Collection Baccara Band 322
nicht. Unsere Wagen …“
„Oh, ich fürchte, die sind Schrott. Kommen Sie.“
Scott folgte ihm, während der Soldat erzählte: „Nur ein Escalade sieht noch aus wie nagelneu. So etwas erstaunt mich immer wieder. Ich habe schon gesehen, wie ein ganzes Stadtviertel in Trümmern lag – und mittendrin stand ein völlig unbeschädigtes Haus.“
Ja. Der schwarze Geländewagen glänzte im Sonnenschein. Doch …
Es schnürte Scott die Kehle zu, als er die Verwüstung sah – wohin er auch blickte. Und die junge Stewardess war tot. Seine Eltern hatten Schmerzen. Er wusste nicht, wie es Christina ging …
Um ihn herum standen Rettungsfahrzeuge. Militär. Feuerwehr. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Mike in einen Krankenwagen stieg, der mit Blaulicht losfuhr. Lag sein Vater darin? Hoffentlich hatte er keinen Herzinfarkt.
„Ist wohl ein Leihwagen“, meinte der Soldat. „Dem Nummernschild nach. Gehört er vielleicht zu Ihnen?“
„Ja. Den Escalade haben wir gemietet.“
„Prima.“ Der Mann griff in seine Jackentasche und gab ihm einen Autoschlüssel. „Der steckte im Zündschloss. Und okay … der Wagen hat einige Schrammen. Er lag auf der Seite. Wir mussten ihn aufrichten.“
„Danke. Meine Brüder sagten … Javier Mendoza? Wissen Sie vielleicht …?“
„Mendoza? Das war der junge Kerl, den wir als Ersten gefunden haben. Vorn am Eingang. Er ist wohl schon im Krankenhaus.“
„Scotty!“, hörte er seine Mutter rufen. „Oh Gott sei Dank! Dir ist nichts passiert?“
Er verabschiedete sich von dem Soldaten und eilte zu ihr. In eine silberne Decke gehüllt lag sie auf einer Trage. „Hat man Jordana gefunden?“
Jordana? Das Beruhigungsmittel – oder die traumatische Nacht – schien sie etwas verwirrt zu haben.
Scott küsste seine Mutter auf die Wange. „Du meinst Emily, nicht wahr? Jordana ist doch im Hotel geblieben.“
„Nein, nein. Ich weiß schon, dass man Emily gefunden hat. Und Jordana ist nicht im Hotel. Sie hat mich auf dem Handy angerufen. Zehn Minuten bevor das Gebäude einstürzte. Sie hatte ihre Meinung geändert und wollte sich von diesem … Tanner zum Flughafen fahren lassen.“
Auch das noch! Hätte Jordana nicht auf ihr Bauchgefühl hören können?
„Oh, Scott.“ In den Augen seiner Mutter spiegelte sich die Angst. „Wenn sie auf der Straße …“
„Mom. Ihr ist nichts passiert. Glaub mir.“ Na, sein Magen glaubte ihm nicht.
„So, Mrs Fortune, jetzt müssen wir starten“, sagte ein Sanitäter, als Emily auf einer Fahrtrage gebracht wurde. „Ihre Tochter fährt mit Ihnen.“
„Emily, Schatz …“
Wenige Minuten später fuhr der Krankenwagen mit den beiden Frauen davon.
Scott blickte sich um und freute sich für Tanner Redmond, denn die Flugschule hatte den Tornado überstanden. Gut, den Zustand des Gebäudes konnte er nicht beurteilen. Aber es hatte ein Dach!
Blake fluchte. „Die halbe Region wurde überschwemmt und verwüstet. Hat mir ein Feuerwehrmann erzählt. Auch in Red Rock sind viele Häuser zerstört.“
„Und Jordana ist da irgendwo auf der Straße.“
„Mit Tanner. Das beruhigt mich. Bei uns auf dem Flughafen hätte sie es kaum besser gehabt. Mein Gott! So ein Tornado ist wohl eins der Erlebnisse, von denen man sagen kann, das hat mein ganzes Leben verändert.“
Du ahnst nicht, wie recht du hast. Scott dachte an Christina, er spürte förmlich, wie sie sich an ihn schmiegte … spürte ihren süßen, wundervollen Kuss. Noch immer. Sogar im hellen Tageslicht.
Verrückt.
Aber worauf wartete er noch? Er wollte zu ihr. Er musste wissen, ob es ihr gut ging. Ob sie seine Hilfe brauchte. Vielleicht hatte sie Schmerzen.
Vielleicht waren ihre Beine …
Wie auch immer, er würde Christina nicht mit ihren Problemen allein lassen.
„Kommt!“, forderte er Blake und Victoria auf. „Wir fahren zum Krankenhaus.“
Und als Scott wenige Minuten später auf den Highway einbog, drückte er kräftig aufs Gaspedal.
In der Notaufnahme des San Antonio Memorials herrschte das Chaos. Der Warteraum quoll über, und die Krankenschwestern liefen gestresst hin und her, denn sie mussten sich um Dutzende verletzter Leute kümmern.
„Scott! Hier!“
Sie entdeckten Emily, die in einer Ecke saß, und eilten zu ihr. Ihren verletzten Fuß – umwickelt mit einer kühlenden Bandage – hatte sie auf den Tisch vor sich gestützt.
Blake sah sich um. „Der Tornado hat also auch hier gewütet?“
„Nein“, erwiderte Emily. „San Antonio ist verschont geblieben.
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