Collection Baccara Band 322
ihre Hand. „Ich habe doch nur gesagt, dass wir die Dinge für eine Weile abkühlen lassen müssen.“
„Ach, und hast du dich schon erfolgreich abgekühlt? Ist es dir so leichtgefallen?“
„Nein, ich verzehre mich weiter vor Sehnsucht nach dir. Und du sehnst dich nach mir.“
Er beugte sich zu ihr und küsste sie voller Leidenschaft, dann flüsterte er ihr ins Ohr: „Du willst nach wie vor mit mir zusammen sein. Ich spüre es genau.“
Sie stieß ihn von sich, verärgert über sich selbst, weil sie so leicht nachgegeben hatte. „Nur weil ich dich will, heißt das noch lange nicht, dass ich mit dir zusammen sein werde. Glaub mir, ich bin es gewohnt, dich zu wollen und dich nicht zu haben.“
12. KAPITEL
Die Menge jubelte, als die Knicks erneut trafen und somit sechs Punkte vorn lagen. Gannon erhob sich automatisch mit den Fans, brachte aber keine rechte Begeisterung auf.
Er hatte noch nie etwas verloren, das ihm wirklich wichtig war, doch diesmal könnte es passieren. Was die medizinischen Tests anging, denen seine Mutter sich unterziehen wollte, hatte er einfach kein gutes Gefühl. Seit Tagen schien sein Vater unkonzentriert zu sein, weigerte sich jedoch, über dieses Thema zu sprechen.
Und dann war da Erika.
Besser gesagt, sie war nicht da. Sobald er an sie dachte, schnürte es ihm die Brust zusammen.
Nachdem er sie nach dem Tee bei seiner Großmutter nach Hause gefahren hatte, rief er sie jeden Tag an, doch sie nahm weder ab, noch meldete sie sich bei ihm.
Offenbar war es ihr ernst. Sie mochte zwar nach wie vor etwas für ihn empfinden, hatte ihn anscheinend aber aufgegeben.
Diese Erkenntnis war höchst beunruhigend. Ein bisher nie gekanntes Gefühl der Leere machte ihm zu schaffen. Ihm war nicht klar gewesen, wie wichtig sie ihm geworden war. Früher war es ihm schließlich auch gelungen, die Kontrolle über seine Empfindungen zu behalten.
Selbst jetzt, als er auf einem der besten Plätze im Madison Square Garden saß, um sich mit seinem Onkel und ein paar Cousins ein Spiel der Knicks anzusehen, stand er neben sich.
Das Halbzeitsignal ertönte, und sein Onkel Daniel stieß ihn an. „Du siehst aus, als könntest du dringend ein Bier gebrauchen. Komm, wir gehen in die VIP-Lounge.“
Widerwillig folgte Gannon ihm und seinen Cousins.
„Verrätst du mir, was mit dir los ist?“, fragte Daniel, als sie mit ihrem Bier an einem der Tische standen.
Gannon schüttelte den Kopf.
„Dann hör auf, Trübsal zu blasen, und feiere mit mir. Ich habe es endlich geschafft, dass meine Frau, dieser Blutegel, in die Scheidung einwilligt.“
Gannon stieß überrascht mit ihm an. „Das sind ja großartige Neuigkeiten. Wie ist dir denn das gelungen?“
„Ich habe sie ausbezahlt. Mein Junge, ich gebe dir einen Tipp – lass deinen Vater keine Frau für dich aussuchen. Du musst schließlich mit ihr leben, nicht er.“
Daniels Worte trafen ihn mit voller Wucht. Plötzlich wurde ihm klar, dass er zwar seinem Vater nicht die Wahl seiner Ehefrau überließ, aber aus Rücksicht auf seinen Großvater, der unbedingt jeden Skandal vermeiden wollte, verzichtete er auf die Frau, mit der er so glücklich wie noch nie gewesen war. Der Wettbewerb um den Chefposten bei EPH spielte dabei auch keine unerhebliche Rolle.
Daniel setzte sein Glas ab. „Du siehst aus, als hättest du einen rechten Haken verpasst bekommen.“
„So ähnlich“, sagte er aufgewühlt.
„Das sieht mir nach einem Problem mit einer Frau aus.“
Gannon machte sich nicht mehr die Mühe, es abzustreiten.
„Ich habe noch nicht erlebt, dass es dir mit einer ernst wäre.“ Daniel grinste. „Tja, dann bist du jetzt wohl an der Reihe.“
„Das Timing ist denkbar schlecht.“
„Das ist es immer. Aber das falsche Timing ist nicht so schlimm wie die falsche Frau. Glaub mir.“
Gannon trank einen Schluck Bier. „Was willst du mir damit sagen?“
„Obwohl mir meine zweite Scheidung bevorsteht – oder gerade deshalb –, ist mein Rat einfach. Wenn du die Richtige gefunden hast, musst du alles tun, um sie festzuhalten.“
Um fünf nach zehn am Dienstagvormittag wurde ein Dutzend wunderschöne duftende rote Rosen in Erikas Büro geliefert. Eine Karte war nicht dabei.
Trotzdem hatte sie den Verdacht, sie kamen von Gannon. Das Fehlen der Karte passte zu seiner Heimlichtuerei.
Bei diesem Gedanken stieg erneut Bitterkeit in ihr auf, und für einen Moment erwog sie, den Strauß einfach aus dem Fenster zu werfen. Die Rosen waren aber zu schön und
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