Collection Baccara Band 322
Und du dich weigerst. Angeblich, weil ich dich negativ beeinflusst habe. Oder so …“
„Na ja, sehr ermutigend warst du nicht.“
„Weil ich nicht will, dass du noch mal das Gleiche erlebst wie mit Chris. Oder ich mit deinem Vater. Ich will dich nur beschützen.“
„Ach wo. Das hast du noch nie getan.“
„Ich …“ Plötzlich fing ihre Mutter an zu weinen. „Ja, wahrscheinlich hast du recht. Aber ich möchte wirklich, dass du glücklich bist. Und was dein Scott zu mir gesagt hat … ich habe viel darüber nachgedacht. Ich war zu egoistisch. Habe viel zu oft an die Vergangenheit gedacht. An deinen Vater, darum hat Harry mich wohl auch verlassen.“
„Wann?“
„Kurz vor Weihnachten.“
„Oh, das tut mir leid.“ Christina meinte es ehrlich.
Es musste Sandra einigen Mut gekostet haben, herzukommen und ihre Fehler einzugestehen. Und da sie den ersten Schritt getan hatte …
„Weißt du, Mama, vielleicht sollten wir uns einfach mal in Ruhe unterhalten.“
Zum ersten Mal redeten Mutter und Tochter wirklich miteinander. Über all die vergangenen Jahre und schonungslos, nicht nur den ganzen Abend lang, sondern bis in die Nacht hinein – die restlichen Stunden lag Christina wach im Bett.
Sie überlegte und hoffte und betete.
Erst am Nachmittag – als Sandra nach Houston zurückfuhr – griff Christina zum Handy. Sie wählte Scotts Nummer … und hielt den Atem an.
„Ich muss mit dir reden“, sagte sie, sobald er sich meldete.
„Christina?“
„Hast du Gumbo erwartet?“
Er lachte. Ein sanftes, liebevolles Lachen, das ihr Schauer über den Rücken jagte. „Ich bin auf der Ranch. Draußen beim Pferdestall. Wo bist du?“
„Auf dem Weg zu dir.“
„Ich werde auf dich warten.“
Eine Viertelstunde später parkte Christina den Jetta in der Auffahrt der Ranch. „Soll ich es wirklich wagen?“ Gumbo bellte.
Das hieß wohl Ja. Vielleicht hätte sie den Hund gleich fragen sollen. Nun musste sie zugeben, dass sie im Irrtum gewesen war. Doch ehrlich gesagt – in diesem Fall tat sie es gern. Fünf Jahre lang hatte sie sich in etwas hineingesteigert.
Sie hatte sich vor lauter Angst in ihr Schneckenhäuschen zurückgezogen. Jetzt war sie froh, die Schatten der Vergangenheit endlich loszuwerden.
Christina stieg aus dem Auto und ging mit dem Hund – na ja, sie ging, Gumbo sprang übermütig – um das Haus herum zu den Ställen. Als sie näher kamen, hörte sie ein Wiehern. Sie wandte den Blick nach rechts und sah ein schwarzes Pferd mit einer weißen Blesse. Scott redete mit ihm, dabei streichelte er seinen Hals.
Wow! Er sah aus wie ein echter Reiter in Jeans, Stiefeln und einem schwarzen Hemd unter einer Denimjacke.
Christina stockte der Atem, und ihr Herz … quoll über vor Liebe.
Zu Hause, dachte sie. Das klang wundervoll.
Gumbo rannte auf das Gatter zu, stellte sich auf die Hinterpfoten und stützte sich mit den vorderen auf die Holzlatte – das Pferd senkte den Kopf und beschnupperte ihn. Dann schien es zu nicken, als würde es den kleinen Kerl akzeptieren, und trabte zur anderen Seite der Koppel, wobei es seine schwarze Mähne schüttelte.
„Acht Tage!“, rief er. „Du hast lange gebraucht.“
Ja. Doch nun war sie bei ihm. Endlich.
Wie schön diese Frau ist, dachte Scott, während sie auf ihn zukam. Die leichte Brise spielte mit ihrem Haar, ihr langer Rock schmiegte sich an ihre Beine.
Und wie hatte er diesen Moment herbeigesehnt!
„Das Pferd ist wundervoll“, sagte Christina, als sie nah genug war, dass Scott das Lächeln in ihren Augen sehen konnte. Da griff er nach ihrer Taille und zog sie an sich, um sie zu küssen. Sie drängte sich noch enger an ihn, erwiderte seinen Kuss geradezu hingebungsvoll. Ganz wie in seinen Träumen.
„Du auch“, flüsterte er, strich ihr das Haar aus den Augen.
„Du scheinst nicht überrascht zu sein, mich hier zu sehen.“
„Du hast angerufen.“
„Nein, ich meinte …“
„Ich weiß, was du meintest. Und ich bin verdammt glücklich.“
Wieder küsste sie ihn. Dann befreite sie sich aus seiner Umarmung und stellte sich ans Gatter, um das Pferd zu betrachten. Sie wirkte relaxed.
Zufrieden.
„Wann hast du ihn bekommen?“
„Gestern. Einer meiner Cousins hatte mir von einem Paar erzählt, das misshandelte Pferde rettet und gesund pflegt.“
Der Hengst kam, um Christina zu beschnuppern. Scott gab ihr ein Stück Apfel, das sie dem Pferd auf der offenen Hand hinhielt. „Ist er eines davon?“
„Ja. Er hatte ein gutes
Weitere Kostenlose Bücher