Collection Baccara Band 322
liebevoll. Und weil ich weiß, wenn ich sie gehen lasse, werde ich den Rest meines Lebens damit verbringen, jede andere Frau mit ihr zu vergleichen.“
Scott lehnte sich im Stuhl zurück, als ihm etwas einfiel. „Gerade du müsstest mich doch verstehen, Dad.“
„Ich?“
„Ja.“ Er grinste. „Mom hat uns erzählt, dass du drei Jahre lang um sie gekämpft hast, bevor sie bereit war, dich zu heiraten.“
Zu Scotts größter Freude wurde sein Vater rot. John Michael stand auf, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und wandte sich zum Fenster. „Aber die Ranch …“
„Dad, von der ersten Reitstunde an war ich ein Pferdenarr. Schon als Kind habe ich davon geträumt, auf einer Ranch zu leben. In Texas fühle ich mich wohl. Aber ich bin die Firma eingetreten, weil du es von mir erwartet hast. Ich habe meine Träume auf später verschoben. Also sag mir – wärst du jetzt an meiner Stelle, würdest du nicht genauso handeln wie ich?“
Sein Vater sah ihn an. „Und diese Frau, ist sie das Risiko wirklich wert?“
Da musste Scott nicht lange überlegen. „Ja.“
John Michael wandte sich wieder zum Fenster. „Ich brauche Zeit, um über alles nachzudenken.“
„Nimm dir so viel Zeit, wie du möchtest.“ Scott erhob sich. „Meine Entscheidung steht allerdings fest. Vergiss das nicht.“
Mike folgte ihm aus dem Büro des Vaters und durchs Vorzimmer auf den Flur, wo Scott den Fahrstuhl rief.
„Alle Achtung“, sagte Mike. „Niemand weiß besser als ich, wie schwer es ist, Dad zu widersprechen. Ich bewundere dich.“
„Danke“, erwiderte Scott überrascht. „Aber vorhin …“
„Was ich gesagt habe, war nicht böse gemeint. Ich hab dich nur nicht verstanden. Nicht gleich. Ich meine, hey, du tauchst hier auf und verkündest, du würdest nach Texas ziehen. Doch was immer du vorhast, ich stehe hinter dir. Hundert Prozent. Weil …“ Mike klopfte ihm auf die Schulter. „Ich bin stolz auf dich, Bruder.“
Mit diesen Worten hatte Scott nun wirklich nicht gerechnet. Er lachte. Nun musste er nur noch Christina für sich gewinnen.
Ein Kinderspiel, oder?
Christina seufzte frustriert. Dann schlug sie die Bettdecke zurück und humpelte in die Küche, um sich einen Kakao zu machen.
Sie wünschte, sie würde Scott nicht so vermissen!
Das tat sie jedoch, sie vermisste ihn schrecklich.
Mit dem Becher in der Hand ging sie zum Sofa, wo Gumbo schlief. Er wachte auf, als sie sich setzte, legte seinen Kopf auf ihren Schoß und döste wieder ein.
Wenn sie Glück hatte – oder Pech, wie man’s nahm –, würde Scott in Atlanta zur Besinnung kommen. Wieso nicht? Wenn er seine Familie sah und in seinem schönen Büro saß, dann würde er vielleicht einsehen, dass sie nicht die richtige Frau für ihn war und er keine Ranch kaufen wollte, sondern lieber eine schicke Stadtwohnung.
Ja, und wovon träumst du sonst? Sein Gesicht hatte vor Glück gestrahlt, als er ihr das Anwesen gezeigt hatte. Sein Land. Als meinte er, im Paradies zu sein.
Und jedes Mal, wenn Scott sie anschaute … oh, sie musste nur daran denken, schon überlief sie ein heißer Schauer …
„Nein!“, sagte sie, laut genug, um den Hund zu wecken. Gumbo blickte sie verschlafen an und gab ihr einige feuchte Küsse. Im nächsten Moment summte ihr Handy, das auf dem Tisch lag – eine SMS. Um zwei Uhr in der Nacht?
Christina griff nach dem Telefon, und wieder jagte ihr ein Prickeln über die Haut, als sie Scotts Foto sah. Er wusste nichts davon. Sie hatte es heimlich auf der Ranch gemacht.
Kann nicht schlafen. Vermisse dich.
Christina starrte auf die Nachricht. Sie müsste nicht antworten. Wirklich. Er wusste ja nicht, dass sie hier saß. Der Mann erwartete gar keine Antwort.
Ist dir klar , tippte sie, ist zwei Uhr nachts?
Gumbo? Bist du das?
Sie lachte. Er konnte so wundervoll albern sein. Sie liebte seinen Humor. Grinsend schrieb sie zurück: Ja, Kumpel. Aber mit Nase schreiben ist schwer .
Sekunden später klingelte das Telefon. „Hallo?“
„Du? Ich hatte Gumbo erwartet.“
Christina grinste. „Oh, Mist. Hat er schon wieder eine SMS geschrieben? Ich wünschte, er würde das lassen. Laufend bekomme ich Nachrichten von einer Pudeldame aus Miami.“
„Sag Gumbo, er soll sich vor aufdringlichen Weibern in Acht nehmen – die fressen ihn lebendig auf.“
Christina lachte. „Das wäre schrecklich.“
„Ist aber wahr. Und wenn er klug ist, sucht er sich ein nettes Mädchen aus der Gegend.“
„So? Ich nehme an, deine
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