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Collection Baccara Band 322

Collection Baccara Band 322

Titel: Collection Baccara Band 322 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera Leanne Banks Karen Templeton
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verarbeiten?
    Ja, vielleicht.
    Aber nach fünfzehn Meilen, während er geruhsam der Straße folgte, die bis zum Horizont zu reichen schien, das weite Land sah und den blauen Himmel über sich, wurde ihm klar – er wollte über sich nachdenken.
    Er war nicht mehr derselbe Mann wie noch vor einer Woche.
    Vor vierundzwanzig Stunden.
    In den vergangenen Tagen war er oft durch diese schöne Landschaft gefahren, hatte sich so wohlgefühlt. Und sich plötzlich an seine früheren Wünsche erinnert. An seine Träume. Aber sie gleich wieder verdrängt, in die hinterste Ecke.
    Irgendwann machst du es. Später mal. Wenn die Zeit richtig ist.
    Auf jeder Tour war es ihm so ergangen. Eine innere Stimme hatte ihm zugeflüstert: Sei ehrlich! Hier fühlst du dich zu Hause. Du würdest gern bleiben. Und er hatte sie jedes Mal ignoriert.
    Bis eine zierliche Frau ihm deutlich die Meinung gesagt hatte. Ja, man sollte den Mut haben, etwas Neues zu beginnen. Nicht einfach den Wünschen anderer folgen, sondern sich lieber die eigenen erfüllen.
    Jeder sollte sich einen Platz im Leben suchen, an dem er glücklich ist.
    Christina hatte recht. Und genau das werde ich tun, dachte Scott.
    Alles auf später zu verschieben brachte ja nichts. Die letzte Nacht hatte eindrücklich bewiesen, wie schnell es zu spät sein konnte.
    Das wurde ihm so richtig bewusst, als er den Trümmerhaufen erneut sah. Vor der Flugschule parkte ein Jeep. Scott stellte seinen Wagen daneben und ging zu Tanner, der das Gebäude begutachtete.
    „Hi.“ Tanner lächelte grimmig. „Die Schäden sind größer, als ich anfangs dachte. Und was treibt dich her?“
    „Ich musste es einfach noch mal sehen.“
    „Sonst glaubt man es kaum, oder? Sherri ist tot.“
    „Die Stewardess. Ja. Kanntest du sie gut?“
    „Nein. Wir sind uns hier ab und zu über den Weg gelaufen. Trotzdem. Fällt mir schwer, es zu begreifen, weißt du?“
    „Ja.“
    „Wie geht’s deiner Familie?“
    „Dad ist entschlossen, morgen abzureisen.“
    „Aha. Ich habe Gepäck von euch in der Ruine gefunden.“
    „Wirklich?“
    „Ein paar Taschen, einen Koffer. Liegt alles im Jeep. Ich hätte es nachher ins Krankenhaus gebracht, doch jetzt kannst du es gleich mitnehmen.“
    Sie gingen zu den Wagen und luden das Gepäck um. Tanner verabschiedete sich darauf mit einem festen Händedruck und wünschte „Alles Gute“.
    „Dir auch“, erwiderte Scott. Er mochte die Menschen in dieser Gegend. Er mochte Texas. Und als er über die Landstraße fuhr, hörte er wieder die innere Stimme: Hier fühlst du dich zu Hause.
    Und diesmal ignorierte er sie nicht.
    Wie konnten Mutter und Tochter sich nur so fremd sein? Sie beide trafen sich nur selten, und wenn, hatten sie einander nichts zu sagen.
    Christina wusste auch nicht recht, warum sie Sandra angerufen und ihr von dem Unglück erzählt hatte.
    Und was wollte ihre Mutter jetzt hier – wenn sie als Erstes verkündete, gar keine Zeit für einen Krankenbesuch zu haben? Schließlich hatte sie einen Job. Sie war Hostess in einem Restaurant, und ihr Chef sah es nicht gern, wenn sie früher Feierabend machte. Sie konnte auch nicht bleiben. Nein, Sandra musste zurück nach Houston. So schnell wie möglich.
    Um für ihren Ehemann zu kochen? Ihm das Abendessen zu servieren?
    Ja, das vermutete Christina. „Aber es wäre nett, wenn du mich vorher nach Hause fahren könntest. Wo du schon mal hier bist.“
    „Oh.“ Sandra blickte zur Uhr. „Und wenn ich nicht gekommen wäre, was hättest du dann getan?“
    Christina schluckte. „Lass nur“, winkte sie ab. Ihre Mutter wollte ihr nicht helfen. Das war immer so gewesen, und es würde wohl immer so bleiben.
    Doch ausgerechnet heute hätte sie Sandra gebraucht.
    Jetzt wusste Christina nicht, was sie tun sollte. Sie hatte kein Geld für ein Taxi, schon gar nicht für die weite Fahrt nach Red Rock. Ihre Vermieterin setzte sich nicht mehr ans Steuer, um sie abzuholen. Sie war achtundsiebzig.
    Gut, sie könnte Jimmy fragen. Ihren Chef. Aber der Mann nutzte jede Gelegenheit, um sie anzubaggern. Mit dem säße sie nicht gern allein im Auto.
    „Du findest schon eine Lösung“, meinte Sandra. „Das hast du ja immer. Hier.“ Sie drehte eine Tüte von Walmart um, sodass der Inhalt aufs Bett fiel.
    Wow! Pinkfarbene Leggings. Ein schwarz-silberner Pullover, alt und verfilzt. Eine Unterhose – drei Nummern zu groß – und ein ausgeleiertes Top.
    „Ich habe dir ein paar Kleidungsstücke mitgebracht, weil du mich darum gebeten

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