Collection Baccara Band 325 (German Edition)
es zwischen seinen Brüdern und ihm ein echtes Zerwürfnis.“
Shelly nickte. Dare hatte ihr davon erzählt.
„Mom hat mir die Situation mit AJ erklärt. Dare und du, ihr wollt ihm die Entscheidung überlassen, wann er seinem Vater die Wahrheit sagt. Gibt es da was Neues? Hat er eine Beziehung zu Dare aufgebaut? Für mich sah es am Flughafen so aus, als würden die zwei sich gut verstehen.“
„Er hat erkannt, dass Dare nicht der böse Cop ist, für den er ihn zu Anfang gehalten hat. Heute Morgen hat er mir sogar erzählt, dass er vorhat, ihm zu sagen, dass er sein Sohn ist.“
Delaney lächelte glücklich. „Wann?“
„Wahrscheinlich in einem ruhigen Moment, wenn er allein mit ihm ist und er den Zeitpunkt für richtig hält. Er kämpft immer noch mit der Angst, Dare könnte ihn ablehnen, weil er sich anfangs so unmöglich aufgeführt hat.“
Bedrückt schüttelte Delaney den Kopf. „Das würde nie passieren. Dare will ihn als seinen Sohn, da bin ich ganz sicher.“
„Ich weiß, aber das muss AJ selbst herausfinden.“
Dare bezahlte für die Einkäufe, dann gingen er und AJ nach draußen und warteten dort auf seinen Vater, der noch einige Dinge besorgte.
„Kann ich dich was fragen?“, wollte AJ nach einer Weile wissen.
Dare sah ihn an. „Klar. Was immer du möchtest.“
„Auf der Fahrt zum Flughafen hast du gesagt, dass du Kinder magst. Wenn du jemals heiratest, willst du dann mehr als nur ein Kind?“
War AJ als Einzelkind unglücklich oder würde er sich bedroht fühlen, wenn er zugab, dass er gern mehre Kinder hätte? Seufzend beschloss Dare, seinem Sohn gegenüber ehrlich zu sein. „Ja, ich würde mir mehr als ein Kind wünschen. Ich würde so viele haben wollen, wie meine Frau mir schenken mag.“
AJs Miene blieb ausdruckslos, und Dare hatte keine Ahnung, ob diese Antwort ihm geholfen oder geschadet hatte. „Sonst noch Fragen?“
Lange erwiderte der Junge nichts, dann sah er ihn wieder an. „Ist Dare eigentlich dein richtiger Name?“
„Nein. Eigentlich heiße ich Alisdare Julian Westmoreland. Wieso fragst du?“
Entschlossen steckte AJ die Hände in die Taschen. „Weil ich auch Alisdare Julian heiße. AJ ist die Abkürzung dafür.“
Dare war nicht ganz sicher, wie er darauf zu reagieren hatte. In jedem Fall erstaunt. Also zog er die Brauen hoch. „Deine Mutter hat dich nach mir benannt?“
AJ nickte. „Ja.“
Einen Moment spielte Dare den Überraschten, dann fragte er: „Wieso hat sie das getan?“ Er sah, wie der Kleine tief Luft holte.
„Weil …“
„Entschuldigt, dass es so lange gedauert hat. Deine Mom denkt mittlerweile bestimmt, man hätte uns drei gekidnappt.“
Gleichzeitig drehten er und AJ sich zu seinem Vater um, der auf sie zukam, doch Dare wollte unbedingt, dass sein Sohn den Satz beendete, zu dem er eben angesetzt hatte. „Weil?“, fragte er ihn deshalb.
AJ sah zu Dares Vater, der immer näher kam, dann wieder zu ihm. Schließlich verlor er den Mut.
„Weil ihr dein Name so gut gefällt.“
Weil ihr dein Name so gut gefällt.
Es war spätabends, und Dare dachte über AJs Äußerung nach. Er war sich absolut sicher, der Junge hätte ihm eingestanden, dass er sein Sohn war, wenn sie nicht unterbrochen worden wären.
Sobald sie zurück im Haus seiner Eltern gewesen waren, hatte es keinen ungestörten Moment mehr gegeben, denn er hatte seinem Vater beim Grillen von Rippchen und Steaks helfen müssen. Jetzt war es nach elf, und Shelly suchte alles zusammen, um mit dem müden und schläfrigen AJ nach Hause zu fahren. Die ausgiebigen Tischtennispartien gegen seine Onkel hatten ihn völlig erschöpft.
Dare betrachtete Shelly, wie er es schon den Großteil des Abends über getan hatte. Sie trug eine Jeans, die eng an den Hüften anlag, und ein blaues Pullover-Top, das ihre vollen Brüste betonte. Diese Brüste hatte er in den vergangenen Wochen oft geküsst und geschmeckt. Shellys Körper erregte ihn immer, und seit Stunden kämpfte er bereits gegen seine Erregung an.
„AJ und ich möchten uns verabschieden.“ Shelly lächelte in die Runde. „Noch mal vielen Dank für die Einladung.“
Ein Blick zu ihm, und sie blinzelte kurz. Er würde später noch zu ihr kommen, das gab er ihr ohne ein Wort zu verstehen. Langsam trat er zu ihr. „Ich bringe euch zwei zur Tür.“
Sie nickte, dann umarmte sie Delaney, Jamal, seine Eltern und schließlich seine Brüder zum Abschied.
Als Storm Shelly auf den Mund küsste, runzelte Dare missbilligend die Stirn. Ihm
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