Collection Baccara Band 324 (German Edition)
wirkte jetzt nicht mehr verärgert, sondern schien es eher zu genießen, sie damit ein wenig aufzuziehen.
Trotzdem fühlte Summer nun, da sie das Stadthaus erreicht hatten, eine gewisse Befangenheit. Um dieses Gefühl abzuschütteln, fragte sie: „Möchtest du es von innen sehen?“
„Gern.“
Auf dem Weg ins Haus hatte Summer Gelegenheit, ihr spontanes Angebot zu bereuen. Sie hätte sich draußen vor der Tür von Zeke verabschieden sollen.
Hatte sie aber nicht.
Stattdessen führte sie ihn, nachdem sie Mantel, Jacke und Mütze abgelegt hatten, durchs Haus. Wegen der späten Stunde war alles still, und die wenigen Angestellten waren bereits zu Bett oder nach Hause gegangen.
Summer war sich Zeke hinter ihr sehr bewusst, als sie die große Eingangshalle mit den imposanten Oberlichtern aus Buntglas durchschritten, zur Bibliothek gingen und dann weiter zum Esszimmer und in die Küche. Sie warfen auch einen Blick von der hinteren Veranda in den Garten.
Schließlich folgte Zeke ihr hinauf in den ersten Stock, wo die Schlaf- und Gästezimmer lagen, und danach hinauf in das oberste Stockwerk, wo Summer und Scarlet ihre Schlafquartiere hatten.
Am Ende der Tour stand er im Türrahmen zu Summers Schlafzimmer.
Bei dem Versuch, seine Reaktion einzuschätzen, plapperte sie drauflos. „Und das ist mein Zimmer. Es wurde im Lauf der Jahre immer wieder mal renoviert. Zum Glück mussten Scarlet und ich uns nie ein Badezimmer teilen. Ich weiß nämlich nicht, ob unsere Beziehung das ausgehalten hätte.“
Sie betrachtete die cremefarben und weiß gestrichenen Wände, die einen dramatischen Kontrast boten zu den antiken Kirschholzmöbeln und dem Bettgestell aus Messing mit der Tagesdecke aus Matelassé.
Was dachte er? Fand er es zu lauschig?
Zeke sagte nichts, sondern sah sich nur um. Summer hörte auf, herumzuzappeln.
Schließlich murmelte er: „Sehr feminin.“
Er betrat das Zimmer und blieb vor dem zugeklappten Laptop und der Papierflut auf ihrem Schreibtisch stehen. „Hast du angefangen, unser Interview aufzuschreiben?“
„Ja.“ Sie ging zu ihm. Sie hatte vergessen, dass ihre Notizen noch herumlagen.
Er nahm einige Blätter. „Darf ich?“
„Nei… nur zu.“ Sie lachte nervös. „Solange du es nicht zensieren willst.“
„Keine Sorge“, murmelte er. „Angesichts all dessen, was schon über mich geschrieben worden ist, werde ich kaum schockiert sein.“
Summer wartete ein wenig verunsichert, während er las.
Sie hatte an jedem einzelnen Wort des Artikels gearbeitet. Und jedes Wort hatte die Erinnerung an die Nacht im Waldorf zurückgebracht.
Es war ein hartes Stück Arbeit gewesen, Zeke zu beschreiben, ohne banal oder verliebt zu klingen. Zeke Woodlow, mit der Seele eines Künstlers und dem Körper eines Sexsymbols , hatte sie geschrieben, um diese Worte gleich darauf wieder zu löschen und den leeren Computerbildschirm anzustarren.
Am Ende hatte sie sich entschlossen, gleich zum Kern der Geschichte zu kommen, und zwar mit dem Zitat von Zeke, seine Musik solle lebendig und ausdrucksstark sein.
„Sehr gut“, lobte er sie. „Das gefällt mir.“
„Wirklich?“
„Ja, im Ernst. Ich habe nur einen einzigen Kritikpunkt.“
„Welchen?“
Er legte den Artikel zurück auf den Schreibtisch. „Es braucht mehr Recherche.“
„Ich bin mir nicht sicher, ob es noch mehr gibt, was ich wissen sollte.“
Er kam näher, bis er nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt war. Summer hielt den Atem an.
„Glaubst du wirklich?“, flüsterte er. „Denn es gibt noch sehr viele Dinge, die ich über dich erfahren muss.“
Das erotisch geladene Geplänkel löste ein sinnliches Kribbeln bei ihr aus. „Und welche?“, hauchte sie.
Er legte die Hand an ihre Wange und fuhr mit dem Daumen über ihre Lippen. „Zum Beispiel, ob deine Haut immer so weich ist.“ Er zog sie an sich. „Und ob dein Mund immer so verführerisch aussieht wie jetzt.“
Im nächsten Moment küsste er sie, und Summer gab sich den gleichen Empfindungen hin wie in ihrer ersten gemeinsamen Nacht im Waldorf.
Sie klammerte sich an ihn, bis er den Kuss unterbrach und sie ansah. Sein Blick verweilte beim tiefen V-Ausschnitt ihres Wickeltops. „Mir gefällt, was du heute Abend anhast“, bemerkte er mit leiser Stimme.
„Ich war einkaufen“, gestand sie. Endlich hatte sie sich Zeit genommen und etwas Passendes für diesen Abend gekauft, das auch die richtige Botschaft übermittelte. Allerdings hatte sie nicht allzu viel darüber
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