Collection Baccara Band 324 (German Edition)
habe ich mit all dem zu tun?“
Er wartete, bis sie selbst darauf kam. Es dauerte nicht lange.
„Du willst, dass ich dir ein Kind gebäre?“, stieß sie fassungslos hervor.
„Lehnst du meinen Vorschlag etwa ab?“
„Ganz genau!“
„Ich weiß, dass du dich in einer schwierigen Situation befindest. Wenn du mir ein Baby schenkst, erlasse ich dir alle deine Schulden.“ Er stand auf und ging einen Schritt auf sie zu. „Wir finden uns nicht vollkommen abstoßend. Deshalb sollte es keine so große Überwindung für uns sein.“
„Du redest hier von einem Kind! Es geht nicht um irgendein Geschäft, sondern um ein menschliches Wesen.“
„Ich weiß genau, wovon ich rede. Die Frage ist bloß, ob du meinen Vorschlag annimmst.“
Piper starrte ihn schockiert an. Hatte er überhaupt eine Ahnung, was er da von ihr verlangte? Sie war gar nicht in der Lage, ein Baby zu bekommen. Nicht jetzt – vielleicht niemals.
„Natürlich erhältst du ein Besuchsrecht“, fuhr er fort.
„Ein Besuchsrecht?“, fragte sie fassungslos.
„Ich möchte dir den Kontakt zu deinem Kind nicht verwehren.“
Er verhielt sich, als wäre alles bereits unter Dach und Fach. Als hätte sie gar keine Wahl!
„Ein Besuchsrecht steht nicht zur Debatte“, erwiderte sie nüchtern.
„Freut mich, dass du mit mir kooperierst.“
„Ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Es steht nicht zur Debatte, weil ich kein Kind von dir bekommen werde.“
Anstatt mit ihr zu streiten, lächelte Wade bloß. Doch es lag keine Wärme darin, es war das berechnende Lächeln eines Gewinners.
Piper trat einen Schritt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was ist so komisch daran? Du kannst meine Meinung nicht ändern. Das Ganze ist lächerlich. Es ist unmöglich.“
„Unmöglich? Das glaube ich nicht.“ Er machte eine Pause und fügte ernst hinzu: „Es sei denn, du bist in der Lage, mir das Geld zurückzuzahlen.“
Seine Worte trafen sie wie ein Schlag. Natürlich konnte sie das nicht. Sie hatte nicht einmal genug Geld, um eine Nacht in einer Pension zu verbringen. Alles, was sie einst besessen hatte, gehörte jetzt ihm.
„Du weißt ganz genau, dass ich dir das Geld nicht zurückzahlen kann, du Mistkerl. Du hast mir alles genommen.“ In einer hilflosen Geste hob sie die Arme. „Mein Haus, meine Vergangenheit – selbst die Kunstsammlung meiner Mutter hast du dir unter den Nagel gerissen. Mein Vater war dir am Ende völlig ausgeliefert.“
Es machte sie traurig, dass ihr Vater all diese Dinge an Wade verkauft hatte. Sie wusste, dass er es getan hatte, weil er enttäuscht von ihr gewesen war.
„Ich habe Rex wie einen Vater geliebt“, meinte Wade. „Wenigstens war ich für ihn da, als er jemanden gebraucht hat.“
„Ich wäre nach Hause gekommen, wenn ich gewusst hätte, wie es um ihn stand.“ Sie wandte sich von Wade ab und sah aus dem Fenster. „Wahrscheinlich hast du ihn überredet, mir seine Krankheit zu verschweigen.“
Sie spürte, wie er sich ihr näherte. Kurz darauf berührte er sie überraschend sanft an der Schulter. Plötzlich schien er wie ausgewechselt zu sein. Gerade eben noch war er der knallharte Geschäftsmann gewesen, und jetzt verhielt er sich wie der Mann, in den sie sich einst verliebt hatte.
„Wahrscheinlich glaubst du mir nicht, aber ich habe ihn gebeten, dass er es dir erzählt“, sagte er sanft. „Besonders, als er wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Aber Rex war sehr stur. Das scheint in der Familie zu liegen.“
Seine sanften Worte brachten sie zum Weinen. Nach allem, was heute passiert war, konnte sie ihre Gefühle nicht länger zurückhalten.
Wade drehte Piper zu sich um, nahm sie in die Arme und streichelte ihren Rücken.
Obwohl es falsch war, fühlte es sich gut an. Eigentlich hätte sie sich von ihm lösen sollen, doch sie schaffte es nicht. Er war ihr schlimmster Gegner – trotzdem genoss sie seine Liebkosungen.
Als sie sich schließlich gefangen hatte und ihn wegschob, fragte er leise: „Wäre es wirklich so schlimm, Piper? Früher waren wir ein gutes Team.“
Sie schüttelte den Kopf. „Bitte“, hauchte sie. „Gib mir Zeit, um eine Lösung zu finden – oder wenigstens, um über deinen Vorschlag nachzudenken.“
Einen Moment lang fürchtete sie, er würde ihre Bitte abschlagen. Der Mann, in den sie einst verliebt gewesen war, hatte sich sehr verändert. Sie wusste genau, dass sie keine Beziehung mehr mit ihm führen konnte. Seltsamerweise fühlte sie sich
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