Collection Baccara Band 324 (German Edition)
die Hand und bemerkte, dass dessen Griff ebenso fest war wie seiner.
„Freut mich, Sie kennenzulernen“, sagte Shane. „Summer erzählte mir, dass das Interview gut gelaufen sei.“
„Die Interviewerin hat ihre Hausaufgaben gemacht.“
Shane lachte. „Jedenfalls danke ich Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Wir befinden uns in einem heißen Wettrennen, da hilft jede Kleinigkeit.“
Danach drehte sich das Gespräch um die Musikindustrie und wer die Charts mit neuen CDs anführte oder bald anführen würde.
Als Zeke und Summer weitergingen, erkundigte er sich: „Was meinte Shane damit, das Magazin befinde sich in einem ‚heißen Wettrennen‘?“
„Das erkläre ich dir später.“
„Nein, jetzt.“
Seufzend gab sie nach. „Mein Großvater, der Elliott Publication Holdings gegründet hat, verkündete kürzlich, dass das am Jahresende erfolgreichste Magazin seinen Nachfolger stellen würde.“
Zeke stieß einen anerkennenden Pfiff aus. „Er hetzt also im Kampf um den Chefposten von EPH seine Kinder aufeinander?“
„So könnte man es ausdrücken.“
„Deshalb warst du so verzweifelt, dich in die Höhle des Löwen zu wagen. Du hast gehofft, ein Interview mit mir würde der Heimmannschaft helfen.“
Sie zuckte die Schultern. „Ich habe es für mich und The Buzz getan. Ich hoffe nur, Granddads Aufruf entzweit die Familie nicht.“
Zeke verzog das Gesicht. „Bei solchen Sachen bin ich immer froh, dass ich als Einzelkind aufgewachsen bin.“ Mit einem ironischen Lächeln setzte er hinzu: „Die haben nur mich.“
„Und du hast sie.“
Der Ausdruck in ihren Augen ließ ihn innehalten. Er hatte im Internet ein wenig über sie nachgeforscht und erstaunlicherweise nichts über ihre Eltern gefunden.
Ehe er jetzt danach fragen konnte, sagte sie: „Meine Eltern sind bei einem Flugzeugabsturz gestorben, als ich zehn war.“
„Um Himmels willen, das tut mir leid“, sagte er.
„Ich hatte fünfzehn Jahre Zeit, um damit fertigzuwerden. Aber so ganz verschwindet der Schmerz wohl nie.“
Bevor er darauf etwas erwidern konnte, wurden sie von einem Mann unterbrochen, den Summer als ihren Cousin Bryan vorstellte, Besitzer des ‚Une Nuit‘.
„Stash schickt mich“, verkündete Bryan. „Er verriet mir, dass er euch beide an der Tür getroffen hat.“
Bryan musterte Zeke und Summer, als wollte er sich ein Bild davon machen, ob da etwas zwischen ihnen lief. Zeke schätzte ihn etwa gleich alt – achtundzwanzig. Im Gegensatz zu Shane wirkte dieser Elliott-Cousin alles andere als locker. Er schien permanent wachsam zu sein, nahm alles um sich herum auf und gab selbst nichts von sich preis. Er war wie ein Panther auf dem Sprung.
Als sie einander die Hände schüttelten, sah Zeke ihm in die Augen. Da war ein gewisses Wiedererkennen sowie gegenseitiger Respekt.
„Bryan hat ein tolles Leben“, scherzte Summer.
„Im Ernst?“, fragte Zeke und sah die beiden abwechselnd an.
„Ja“, bestätigte Summer und warf ihrem Cousin einen neckenden Blick zu. „Er bewohnt diese tolle Junggesellenbude über dem Restaurant. Er braucht bloß aus dem Bett zu fallen, und schon ist er bei der Arbeit. Außerdem hat er einen Job weit außerhalb der Reichweite von EPH und uns anderen Elliotts. Na, sagen wir, außerhalb der Reichweite eines ganz bestimmten Elliotts, nämlich meines Großvaters. Und um das Ganze noch zu toppen, muss Bryan für das Restaurant an fantastische Orte reisen.“
Interessant, dachte Zeke. Das sagte nicht nur einiges über Bryan aus, sondern es war auch bemerkenswert, dass Summer einen Job weit weg von EPH für ideal hielt.
„Summer übertreibt“, sagte Bryan.
„Nein, tue ich nicht.“
„Wohin müssen Sie denn wegen des Restaurants reisen?“, erkundigte sich Zeke.
Bryan zuckte die Schultern. „Europa hauptsächlich. Paris.“
„Ich war erst vor einem Monat in Paris. Wie gefiel Ihnen …“
„Entschuldigt mich, ja?“, unterbrach Bryan ihn plötzlich. „Ich habe jemanden entdeckt, den ich schon den ganzen Abend zu erwischen versuche.“
Seltsam, dachte Zeke, während er Bryan hinterherschaute. Er hatte den vagen Eindruck, dass der Mann es aus irgendeinem Grund vermeiden wollte, über seine Reisen zu sprechen.
Ein anderer Mann, der Bryan ebenfalls hinterhergeblickt hatte, wandte sich jetzt an Zeke. „Ich sehe, Sie haben gerade den großen Geheimnisvollen des Clans kennengelernt.“
Dann wandte er sich an Summer und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Hallo,
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