beschrieb. Sie stand auf und ging um den Tisch herum zu ihm. Er erhob sich ebenfalls. Sie berührte sein Gesicht.
Abe hatte nicht geflirtet oder sie umschmeichelt. Er hatte einfach eine Tür zu seinem Herzen für sie geöffnet.
„Du bist ein erstaunlicher Mann, Abe. So erstaunlich, dass ich manchmal nicht glauben kann, dass du wirklich real bist.“
„Oh, das bin ich.“ Er nahm ihre Hand und presste sie gegen seine Wange. „Ich habe die Medikamente gegen mein Magengeschwür als Beweis.“
Sie lachte, aber sie war innerlich etwas nervös, als sähe sie einem bedeutsamen Ereignis entgegen. Sie konnte ihm gar nicht nah genug sein. Sie wollte seinen Herzschlag spüren. Sie wollte ihn die ganze Nacht halten, wollte ihn so lange halten, bis er nicht mehr das Gefühl hatte, allein zu sein. Zumindest für einige Zeit. Sie wollte alles vergessen, alle Probleme, die sich vor ihr auftürmten, alles außer diesem Moment mit Abe. „Ich finde meine Socken nicht.“
Verwirrt sah er sie an. „Socken?“
„Insiderwitz.“ Sie seufzte. „Als du gesagt hast, du würdest warten, bis ich dich einlade, bei mir zu bleiben, habe ich mir gesagt, dass ich mir eher eine Socke in den Mund stopfe, als dass ich dich einlade, bei mir zu bleiben.“ Ihr Herz raste. „Ich finde die Socke nicht.“
Er lächelte, aber sein Blick war immer noch wachsam und abwartend.
„Bleibst du heute Nacht bei mir?“
„Oh ja“, sagte er und küsste sie.
Innerhalb weniger Sekunden wurde aus dem zärtlichen ein heißer, leidenschaftlicher Kuss. Abe strich mit den Fingern durch ihre Haare. „Du machst mich verrückt. Dein Duft. Dein Körper.“ Er strich über ihre Schultern, an den Seiten ihrer Brüste entlang bis zu ihren Hüften.
„Und du gibst mir das Gefühl, dass ich den schönsten Körper auf der Welt habe, dabei weiß ich, dass es nicht so ist.“ Ihr wurde heiß.
„Du täuschst dich“, sagte er und strich wieder über ihre Brüste. „Deine Brüste sind vollkommen. In meinen Händen, meinem Mund.“ Er stöhnte leise.
Er schob ihren Pullover hoch, und sie hob die Arme über den Kopf wie ein Kind. Zart strich er über ihren BH, und ihre Brustwarzen wurden empfindlich.
Nicola sehnte sich nach seiner Berührung. Sie wollte seine Hände überall spüren.
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