Collection Baccara Band 322
würde ich Liz wollen.“
„Das klingt gut.“
„Ich werde Liz anrufen, damit sie sich persönlich um den Fall kümmert. Ja? Sie kann mich auch jederzeit kontaktieren, falls sie meinen Rat braucht. Ihr Freund ist dort in besten Händen.“
„Wenn Sie meinen …“
„Ehrlich. Ich kann keine Wunder versprechen – aber die Ärzte im San Antonio Memorial gehören zu den besten. Mein Gott, was haben Sie für ein Glück gehabt, dass nicht noch mehr passiert ist. Grüßen Sie bitte Ihre Eltern von mir.“
Etwas beruhigt ging Scott zu seiner Mutter. Ihr Schmuck war in einer der Taschen gewesen, die Tanner gefunden hatte. Nun lagen all die glitzernden Stücke vor ihr auf dem Bett, und sie lächelte glücklich.
„Mom, so was lässt sich doch ersetzen.“
„Wenn ich mir den Schmuck selbst gekauft hätte, würde ich dir recht geben. Aber dein Vater hat mir jedes Teil zu einem besonderen Anlass geschenkt. Und so etwas lässt sich nie ersetzen. Und ja, ich weiß, seine Assistentin hat wohl die Hälfte davon ausgesucht.“
Alles, vermutete Scott. Doch was soll’s?
„Aber in seinem Fall zählt der Gedanke.“
Wie aufs Stichwort kam John Michael zur Tür herein. „Ich habe die Schwester gebeten, mir alle Mahlzeiten hier zu servieren, damit wir gemeinsam essen können.“
Virginia Alice strahlte. „Was für eine schöne Idee! Ich habe den Fisch bestellt. Und du?“
„Ich auch.“ Er lächelte, als er den Schmuck sah. „Dieses Armband da … habe ich dir zu Emilys Geburt geschenkt, oder?“
„Ja, das stimmt.“ Sie blickte Scott an. Siehst du?
Tatsächlich. Auch wenn es ihn überraschte. Die beiden schienen glücklicher miteinander zu sein, als ihre Kinder geahnt hatten.
Christina wartete bereits im Wagen, darum beeilte Scott sich. Er musste lächeln, als er aus dem Krankenhaus trat. War es nicht verrückt? Noch vor Tagen hätte er geschworen, dass er sich nie verlieben würde.
Und Liebe auf den ersten Blick hatte er für puren Unsinn gehalten.
Doch jetzt …
5. KAPITEL
In so einem bequemen Wagen hatte Christina noch nie gesessen. Sie war Scott auch sehr dankbar, weil er sie nach Hause fuhr. Und überhaupt. Doch eines ärgerte sie – warum hatte sie sich für ihre Wohnung entschuldigt?
Hey, sie musste sich für nichts schämen! Sie war, wer sie war. Und alles, was sie besaß, hatte sie sich mit ehrlicher Arbeit verdient.
„An der nächsten Ampel links, dann bis zum Ende der Straße.“
„Okay.“
Außerdem war es völlig egal, was dieser Mann von ihr hielt. Die Fortunes würden nach Atlanta zurückkehren. Vielleicht schon in einigen Tagen. Jedenfalls würde er schon bald wieder aus ihrem Leben verschwinden.
Scott blickte sie von der Seite an. „Wie fühlst du dich?“
„Ach.“ Grimmig starrte sie auf ihre hässlichen Leggings. Dazu noch die Krücken. „Hab mich nie besser gefühlt.“
„Falls es dich tröstet. Ich hatte mir auch mal den Fuß gebrochen. Im letzten Jahr auf der Highschool. Na ja, meinen Noten hat’s gutgetan. Ich konnte ja keinen Sport mehr machen, nur noch lernen. Nintendo spielen. Und ich muss zugeben …“ Er grinste. „Es gab einige Vorteile.“
„Hübsche Mädchen, die sich darum rissen, deine Tasche tragen zu dürfen?“
„Sie haben sich fast drum geprügelt.“
Christina lachte, während ihr im selben Moment die Tränen in die Augen stiegen. Denn in ihrem Fall würde niemand da sein, der sie herumfuhr und bediente und für sie einkaufte. Oh, ihre Vermieterin würde ihr natürlich helfen. Enid hatte jedoch ihr eigenes Leben, und vieles schaffte sie ja selbst nicht mehr.
Und ihre Freundinnen von früher, die waren entweder weggezogen oder verheiratet, sie hatten mit ihren Häusern und kleinen Kindern genug zu tun.
Plötzlich wurde Christina die Kehle eng. Wie in aller Welt sollte sie die nächsten Wochen überstehen? Ohne Auto, ohne Job, mit einem Gipsfuß …
Als ihr eine Träne über die Wange lief, griff sie in ihre Handtasche – die ein Soldat in den Trümmern gefunden hatte –, nahm sich ein Taschentuch und schnupfte aus. Sie hoffte, Scott würde ihre Tränen nicht bemerken.
„Hey“, sagte er sanft.
Mist! „Was?“
„Es wird alles gut.“
„Sicher.“
„Ich …“
„Du hast keine Ahnung, welche Probleme mich erwarten. Kannst es dir nicht mal vorstellen. Darum hast du auch nicht das Recht, mir zu erzählen, es würde alles gut werden. Das weißt du doch gar nicht. Also bitte – erspar mir Plattitüden.“
Eine Weile schwiegen beide,
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