Collection Baccara Band 324 (German Edition)
erforschen können, wie sie es gewollt hatte. Doch heute schien Jack es nicht eilig zu haben. Er schien nichts dagegen zu haben, dass sie sich mit ihm amüsierte.
„Kriegst du keinen Ärger mit dem Boss?“, meinte sie.
Er atmete zischend aus. Lauren bewegte ihre Lippen an seinem flachen Bauch hinab bis zu seinem Gürtel. Noch nie hatte sie sich bei einem Mann so frei gefühlt. Frei, zu tun, was sie wollte.
„Ich bin der Boss“, sagte er.
„Von hier sieht das nicht so aus“, ertönte plötzlich eine Stimme. Es war Ty, der auf der Türschwelle stand.
„Oh, mein Gott.“ Lauren wollte vor Scham sterben. Was zum Teufel hatte sie sich gedacht? Ty würde sie das nie vergessen lassen. „Mach, dass dein Bruder weggeht“, wandte sie sich an Jack.
„Geh weg, Ty“, sagte Jack, während er sie weiterhin an sich drückte. Sie fühlte sich von ihm beschützt.
„Ich kann nicht. Ich brauche sie oben. Und ich bezahle für jede Minute, die du dich verspätest, Lauren.“
Lauren wollte sich von Jack lösen, doch er hielt ihr Gesicht sanft umfangen. Dann küsste er sie, lange und innig. Als ob sie alle Zeit der Welt hätten und sein Bruder ihnen nicht zuschaute.
„Lass dich nicht von Ty in Verlegenheit bringen“, sagte er weich. Dann flüsterte er ihr ins Ohr: „Du lässt mich wünschen, dass wir die einzigen Menschen auf der Welt wären.“
Seine Worte wärmten ihr das Herz. Sie umarmte ihn noch einmal, bevor sie einen Schritt zurücktrat. Genau wie Jack musste sie sich jetzt wieder ihrem Job widmen.
„Kann ich noch fünf Minuten haben, Ty?“, bat sie.
„Ja, aber ich warte draußen. Ihr bereitet euch also lieber darauf vor, wieder an die Arbeit zu gehen. Denn wenn ich irgendetwas höre, das nicht danach klingt, dann … rufe ich Mom an, Jack. Ich erzähle ihr, dass du eine Freundin hast.“
„Das ist wirklich erwachsen“, entgegnete Jack.
Lauren sah ihren Chef an. „Ty, bitte?“
„Fünf Minuten, Lauren.“
Die Tür ging leise zu. Lauren starrte Jack an. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Noch nie war sie in einer ähnlichen Situation gewesen.
Sein Oberhemd war halb aufgeknöpft. Er war immer noch sehr erregt. Ihr ging es nicht anders. Für ein Werbefoto zu posieren war im Moment jedenfalls das Letzte, das sie tun wollte.
Er knöpfte sein Hemd zu und lächelte sie an. „Wir werden das heute Abend beenden. Weißt du, wo mein Büro ist?“
Wortlos schüttelte sie den Kopf.
Daraufhin zog er eine Visitenkarte aus der Brieftasche und reichte sie ihr. „Ich mache um kurz nach sechs Schluss.“
Lauren war sich nicht sicher, ob sie den ganzen Tag warten konnte, bis sie ihn wiedersah. Und das machte ihr Angst. Kein Mann – nicht einmal der, den sie hatte heiraten wollen – hatte ihr jemals so viel bedeutet wie Jack.
10. KAPITEL
Lauren hatte viel Zeit zum Nachdenken, nachdem Jack gegangen war. Ty schwieg, während sie zum Fotoshooting nach oben gingen. Doch ihr war bewusst, dass sie eine Grenze überschritten hatte. Sie hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Sie musste sich schleunigst wieder auf sich selbst und ihre Energie besinnen.
Diese Geschichte mit Jack – Lauren verstand sie nicht. Er war anders als die anderen Männer, mit denen sie ausgegangen war. Eine innere Stimme warnte sie, dass nur Liebeskummer dabei herausspringen würde. Jack hatte eindeutig Bindungsangst.
Mehr als einmal hatte er ihr gesagt, dass er nicht ihr Prinz aus dem Märchen sein wollte. Und dennoch versuchte sie immer noch, ihn so zu sehen.
Machte sie sich selbst etwas vor? So wie bei den anderen Männern zuvor?
In einer Pause beim Fototermin entfernte sie sich von der Gruppe und ließ sich in einer Ecke des Raums auf den Boden sinken. Jack verunsicherte sie völlig. Durch ihn fühlte sie sich auf eine Art lebendig, die sie vorher nie erlebt hatte. Wenn sie getrennt waren, konnte sie es nicht abwarten, ihn wiederzusehen. Wenn sie zusammen waren, schien die Zeit stillzustehen. Lauren wollte, dass dieser Zustand ewig anhielt.
„Alles okay?“
Lauren schaute hoch und sah Ray vor sich stehen. Weiter hinten umringten Rodney, Didi und Ty den Fotografen. Wahrscheinlich erzählten sie ihm alle, was er falsch gemacht hatte.
„Ja, alles gut“, antwortete sie. „Ich denke bloß nach.“
„Darf ich Ihnen Gesellschaft leisten?“, erkundigte Ray sich.
„Bitte sehr.“
Ray setzte sich neben sie. Er rieb sich den Nacken und beobachtete Didi mit mehr als nur freundlichem Interesse. „Die Show heute Morgen war
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