Collection Baccara Band 324 (German Edition)
sagte: Er wollte nicht, dass du das alles durchmachen musst“, erklärte er schließlich. „Vielleicht hatte es auch etwas mit Stolz zu tun. Wahrscheinlich wollte er, dass du ihn als den starken Mann in Erinnerung behältst, der er immer war.“
„Er hat nie wirklich erwartet, dass ich zurückkehre, oder?“
Zögerlich schüttelte Wade den Kopf. „Nein, wahrscheinlich nicht. Trotzdem hätte er sich gefreut, wenn du bei ihm gewesen wärst.“
2. KAPITEL
Piper wirkte so verwundbar, wie sie da im Zimmer ihres Vaters stand und seinen Morgenmantel in Händen hielt, als sei er eine Kostbarkeit. Es war ihr anzusehen, wie sehr sie mit dem Tod ihres Vaters zu kämpfen hatte. Wade ging es nicht anders. Obwohl er sich von Rex in aller Ruhe hatte verabschieden können, ging ihm der Tod des alten Mannes sehr nahe.
Am liebsten wollte er zu Piper gehen und sie trösten. Doch er konnte die Vergangenheit nicht einfach vergessen. Sie stand immer noch zwischen ihnen. Zu viele Dinge waren geschehen. Wade konnte nicht so tun, als wäre nichts gewesen. Als Piper damals einfach gegangen war, hatte er sich geschworen, dass sie dafür bezahlen würde.
Trotzdem sehnte er sich danach, sie zu berühren und zu streicheln. Er hatte sie einmal sehr geliebt. Und obwohl diese Zeit lange her war, fühlte er sich nach wie vor zu Piper hingezogen. Er riss sich zusammen. Zu groß war das Risiko, erneut von ihr verletzt zu werden.
Bei ihrem letzten Streit hatte sie mehr als deutlich gemacht, dass sie Wade nicht brauchte. Und er konnte sich nicht vorstellen, dass sich das geändert hatte. Erneut würde er sich jedenfalls nicht von ihr zum Narren halten lassen. Sie hatte schon zu oft seine Gefühle verletzt.
Wade musste sich nun darauf konzentrieren, wie es nach Rex’ Tod weitergehen sollte. Auf ihm lastete viel Verantwortung.
„Ich bin damit betraut worden, mich um die Sachen deines Vaters zu kümmern“, sagte er. „Willst du mir dabei helfen?“
Geistesabwesend nickte sie.
„Ich weiß, dass heute ein schwerer Tag für dich war“, fuhr er fort. „Warum gehst du nicht ins Bett? Morgen kümmern wir uns um alles.“
„In Ordnung. Aber wirf nichts weg, bevor ich es mir nicht angesehen habe.“
Befehle konnte sie anscheinend immer noch erteilen. Das hatte sich nicht geändert. „Klar“, erwiderte er. „Übrigens kommt morgen Rex’ Anwalt ins Haus und wird das Testament deines Vaters verlesen. Du solltest die Gelegenheit nutzen, um zu erfahren, was Rex dir hinterlassen hat.“
Sie nickte. „Ich werde da sein.“
Piper ging zur Tür, und Wade trat einen Schritt zur Seite. Doch dann blieb sie mit einem Fuß am Teppich hängen und stolperte direkt in seine Arme.
Überrascht sah er in ihre traurigen Augen.
„Danke“, sagte sie rasch. „Ich sollte keine Gewohnheit daraus machen.“
„Das wäre zu gefährlich.“ Es war beunruhigend, wie sehr er ihre Nähe genoss. Langsam legte er die Hände auf ihre Schultern. Wie einfach wäre es, Piper in diesem Moment zu küssen?
Er spürte ihre Brüste an seinem Oberkörper. In diesem Moment erwachte eine lang vergessene Lust in ihm. Sie schien ebenfalls nicht immun gegen ihn zu sein. Ihr Atem ging flach und unregelmäßig, und in ihren Augen konnte Wade erkennen, dass auch sie sich nach seinen Küssen sehnte.
Doch er durfte es nicht zulassen. Auch wenn die Versuchung sehr groß war, er musste Stärke beweisen. Er durfte nicht zulassen, dass sie ihn erneut um den Finger wickelte. Diesmal saß er am längeren Hebel. Und das würde er sie bald genug spüren lassen.
Sanft schob er sie weg und sah sie durchdringend an.
Sie wich einen Schritt zurück. In den Händen hielt sie weiterhin den Morgenmantel. Mit einer Hand strich sie leicht über Wades Haar. „Bis morgen.“
„Morgen?“
„Ja. Wir wollten uns doch mit dem Anwalt treffen. Wann soll ich da sein?“
„Er kommt am späten Vormittag.“
„Gut, wir sehen uns wahrscheinlich ohnehin beim Frühstück.“ Damit schlüpfte sie an ihm vorbei und ging zu ihrem Zimmer.
Er schaute ihr hinterher, wie sie anmutig aus dem Zimmer ging und die Hüften dabei schwang. Piper war noch immer unglaublich sexy. Doch er durfte sich nicht mehr von seinen Gefühlen leiten lassen. Das nahm er sich fest vor.
Piper saß auf ihrem Bett, einen Finger an den Lippen. Sie war sich sicher gewesen, dass Wade sie küssen würde. Die Begierde in seinen Augen war unübersehbar gewesen. Sie selbst hatte gespürt, wie die Lust in ihr erwacht war. So intensive
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