Collection Baccara Band 324 (German Edition)
gibt’s?“, fragte sie. Sie machte die Tür hinter sich zu und setzte sich auf seinen Schoß. „Hast du unsere Sendung gehört?“
„Ja. Was für einen merkwürdigen Job du hast.“
„Du kannst es dir nicht vorstellen. Ich dachte schon, Ray und seine Aufnahmeleiterin würden handgreiflich werden. Wie fandest du es?“
Jack wollte nicht darüber nachdenken, ob Lauren in der Show wirklich von ihm geredet hatte. „Es war unterhaltsam.“
„Ich freue mich, dass es dir gefallen hat. Warum bist du hier?“, erkundigte sie sich.
Er legte die Arme um sie und hielt sie ganz locker, obwohl er sie am liebsten nie mehr losgelassen hätte. Doch die Dinge, die er sich für immer bewahren wollte, hatte er nie behalten können. Er spielte mit den Fingern. Dabei versuchte er zu ignorieren, dass Lauren für viele dieser Dinge stand, nach denen er sich stets gesehnt hatte.
„Ich kann heute Mittag nicht mit dir essen gehen“, sagte er. In seiner Firma war ein Meeting anberaumt worden, an dem er teilnehmen musste. Natürlich hatte er überlegt, es zu verschieben und so seine Verabredung mit Lauren einzuhalten. Aber schon die Tatsache, dass er das in Erwägung gezogen hatte, beunruhigte ihn. Nie zuvor war ihm eine Frau wichtiger gewesen als seine Arbeit.
War das der Grund, weshalb die Beziehungen seines Dads nie funktioniert hatten? Weil er seinem Job den Vorrang gegeben hatte?
„Du hättest anrufen können“, meinte sie.
Jack wurde nicht schlau aus ihr. Er hatte keine Ahnung, wo sie in Wirklichkeit standen. Wenn es um Beziehungen ging, war er ein Versager. Warum war Lauren ihm so wichtig? Als es beim letzten Mal mit einer Frau ernst geworden war, hatte er es verpfuscht und sie verletzt. Das wollte er bei Lauren nicht riskieren.
„Nein“, gab er zurück. „Ich wollte sichergehen, dass es kein Missverständnis gibt.“
Sie boxte ihn leicht auf den Arm. „Sag das nicht so, als hätte ich auf einen deiner Anrufe überreagiert. Ich bin sauer gewesen, als du nicht angerufen hast.“
Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar, damit sie sein Lächeln nicht sehen konnte. Sie gefiel ihm in so vieler Hinsicht. Es machte ihm Angst, wie viel sie ihm bereits bedeutete. „Ich weiß. Ich mache es wieder gut.“
„Ja?“ Ihre Miene spiegelte ihre Zweifel wider.
Auch sie war in der Vergangenheit verletzt worden. Plötzlich kam er sich wie ein Idiot vor, weil er hergekommen war. Doch wenn sie ihn mit ihren großen ehrlichen Augen anschaute …
„Ja“, sagte er. Er streichelte ihren zarten Hals, als sie ihn anschaute. Er spürte, wie sie unter der Berührung erschauerte und sich gleich an ihn schmiegte.
Lust konnte er verstehen und rechtfertigen, aber sein Verlangen nach Lauren ging weit darüber hinaus. Er senkte den Kopf und streifte ihren Nacken mit seinen Lippen. Sie duftete nach Blumen und Babyshampoo. An sich nichts Verführerisches. Doch davon war sein Körper nicht zu überzeugen.
Seine Haut kribbelte, sein Puls beschleunigte sich. Lauren umfasste sein Gesicht mit ihren kalten Händen und küsste ihn. Es war ein süßer Kuss. Aber darunter fühlte er die schwelende Leidenschaft, die so leicht zwischen ihnen aufloderte.
Lauren wich zurück und stand auf. „Ich muss in ungefähr zehn Minuten zu Fotoaufnahmen in die Werbeabteilung. War das alles?“
„Ja. Ich lasse dir meinen Wagen da“, erwiderte er und erhob sich ebenfalls. Er warf ihr seine Schlüssel zu.
„Wow, du vertraust mir dein Auto an?“, fragte sie auf ihre ironische Art. Wenn sie so sprach, wollte er sie am liebsten auf den Schreibtisch legen und ihr zeigen, wer der Boss war.
„Ja, das tue ich. Es ist der Porsche.“ Jack war sich nicht sicher, warum er ihr vertraute. Autos, Firma – das alles war ihm früher viel wichtiger gewesen als Frauen. Doch bei Lauren war es anders. Und er weigerte sich, dem auf den Grund zu gehen. Wenn er die Dinge zu ernst nahm, würde er alles verderben.
„Warum?“ Sie warf die Schlüssel in die Luft und fing sie wieder auf.
„Weil du sonst nicht nach Hause fahren könntest. Kannst du mich später abholen?“
Sie neigte den Kopf zur Seite und musterte ihn. Er gab sich alle Mühe, sich nichts anmerken zu lassen. Dabei wünschte er insgeheim alles zum Teufel – seine Arbeit, ihren Job. Denn in diesem Moment hätte er Lauren am liebsten über seine Schulter geworfen und sie weggetragen.
Nachdem sie an diesem Morgen ihr kleines Haus verlassen hatten, waren ihm ihre Abschiedsworte nicht mehr aus dem Kopf gegangen.
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