Collection Baccara Band 322
…“
„Darum bin ich nicht hier.“
„Sondern? Ihre Freundin? Tut mir leid. In der Notaufnahme dürfen nur Angehörige zu den Patienten.“
Eine Kollegin rief herüber: „Dr. Karofsky hat eine Patientin fürs County General. Melde sie bitte an. Orthopädie.“
„Name?“ Sie griff zum Telefonhörer.
„Hastings. Christina.“
Da langte Scott über den Tresen und riss ihr den Hörer aus der Hand.
„Mr Fortune! Soll ich den Sicherheitsdienst rufen?“
„Ich möchte wissen, warum Miss Hastings verlegt wird. Bitte. Ich … habe Angst um sie“, gab er zu. „Ich meine … braucht sie eine Spezialbehandlung?“
„Nein.“ Seine Worte schienen die Krankenschwester zu erweichen. „Sie hat nur einen gebrochenen Fuß, einige Kratzer, blaue Flecken.“
Scott gab ihr das Telefon zurück. „Warum wird sie dann verlegt?“
„Weil sie keine Versicherung hat. Und wir sind ein privates Krankenhaus. Natürlich versorgen wir jeden, der als Notfall hereinkommt. Doch sobald die Patienten stabil sind, überweisen wir sie an öffentliche Einrichtungen. Im County General ist sie …“
„Sie bleibt hier.“ Scott griff nach seiner Brieftasche und zog seine Scheckkarte heraus. „Ich bezahle die Rechnung von Miss Hastings.“
„An der Kasse.“ Die Schwester lächelte. „Neben dem Eingang.“
„Danke.“ Er eilte in die Halle und hatte der Dame hinter der Glasscheibe kaum erzählt, was er wollte, da kreischte jemand: „Scott!“
Er wirbelte herum – Jordana, schmutzig und zerzaust. Und Tanner Redmond, ebenso schmutzig und zerzaust, mit ihrem Gepäck in der Hand.
„Jordy!“ Scott umarmte sie. „Oh, bin ich froh. Was ist passiert?“
„Tanner wollte mich zum Flughafen fahren“, erzählte sie aufgeregt. „Aber wir sind im Graben gelandet. Mussten in einem Schuppen übernachten, weil der Sturm nicht aufhörte. Erst heute Morgen haben uns Soldaten geholfen, den Wagen aus dem Graben zu ziehen, und die Männer waren am Flughafen gewesen und wussten, dass ihr in den Trümmern gefangen wart. Sind alle okay?“
Scott berichtete kurz. „Nur Javier …“
Sie schnappte nach Luft. „Er ist nicht …?“
„Er lebt, ist jedoch bewusstlos. Miguel sagt, es sieht nicht gut aus.“
„Wie schrecklich.“ Jordana stiegen Tränen in die Augen. „Ist seine Familie schon hier?“
„Sind auf dem Weg, schätze ich. Und Mom ist krank vor Sorge um dich .“
„Oh, das kann ich mir vorstellen. Ich gehe zu ihr.“ Lächelnd reichte sie Tanner die Hand. „Danke, für alles. Auf Wiedersehen.“
Tanner zog die Stirn kraus, als er ihren Koffer absetzte. „Äh … gern geschehen. Möchtest du nicht … dass ich auf dich warte?“
„Nein.“ Sie nahm ihm die Tasche aus der Hand und schnappte sich ihren Rollkoffer. „Danke. Nochmals.“
Und schon lief sie davon. Tanner blickte ihr nach.
„Ich muss los“, murmelte er, drehte sich um und ging zur Tür hinaus.
„Sir? Ihre Rechnung.“
„Oh ja!“ Scott nahm seine Kreditkarte an sich. Er konnte es kaum glauben. In der Familie gab es niemanden mehr – im Moment jedenfalls –, der seine Hilfe brauchte. Nach den langen Stunden der Angst waren alle versorgt und in Sicherheit.
Christina hatte sich nur einen Fuß gebrochen! Er durfte zu ihr. Endlich. Und er freute sich so sehr darauf, sie wiederzusehen.
4. KAPITEL
„Nein, das kann nicht sein“, widersprach Christina. „Ich soll hier auf den Sanitäter warten.“ Sie hatte ein Schmerzmittel bekommen. Ihr verletzter Fuß war geschient worden. Und sie machte sich keine Illusionen – zur weiteren Behandlung musste sie ins County General, wo die Ärzte völlig überlastet waren.
„Ihre Kollegin meinte, ich würde gleich …“
„Ja.“ Die Schwester lächelte. „Doch jetzt bleiben Sie bei uns. Auf der orthopädischen Station wird man sich gut um Sie kümmern.“
„Oh, das kann ich mir nicht leisten.“ Christina stiegen Tränen in die Augen. Nicht, weil sie arm war. Sie fand es nur schrecklich, es anderen sagen zu müssen.
„Ein edler Spender übernimmt alle Kosten.“ Die Ärztin mit dem russischen Akzent trat in die schmale Kabine. „Und Sie werden bald wieder laufen können.“
„Bald?“, fragte sie hoffnungsvoll – und verwirrt. Jemand wollte für ihre Behandlung zahlen? „Was heißt das in meinem Fall?“
„Die Brüche sind unkompliziert, also, in einigen Wochen.“
Wochen! Christina stöhnte auf.
„Ich denke, bei Ihnen wird ein Gehgips möglich sein.“ Dr. Karofsky lächelte. „Und
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