Collection Baccara Band 325 (German Edition)
„Heißt das, du willst hierbleiben? Nur mit mir?“
Beim hoffnungsvollen Klang der Stimme seines Sohns schluckte Dare vor Rührung. Wenn du wüsstest, wie gern ich nur mit dir hier bin, dachte er. „Eigentlich müsste ich eher dich fragen, ob es okay für dich ist.“
AJ lächelte. „Ja, ich find’s prima.“
Dieses Lächeln erwiderte Dare aus tiefstem Herzen. „Gut. Dann komm. Laden wir das Gepäck aus dem Wagen.“
Am nächsten Morgen stand Dare sehr früh auf und setzte sich mit einem Kaffee auf die Veranda. AJ schlief noch, sie beide waren am vergangenen Abend lange aufgeblieben. Irgendwann hatte auch Thorn angerufen und abgesagt, weil er sonst angeblich den Liefertermin für eins seiner Motorräder nicht einhalten könnte. Folglich war es jetzt offiziell, dass AJ und er das Wochenende allein in den Bergen verbrachten.
Nach Thorns Anruf hatten sie die Lebensmittel in die Küche geräumt und Feuerholz gesammelt. Während AJ das Holz stapelte, hatte er Chili und Sandwiches zubereitet.
Beim Essen hatten sie nur wenig miteinander gesprochen, aber als sie abwuschen, berichtete AJ ihm von den Freunden, die er in Kalifornien zurückgelassen hatte. Der Junge hatte ihnen geschrieben, doch keiner hatte seine Briefe beantwortet. Sein Sohn erzählte auch von seinen Großeltern, Shellys Eltern, bei denen er Weihnachten verbringen wollte.
Entspannt blickte Dare sich um. Ja, hier gefiel es ihm. Jamal hatte die Hütte gekauft und sie Delaney zur Hochzeit geschenkt, und Delaney erlaubte ihren Brüdern, sie jederzeit zu nutzen, während sie im Ausland war. Dieses Angebot hatten sie bereits ausgiebig genutzt.
Als er ein Geräusch hinter sich hörte, drehte er sich um und lächelte. „Guten Morgen, AJ.“
„Guten Morgen. Du bist ja früh wach.“ Verschlafen rieb der Junge sich die Augen.
Dare lachte. „Das ist die beste Zeit zum Angeln.“
Sofort war AJ hellwach. „Ich beeile mich. Bin gleich fertig.“ Damit lief er zurück ins Haus.
Dare musste lachen. Er konnte nur hoffen, dass sein Sohn sich nicht nur anzog, sondern auch das Waschen und Zähneputzen nicht vergaß. Er atmete tief durch. Die Vaterrolle gefiel ihm definitiv.
Anerkennend warf Dare einen Blick in das Spülbecken, das mit Fischen gefüllt war. AJ war beim Angeln ein Naturtalent und hatte genauso viel gefangen wie er.
Entschlossen rollte er die Ärmel hoch und fing an, ihren Fang auszunehmen. Was sie in den beiden Tagen nicht essen konnten, würden sie mit nach Hause nehmen und zwischen Shelly und seiner Mutter aufteilen. Er plante, Shelly dazu zu überreden, die ganze Familie zu Grillfisch einzuladen.
Wie leicht es ihm fiel, sie als Teil seines Alltags zu sehen. Er wollte nicht nur die Tage, sondern auch die Nächte mit ihr verbringen. Als ihm klar wurde, dass sie noch nicht in einem Bett miteinander geschlafen hatten, seit sie wieder zurück war, konnte er ein Lächeln nicht unterdrücken. Irgendwie musste er es einrichten, dass sie eine Nacht bei ihm verbrachte. Anfangs war es sehr romantisch gewesen, sich heimlich zu ihr zu schleichen und im Mondschein hinter ihrem Haus Sex mit ihr zu haben, aber langsam sehnte er sich nach mehr als nur Romantik. Er wollte sie dauerhaft. Für immer. Und er fragte sich, wie er sie überzeugen könnte, eine gemeinsame Zukunft mit ihm zu planen. Sie sollte erfahren, wie sehr sie sein Leben bereicherte, seit sie wieder in der Stadt war.
Seine Gedanken kehrten in die Gegenwart zurück. Jetzt war er schon zwei Tage mit ihm allein, und AJ hatte ihm noch nicht anvertraut, dass er sein Sohn war. Den ganzen Tag hatten sie am See verbracht, aber der Junge hatte nur über die Schule und die Williams-Schwestern gesprochen. Anscheinend hatte er eine Schwäche für die beiden Tennis-Spielerinnen. Besonders für Serena Williams schwärmte er.
Nun war er froh, dass er sich im vergangenen Sommer von Chase zu ein paar Tennisstunden hatte überreden lassen. Dadurch wusste er genug von den Regeln, um etwas zur Unterhaltung mit AJ beizutragen. Dare seufzte. Er wollte, dass es zwischen ihnen keinerlei Heimlichkeiten mehr gab, aber wie Shelly bereits gesagt hatte, lag es an dem Jungen, das Thema von sich aus anzuschneiden.
Als er hörte, dass sein Sohn in die Küche kam, blickte er sich um. AJ hatte draußen das Angelzeug weggeräumt. „Beim Fischen hast du echt großes Talent gezeigt, AJ.“ Er streckte einen Daumen in die Höhe. „Ich kann’s gar nicht erwarten, Stone davon zu erzählen. Du hast nämlich seine Angel
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