Collection Baccara Band 322
möchte es.“
Oje! Ihr lief ein Prickeln über die Haut. „Scott …“
„Bitte. Kein falscher Stolz. Du warst nur am Flughafen, weil die Familie Fortune unbedingt nach Atlanta wollte.“
„Du fühlst dich also … verantwortlich?“
Wieder sah Scott ihr in die Augen – sie vergaß zu atmen. „Für den Tornado? Nein. Für dich? Absolut.“
Christina spürte, wie ihr Herz immer schneller pochte.
„Okay.“ Ein Pfleger zog den Vorhang der Kabine zur Seite, und schon war es vorbei mit der trauten Zweisamkeit. „Ich bringe Sie in den ersten Stock.“
Als er ihr in den Rollstuhl half, bekam Scott einen Anruf. „Javiers Familie ist hier“, sagte er dann. „Ich muss zu ihnen.“
„Javier?“
Er nickte ernst. „Der junge Mann, der uns zum Flughafen gefahren hat. Der netteste Kerl, den ich kenne. Er ist leider in einem sehr kritischen Zustand.“
„Oh, Scott.“ Christina nahm seine Hand. Worte brachten jetzt nicht viel, doch manchmal half eine tröstende Geste. „Es tut mir leid.“
Scott drückte ihre Hand, dann ging er.
„Gehören Sie auch zur Familie?“, fragte der Pfleger, während er sie zum Fahrstuhl schob.
„Nein. Uns hat das Schicksal … in dieselbe Ecke gewirbelt.“
Für eine lange, unvergessliche Nacht jedenfalls. Und Christina wusste wirklich nicht, ob sie darüber glücklich sein sollte.
Als Scott in den Warteraum trat, wurde er dort von Wendy empfangen, die ihn auch angerufen hatte.
„Wie kannst du in deinem Zustand …“ Die anstrengende Fahrt nach San Antonio auf dich nehmen? hatte er fragen wollen, als sie ihn unterbrach: „Dem Baby geht es gut. Ich muss bei Marcos sein. Er braucht mich jetzt.“
„Was ist mit Javier?“
„Er wird operiert. An den Beinen. Am Kopf. Um die Schwellungen zu lindern. Die Ärzte …“ Wendys Augen füllten sich mit Tränen. „… haben der Familie empfohlen, ihren Priester zu informieren. Nur für den Fall. Die Verletzungen am Kopf sind das eigentliche Problem. Niemand weiß, ob Javier überlebt.“
Oh nein! Scott streichelte Wendys Arm. „Ich will kurz mit seinem Vater sprechen.“
Er ging zu Luis. Der Mann sah um zehn Jahre gealtert aus, schien über Nacht grau geworden zu sein. Und auf der Hochzeit waren noch alle so fröhlich gewesen. Was für ein Schicksalsschlag!
Luis stand auf und gab ihm die Hand.
„Wir sind mit einem Neurologen in Atlanta befreundet“, sagte Scott leise. „Er ist der Beste in seinem Fach. Ich bin sicher, dass er unserer Familie den Gefallen tun wird, nach San Antonio zu fliegen, um Javier …“
„Danke, Junge.“ Luis nickte. „Aber wir möchten euch keine Umstände …“
„Umstände? Es geht um deinen Sohn! Und für uns ist es kein Problem, wirklich nicht.“ Scott blickte zu Wendy, die neben ihm stand und die Hand ihres Mannes hielt. „Außerdem sind wir jetzt eine Familie, oder?“
Luis lächelte traurig. „Ist nett von dir. Doch zuerst würde ich gern hören, was die Ärzte sagen.“
„Natürlich.“
Eine Krankenschwester kam und bat die Familie Mendoza, zum Warteraum der Chirurgie zu gehen.
Einen Moment später kam Emily auf Krücken hereingehumpelt. Gefolgt von Blake, der Scott eine weiße Papiertüte überreichte. „Hamburger und Pommes. Wir waren in der Cafeteria.“
„Ich bin nicht hungrig. Aber danke.“
„Iss das!“, befahl sein Bruder. „Sonst kippst du noch um. Wir haben in der Nähe einige Hotelzimmer gebucht. Die Mädchen wollten so schnell wie möglich duschen, und ehrlich gesagt, sind wir alle kurz vor dem Kollaps. Mom und Dad schlafen. Hier können wir also nichts mehr tun. Und Mike hat noch weitere Wagen gemietet, damit jeder mobil ist …“
„Alles klar. Fahrt ihr zum Hotel. Ich bleibe.“
„Scott! Die Welt kommt auch mal ohne dich aus. Wenn du nicht schlafen willst, okay. Aber du solltest duschen. Essen. Dir frische Kleidung kaufen.“ Blake grinste. „Auch wenn’s hier nur T-Shirts gibt. Sogar du wirst darin einen Tag überleben.“
Sicherlich, dachte er. Und Christina wurde behandelt. Mit ihr konnte er jetzt ohnehin nicht sprechen. Also … Er verließ die Notaufnahme und ging über den Parkplatz zu dem Escalade, während er den Hamburger aß.
Statt seine Geschwister ins Hotel zu begleiten oder einzukaufen, damit er endlich seine schmutzigen Klamotten ausziehen konnte, fuhr Scott jedoch in Richtung Flughafen.
Wieso? Er war sich nicht sicher. Um sich davon zu überzeugen, dass nicht alles nur ein böser Traum gewesen war? Um die Erlebnisse zu
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