Collection Baccara Band 322
müssen wissen … die Kleine hat viel durchgemacht. Sie wurde zu häufig und von sehr vielen Menschen enttäuscht.“
„Und jetzt haben Sie Angst, ich könnte ihr wehtun?“
„Angst, dass Sie ihr falsche Hoffnungen machen. Ich liebe das Mädchen, als wäre es meine eigene Tochter. Darum werde ich nicht einfach zusehen, wenn Chrissie von irgendwoher Gefahr droht. Und ich weiß, sie braucht keinen reichen Verehrer, der ihr romantische Gefühle vorgaukelt … nur um ihr später das Herz zu brechen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“
„Absolut.“
„Und? Mögen Sie Chrissie wirklich?“
„Ja, sehr. Ich schwöre es.“
„Gut.“ Enid lächelte. „Trotzdem behalte ich Sie im Auge. Vergessen Sie das nicht.“
Und er hatte gedacht, der Hund wäre gefährlich. „Ich würde es gar nicht anders wollen.“ Scott salutierte lächelnd.
Christina seufzte. „Gumbo, sei still.“ Der Hund bellte wie verrückt, weil Scott so lange auf sich warten ließ. „Dein Freund ist ja gleich da.“
Einen Moment später kam ein attraktiver Mann herein, lächelte sie an – und schon begann ihr Herz wie wild zu pochen.
Wieder seufzte sie.
„Sitz!“, befahl er, da Gumbo nicht aufhörte, um ihn herumzutanzen.
„Sind die Blumen für mich oder für den Hund?“
„Ihr könnt sie euch teilen.“ Scott reichte ihr den Strauß. „Hat Enid dir heute Nachmittag Gesellschaft geleistet?“
„Ja.“ Christina sog den herrlichen Duft der Blumen ein. „Danke. Die sind wunderschön. Eine Vase findest du hinten im Küchenschrank.“
„Okay.“
„Und was wollte Enid von dir?“
Er kam mit den Blumen zurück, stellte die Vase auf den Couchtisch und setzte sich in den Sessel. „Hören, was meine Absichten sind. In Bezug auf dich.“
„Um Gottes willen.“ Christina schüttelte den Kopf – obwohl sie das ja auch gern gewusst hätte. „Sie scheint einen falschen Eindruck zu haben. Ich meine, du kümmerst dich so rührend um mich, aber …“
„Ich war nicht ganz ehrlich zu dir.“ Scott sah ihr in die Augen. „Heißt, ich habe dir nicht alles erzählt. Die Nacht in den Trümmern … diese Stunden haben etwas in mir ausgelöst. Du hast etwas in mir ausgelöst, und … ich will nicht zu viel sagen, zu früh … um dich nicht zu verscheuchen …“
Als könnte sie weglaufen.
„Ich mochte dich auf den ersten Blick, Christina. Und je mehr Zeit wir miteinander verbracht haben … meine Gefühle für dich sind tiefer und tiefer geworden.“
Oh nein! Er sollte jetzt bloß nicht sagen, er habe sich in sie verliebt. „Scott, das ist albern. Wir kennen uns erst seit vier Tagen. Außerdem bin ich überhaupt nicht dein Typ.“
Er grinste. „Woher willst du das wissen?“
„Ich passe nicht zu dir.“
„Und ob. Du bist die einzige Frau, zu der ich mich so sehr hingezogen fühle.“
Im Moment, dachte Christina wehmütig. Doch was würde nächste Woche sein? Oder in einem Jahr? Sie traute seinen Gefühlen nicht. Und überhaupt … „Darf ich dich daran erinnern, dass ich in Texas zu Hause bin?“
„Ich weiß.“
„Du in Atlanta. Und selbst wenn dem nicht so wäre, ich will keine Beziehung. Überhaupt keine.“ Herrje! Sie wollte schon, natürlich, aber sie hatte panische Angst davor. „Und falls deine Hilfe an Bedingungen geknüpft ist, solltest du lieber gehen.“
„Enid hatte also recht.“ Scott lehnte sich im Sessel zurück. „Irgendein Kerl hat dir das Herz gebrochen.“
„Was hat sie dir erzählt?“
„Nur das. Andeutungsweise.“
„Dann lass mich hinzufügen: Ich war mal verheiratet, als ich noch sehr jung war. Die Ehe hielt nicht lange, sie endete böse. Seitdem hatte ich einige Freunde, und jede Beziehung ist gescheitert.“
„Darum hattest du seit zwei Jahren kein Date?“
„Mir ist der Spaß daran vergangen.“
„Das ist nicht alles, oder?“ Scott blickte sie aufmerksam an. „Ich habe das Gefühl, dass du mir noch etwas Wichtiges verschweigst.“
„Weil es schwer ist, die Vergangenheit abzuhaken, wenn man sich immer wieder daran erinnert.“
„Schlimme Erlebnisse zu verdrängen bringt gar nichts, Christina. Ob es dir gefällt oder nicht. Es ist besser, darüber zu reden.“
„Nein. Die Wunden sind verheilt. Zum größten Teil jedenfalls. Bitte mich nicht, sie wieder aufzureißen.“
Eine Weile starrten sie einander in die Augen. Bis Scott sagte: „Ich gebe nicht so schnell auf.“
„Tja. Ich gebe nicht so schnell nach“, konterte Christina. „Und wie ich schon sagte, mein
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