Collection Baccara Band 322
Glück.“
Ja, dachte Christina. Warum eigentlich nicht?
10. KAPITEL
Endlich! Lächelnd dachte Scott an Christina, als seine Maschine auf dem Flugplatz von San Antonio landete. Er freute sich so darauf, bald wieder bei ihr zu sein.
In der Halle wurde er von Marcos erwartet, der müde aussah. Wenn auch nicht so besorgt wie vor einigen Tagen.
„Wie geht’s dir?“, fragte Scott auf dem Weg zum Parkplatz.
„Javier lebt, das Restaurant steht noch, und deine Schwester und ich sind noch immer verheiratet. Ich sollte mich glücklich schätzen, oder? Sag mal, würde es dir etwas ausmachen, wenn wir im Krankenhaus vorbeischauen?“
„Das können wir gern. Um vier muss ich beim Notar sein. Bleiben zwei Stunden. Zeit genug.“
„Du kaufst dir wirklich eine Ranch?“
„Ja. Ich muss nur noch den Vertrag unterschreiben und den Scheck.“
Marcos klopfte ihm grinsend auf die Schulter. „Ich bin froh. Wendy beschwert sich nicht – nicht zu häufig –, aber ich weiß, wie sehr sie ihre Familie vermisst. Es wird sie glücklich machen, dich in ihrer Nähe zu haben.“
Als sie zwanzig Minuten später über den Flur der Intensivstation gingen, kam die Chefärztin aus Javiers Zimmer. Dr. Cuthbert, die Neurologin, die ihm der Spezialist aus Atlanta empfohlen hatte. Sie gab Marcos die Hand, dann bat sie die beiden ins Schwesternzimmer.
„Ich habe vorhin schon mit Ihrem Vater telefoniert. Javier macht gute Fortschritte. In einigen Tagen werden wir ihn aus dem künstlichen Koma holen. Nur, was dann zu erwarten ist, kann niemand sagen. Jeder Patient reagiert anders. Es mag sein, dass Javier anfangs verwirrt ist. Oder wütend, weil er sich nicht erinnern kann. Und wir wissen auch nicht, ob sein Gehirn bleibende Schäden erlitten hat. Also, wir werden alle sehr viel Geduld haben müssen.“
Marcos nickte. „Und seine Beine?“
„Der Orthopäde könnte Ihnen das detaillierter erklären, aber es ist so, dass die Knochen sehr gut heilen. Allerdings waren einige Muskeln gerissen und so weiter. Javier lag für lange Zeit im Bett.“ Die Ärztin machte eine Pause. „Es mag sein, dass er das Laufen neu erlernen muss.“
Als Marcos fluchte, sagte Scott: „Ich habe gestern noch einmal mit Dr. Rhodes gesprochen. Er meinte, Ihre Reha-Abteilung wäre gut.“
„Sogar besser als gut, Mr Fortune. Eine der besten des Landes. Äh … Leah?“ Sie rief eine schlanke junge Frau herbei. „Ich möchte Ihnen Leah Roberts vorstellen, die Fachkraft, die sich um Javier kümmern wird. Leah, das ist Javiers Bruder, Marcos. Und sein Schwager, Scott Fortune.“
Leah gab beiden die Hand und lächelte sympathisch. Sie hatte es jedoch eilig, und auch die Ärztin verabschiedete sich jetzt.
Scott folgte Marcos in Javiers Zimmer. Hier spielte klassische Gitarrenmusik – die hörte Javier am liebsten, wie Scott bereits wusste. Und abgesehen davon, dass der junge Mann an etliche Apparate angeschlossen war und ein schmales Gesicht bekommen hatte, sah er aus, als würde er nur schlafen.
„Hey, Junge“, sagte Marcos sanft, schlang die Finger um die seines Bruders und begann zu plaudern. Amüsante Geschichten aus dem Restaurant. So sehr ihn der Zustand seines Bruders auch belastete, er schien entschlossen zu sein, es nicht zu zeigen.
Als Marcos meinte: „Scott Fortune ist hier, er will dir Hallo sagen“, trat Scott näher ans Bett. Er begrüßte Javier und erzählte von seiner Entscheidung, nach Red Rock zu ziehen. Von der Ranch, die ihm bald gehören würde, und wie sehr er sich auf das Leben in Texas freute.
Später auf der Fahrt nach Red Rock blickte Marcos ihn lächelnd an. „Danke. Dafür, dass du so mit Javier gesprochen hast.“
„Kein Problem.“
„Nicht für dich, vielleicht. Andere Leute denken, er kann nicht antworten, also wird er wohl auch nichts verstehen. Niemand weiß, was er wahrnimmt. Nein. Aber Dr. Cuthbert hat uns erzählt, wie wichtig es ist, mit ihm zu reden. Möglichst unbefangen und fröhlich. Musik soll helfen, ihm etwas vorlesen. Wir hoffen es jedenfalls.“
„Ja, das hoffe ich auch.“
Dann sprachen sie über die Ranch, bis Marcos in seine Auffahrt einbog, wo er neben Wendys Auto hielt. Scott folgte seinem Schwager ins Haus, stellte das Gepäck im Flur ab, umarmte Wendy und fragte sie, ob er ihren alten Mustang borgen dürfte. Seinen Leihwagen hatte er vor dem Abflug nach Atlanta zurückgegeben.
„Ja. Bitte, hier ist der Schlüssel. Und das Gespräch mit Dad?“
Er küsste sie auf die Stirn. „Ich
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