Collection Baccara Band 322
viel mehr, Sweetheart. Ein Haus kann niemals mein Leben sein. Aber du bist es jetzt schon.“
Sollst du ihm das glauben?
Christina erhob sich und trat ans Geländer der Veranda, ließ den Blick über den Hof wandern zu den Pferdeställen und über die Weiden und Felder.
Das würde dieser Mann alles für sie aufgeben?
Ja. So sehr liebte er sie. Er meinte es ernst.
Und sie würde alles tun, damit er glücklich war.
„Ich denke, ich könnte mich an dieses Haus gewöhnen. Mit der Zeit.“
Scott schlang von hinten die Arme um ihre Taille. In seinen Fingern hielt er den Ring, der in der Sonne funkelte. Hoffnungsvoll.
Christina lachte. „Du bist ein hartnäckiger Bursche.“
„Das oder ein Idiot.“ Er drehte sie zu sich herum, eine Hand auf ihrer Hüfte, in der anderen hielt er den Ring. „Es gibt allerdings einen Haken.“
Sie verzog das Gesicht. „Dein Vater, richtig?“
„Kaum. Ich schwöre es dir. Sobald er dich kennengelernt hat, wird er dich mögen. Es wird keine Probleme mit ihm geben.“
„Und?“ Lächelnd legte sie die Hände auf seine Brust. „Was ist der Haken?“
„Dass wir erst heiraten, wenn du es möchtest. Wenn du dir ebenso sicher bist wie ich, dass dies kein Märchen ist. Dies …“ Er küsste ihre Lippen. „… ist dein Leben.“
„Ich weiß.“ Christina hielt ihm die Hand hin, damit Scott den Ring wieder auf ihren Finger schieben konnte. Wo der Ring hingehörte.
Dann ließ sie sich in seine Arme sinken … wo sie hingehörte.
Für immer.
– ENDE –
Verführ mich in Vegas
PROLOG
„Hast du etwas daraus gelernt, einmal als Frau unterwegs gewesen zu sein?“, fragte Didi, als ich vor ihr auftauchte. Daran, wie sich mein Körper in Luft auflöste, konnte ich mich einfach nicht gewöhnen. Fünfundzwanzig Jahre als Mafiaboss hatten mich nicht auf das Leben nach dem Tod vorbereitet.
Ich hatte einen Deal mit Gott – oder besser gesagt mit Didi, der göttlichen Gesandtin am Himmelstor. War jetzt Kuppler für Liebeskranke. Es war nicht so schlimm, wie ich vor Didi tat. Doch sie ging mir auf die Nerven. Deshalb brauchte sie nicht zu wissen, dass es mir gefiel, all diese guten Taten zu tun. Allerdings hatte mir die Überraschung ganz und gar nicht gefallen, die sie letztes Mal für mich parat gehabt hatte: Sie hatte mich im Körper einer Frau auf die Erde geschickt. Diese Erfahrung sollte kein Mann je machen müssen.
„Nein, das habe ich nicht“, antwortete ich. „Diesmal möchte ich einen Job, bei dem ich ein Mann sein kann. Aber kein alter Knacker.“
„War der Auftrag schwierig?“, fragte sie.
Ich mochte ihren Ton nicht. Aber ich brauchte sie ja nicht zu mögen. Hier oben zu bleiben, statt zur Hölle zu fahren, war ein verdammt gutes Angebot.
„Lass uns zur Sache kommen“, meinte ich. „Gib mir einfach meinen Auftrag.“
Ein riesiger Stapel Akten erschien auf ihrem Schreibtisch. Ich war stolz darauf, den Berg immerhin schon um zwei Mappen verringert zu haben.
Didi lächelte mich an, was mich misstrauisch machte. Obwohl sie ein Engel war, hatte sie eine hinterlistige Ader.
„Wie wäre es mit einem Einsatz in Vegas?“, gab sie zurück.
Wenn sie nett zu mir war, traute ich ihr erst recht nicht über den Weg. „Soll ich als Showgirl auftreten?“
Sie lachte und sah plötzlich gar nicht mal so schlecht aus. „Diesmal nicht.“
Offenbar wollte sie mir Angst machen. Es würde nicht funktionieren. Ich hatte einem Mann mit gezückter Pistole gegenübergestanden und nicht gezittert.
„Dieser Job ist etwas Besonderes“, fügte sie hinzu.
Etwas Besonderes? Die Worte hallten in meinem Kopf wider, und ich erschauerte.
Maledizione! Verdammt, ich wusste nicht, ob in den Himmel zu kommen all die Mühe wert war. „Wie besonders?“
„Du wirst schon sehen“, sagte sie nur.
Ich schlug die Mappe auf und las, um wen es ging. Die Frau hieß Kylie Smith und war eine Sekretärin aus Los Angeles. Der Name des Mannes lautete Deacon Prescott. Er war ein Typ nach meinem Geschmack: Er war auf der Straße aufgewachsen und hatte als Eintreiber für die Mafia in Vegas gearbeitet. „Das scheint nicht so schwer zu sein.“
„Gut. Dann wirst du keine Probleme haben.“
Mein Körper löste sich auf, bevor ich etwas erwidern konnte. Didi liebte es, das letzte Wort zu behalten. Doch das war okay. Ich stand nun auf dem Las Vegas Strip, der berühmten Vergnügungsmeile der Stadt. Und zum ersten Mal seit meinem Tod fand ich mein Schicksal gar nicht mehr so schlimm.
1.
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