Collection Baccara Band 325 (German Edition)
schießen.
„Ich hatte schon Angst, du würdest nicht kommen“, sagte er schließlich leise. Seine Stimme bebte leicht von der Anstrengung.
Immer wieder musste er Shelly berühren, es ging einfach nicht anders. Als er sanft über ihren Bauch strich, fiel ihm AJs Frage ein. Er wünschte sich auf jeden Fall mehr Kinder, aber nur mit Shelly als Mutter. Keinen Moment lang würde er zögern, erneut ein Kind mit ihr zu zeugen.
Langsam öffnete Shelly die Augen, während die letzten Schauer, die durch ihren Körper rieselten, verklangen. Sie hob den Blick und sah Dare an. Wie konnte es sein, dass der Sex mit ihm von Mal zu Mal besser wurde? Wieso fühlte sie sich in seinen Armen so begehrt und verehrt? So geliebt?
Nein. So durfte sie nicht denken. Sie wollte sich keine falschen Hoffnungen machen. Egal, wie sehr sie sich danach sehnte, Dare wieder ihr Herz zu schenken, sie musste sich dagegen wehren.
Sie wandte den Blick ab.
„Shelly?“
Sie beschloss, sicheren Boden zu betreten. „AJ wollte noch reden“, sagte sie, um von ihren Gefühlen abzulenken. „Er war enttäuscht, weil er heute keine Gelegenheit hatte, dir die Wahrheit zu sagen, so wie er es vorhatte.“
Dare seufzte. „Meinst du, ich sollte morgen mit ihm sprechen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, am besten wartest du, bis er wieder Mut gefasst hat. Du könntest es ihm aber leichter machen, indem du dafür sorgst, dass ihr zwei ungestört seid.“
„Ich glaube, ich habe eine Idee.“ Dare streckte sich lang neben ihr aus und blickte in die Sterne hinauf. „Meine Brüder und ich wollen zusammen mit Jamal zur Berghütte in North Carolina fahren, um zu angeln. AJ hat uns über den Trip reden hören. Was hältst du davon, wenn ich ihn dazu einlade?“
Fragend hob sie eine Augenbraue. „Wie soll euch das helfen? Da hättet ihr zwei wahrscheinlich auch keinen ungestörten Moment.“
„Doch, vorausgesetzt, die anderen kommen nicht mit. Wenn AJ und ich dort sind, könnten sie unter irgendeinem Vorwand absagen.“
„Alle fünf?“ Sie sah ihn skeptisch an.
„Es müssten schon glaubwürdige Ausreden sein, sonst würde AJ Verdacht schöpfen.“
„Meinst du, er würde während der drei Tage genug Vertrauen fassen, um ganz offen mit dir zu sein?“
Er seufzte schwer. „Das kann ich nur hoffen. Zumindest hätte er ausreichend Gelegenheit dazu. Was meinst du?“
Sie hob die Schultern. „Vielleicht ist es genau das Richtige, aber ich möchte nicht, dass du dir zu große Hoffnungen machst und dann enttäuscht bist. AJ will, dass du die Wahrheit erfährst, das weiß ich mit Sicherheit, doch das Timing ist ihm sehr wichtig.“
„Dann werde ich alles daransetzen, damit das Timing stimmt.“
13. KAPITEL
Dare legte den Telefonhörer auf und wandte sich an AJ, der ihn erwartungsvoll ansah.
„Das war Chase. Eine seiner Kellnerinnen ist krank geworden. Deshalb muss er dieses Wochenende für sie einspringen und kann leider nicht kommen.“
Seit sie in der Berghütte angekommen waren, hatte einer nach dem anderen abgesagt. Nur Thorn fehlte noch, und er rechnete jeden Moment mit seinem Anruf.
„Heißt das, der Ausflug fällt ins Wasser?“ AJ klang tief enttäuscht.
„Nur, wenn du nicht mehr magst. Vielleicht kommt ja wenigstens Thorn.“
Allerdings wusste Dare, dass das nicht passieren würde. Seine Brüder und Jamal hatten volles Verständnis dafür gezeigt, dass er ein paar Tage mit AJ allein sein wollte. Alle waren sofort einverstanden gewesen, den Angeltrip abzusagen und das Wochenende anders zu verplanen.
Als AJ nichts erwiderte, sagte er: „Weißt du, was wir machen sollten? Wir sollten diese Angeltour trotzdem genießen. Ich habe mich schon riesig auf Ruhe und Entspannung gefreut, und du bist sicher auch froh, einen Tag länger schulfrei zu haben, stimmt’s?“
AJ nickte. „Klar.“
„Dann sollten wir das Beste daraus machen. Morgen früh zeige ich dir ein paar Tricks, wie man die Angel an besten auswirft, und am Abend suchen wir uns ein Plätzchen flussaufwärts und schlagen draußen das Zelt auf. Warst du schon mal campen?“
„Nein, noch nie.“
Bei der Vorstellung schüttelte Dare bedrückt den Kopf. Als er jung war, ging ihr Dad oft mit ihm und seinen Brüdern zelten, damit ihre Mutter auch mal etwas Ruhe bekam. Diese Ausflüge gehörten zu seinen schönsten Kindheitserinnerungen. „Nichts hindert uns daran, all das zu unternehmen, was wir ohnehin vorhatten. Na, was meinst du?“
Verblüfft erwiderte AJ seinen Blick.
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