Collection Baccara Band 325 (German Edition)
trocknete den Teller ab, den er ihm reichte.
„Wieso nicht?“
„Weil sie nicht deine Freundin ist.“ AJ atmete tief aus. „Obwohl ich jetzt wünschte, sie wäre es.“
Dare drehte sich zu ihm um und verschränkte die Arme vor der Brust. „Warum sollte deine Mutter nicht meine Freundin sein?“ Ihm würde es noch besser gefallen, wenn sie seine Ehefrau wurde.
„Weil sie es mir gesagt hat.“ AJ verzog resigniert das Gesicht. „Ich hab sie an dem Abend gefragt, als wir bei deinen Eltern … bei meinen Großeltern gegrillt haben. Als wir wieder zu Hause waren, haben wir lange geredet, und ich wollte wissen, ob wir drei eine Familie sein könnten.“
An diesen Abend konnte Dare sich sehr genau erinnern. Wegen der Unterhaltung mit AJ war Shelly erst spät zu ihm in den Garten gekommen.
„Hat sie dir erzählt, wieso das nicht geht?“
„Sie hat gemeint, ihr zwei hättet euch früher geliebt, aber jetzt wärt ihr nur gut befreundet. Sie hat außerdem gesagt, dass du vielleicht eines Tages eine nette Frau findest, und dann hätte ich eine zweite Mutter, die mich auch wie ihren Sohn behandeln würde.“
Dare runzelte die Stirn. Dass Shelly und er sich nicht liebten, war blanker Unsinn. Und warum brachte sie AJ auf den Gedanken, er könnte eine andere heiraten? Wusste sie nicht, was er für sie empfand? Dass er nur sie wollte?
Erst in dem Augenblick wurde ihm klar, dass Shelly tatsächlich keine Ahnung hatte, was in ihm vorging, er hatte es ihr nicht gesagt. Woher sollte sie wissen, dass es ihm um mehr als nur um Sex ging?
„Stimmt das? Wirst du dir eine andere Frau suchen? Bekomme ich eine zweite Mutter?“
Entschieden schüttelte er den Kopf. „Nein, mein Sohn. Deine Mutter ist die Einzige, die ich jemals heiraten will.“
AJ ahmte exakt die Pose seines Vaters nach, indem er die Arme vor der Brust verschränkte und sich an die Spüle lehnte. „Tja, ich glaube nicht, dass sie das weiß.“
Dare musste lachen. „Dann schätze ich, dass ich genau der Richtige bin, um sie davon zu überzeugen.“ Er beugte sich dichter zu seinem Sohn. Im Verschwörerton sagte er: „Hör zu, ich habe einen Plan.“
14. KAPITEL
Das Erste, was Shelly in dem Viertel auffiel, in dem Dare wohnte, waren die großen Häuser und die schönen Grundstücke. Dieses Stadtviertel mit seinen Einkaufsstraßen hatte es in ihrer Kindheit noch nicht gegeben. Vor zehn Jahren war hier nichts gewesen außer Wald und Dickicht.
Sie sah auf die Uhr. Dare hatte sie angerufen und ihr mitgeteilt, dass er mit AJ einen Tag früher als geplant zurückkommen würde. Er hatte sie gebeten, ihren Sohn bei ihm abzuholen und ihr erklärt, er könne ihn leider nicht vorbeibringen, weil er eine wichtige Lieferung erwarte und deshalb das Haus nicht verlassen könne.
Es hatte alles sehr geheimnisvoll geklungen. Wahrscheinlich hatte es etwas mit seinem Job zu tun.
Erst als sie den Namen auf dem Briefkasten las, konnte sie glauben, dass dieses herrschaftliche Anwesen auf dem Hügel mit der imposanten Auffahrt ihm gehörte. Von Delaney hatte sie erfahren, dass er das Geld, das er in seiner Zeit beim FBI verdiente, gut angelegt hatte.
Sie atmete tief durch und klingelte. Es dauerte nicht lange, bis er ihr öffnete.
„Hi, Shelly.“
„Hi, Dare.“ Ihr Herz schlug schneller. Sie würde sich niemals an ihm sattsehen können, egal, ob er seine Uniform trug oder wie jetzt Jeans und Jeanshemd. Sie hatte ihn sehr vermisst in den zwei Tagen, die er mit AJ in North Carolina verbracht hatte.
„Komm rein.“ Einladend trat er zur Seite.
„Danke.“ Während er die Tür hinter ihnen schloss, sah sie sich in seinem Heim um. Sehr hübsch, dachte sie. Offen und großzügig. Gleichzeitig fiel ihr auf, wie exklusiv und erlesen die Einrichtung war. „Du hast ein sehr schönes Haus.“
„Freut mich, dass es dir gefällt.“ Er lehnte sich an die geschlossene Tür.
Wieso sah er sie so an? Sie räusperte sich. „Du hast erwähnt, dass AJ sich endlich ein Herz gefasst hat und dich als seinen Vater akzeptiert.“
„Ja.“ Ein strahlendes Lächeln ging über sein Gesicht.
„Das freut mich. Ich weiß, wie sehr du dich danach gesehnt hast.“
„Das stimmt.“
Langes Schweigen folgte. Shelly wusste nicht, was sie sagen sollte. Dare stand immer noch an der Tür und sah sie durchdringend an. Sie wandte den Blick ab und sah auf die Uhr. „Da wir gerade von AJ sprechen, wo steckt er denn?“
„Er ist bei meinen Eltern. Sie kamen vorbei und haben gefragt, ob er sie
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