Collection Baccara Band 325 (German Edition)
ruhig“, murmelte Scarlet nach einer Weile.
„Manche von uns sind dazu fähig.“
Sie knabberte an seinem Ohrläppchen, und er lachte leise. Wie sehr hatte sie sich nach einem Moment mit ihm ganz allein gesehnt! Wie sehr hatte sie sich danach verzehrt, ihn zu berühren! Die Musik verstummte, doch sie bewegten sich weiter, Körper an Körper gepresst, es fühlte sich für Scarlet so erotisch an, als wären sie bereits nackt.
Johns Hände schoben sich über ihren Po, dann wurde sie leicht angehoben. Parfüm und Aftershave vermischten sich mit dem intensiven Aroma der Begierde. Sein Verlangen nach ihr war ihm deutlich anzumerken. Sein ganzer Körper fühlte sich angespannt an, und sie konnte seine Erregung deutlich spüren, die sich gegen ihren Unterleib drückte. Sein Atem strich heiß über ihre Schläfe.
Scarlet versuchte, zu widerstehen. Sie konnte sich ihm hier nicht hingeben, dafür war ihr viel zu bewusst, wo sie sich befanden. Wie groß die Gefahr einer Entdeckung war. So etwas konnte sie weder ihren Großeltern noch Summer antun – und sich selbst schon gar nicht.
Allerdings fiel es ihr schrecklich schwer, seinem Drängen nicht nachzugeben, nicht zu genießen …
Seine Hand berührte ihre Brust in dem Moment, als er zu einem langen, heißblütigen Kuss ansetzte. Ihr Verlangen und seine unkontrollierbare Lust verschmolzen miteinander. Warum verlief alles bei ihnen nur immer so hastig, so überstürzt, überlegte Scarlet abwesend, während John sie langsam rückwärts schob, bis ihre Oberschenkel gegen eine Tischkante stießen. Ihr wurde klar, was er beabsichtigte. Schnell legte sie die Hände auf seine Brust. „Wir können das hier nicht machen.“
Mit der Zunge zeichnete er auf ihrer Haut den tiefen V-Ausschnitt ihres Kleides nach. Scarlet überkam ein wohliges Schaudern.
„Ich bin mit der langen Liste der Vorschriften und Verbote in diesem Club vertraut“, erwiderte John. „Daher weiß ich, dass es keine Bestimmung gibt, die Sex im Konferenzraum untersagt. Und ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass sich hier schon so einiges abgespielt hat.“
„Hör auf.“ Sie wich zur Seite aus, tastete sich bis zur Tür vor und fand den Lichtschalter. „Das ist mein Ernst. Wir können nicht, nicht hier.“ Sie gab sich selbst die Schuld daran, dass die Situation so aus dem Ruder gelaufen war. So schnell, wie sie bisher jeweils im Bett gelandet waren, musste dieser Mann einfach glauben, dass er bekam, was er wollte, wann immer er es wollte.
Seufzend fuhr er sich durchs Haar. „Du bist wirklich schwer zu durchschauen.“
„Ich weiß, und es tut mir leid.“ Aber ich liebe dich, deshalb bin ich die letzten Male das Risiko eingegangen. Ich brauchte etwas, woran ich mich erinnern kann.
„Deinem Ruf wirst du eigentlich gar nicht gerecht, oder?“ Er setzte sich auf die Tischkante und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Wäre dir das lieber?“
Nach einer Weile schüttelte er den Kopf. „Ich fand die Geschichten über die wilde Scarlet nur immer sehr interessant. Dabei gab es nie handfeste Beweise dafür, dass du leicht zu haben warst. Es waren alles nur Spekulationen. Du fällst eben auf, schon wegen deiner Art, dich zu kleiden, und weil du überall wie ein Wirbelwind durchfegst. Als wüsstest du immer ganz genau, wer du bist und wohin du willst. Das finde ich übrigens sehr sexy.“ Er lächelte.
„ Ich habe das hier nicht arrangiert.“
„Ich wollte dich damit nicht beleidigen, Scarlet. Ich dachte, du willst es so sehr wie ich.“
„Ob du’s glaubst oder nicht, aber manchmal denke ich zuerst an andere Menschen und erst danach an mich selbst.“
Er sah ihr lange in die Augen. Schließlich nickte er bedächtig und stand von der Tischkante auf. Als er an ihr vorbeiging, strich er ihr über den Arm.
„Gute Nacht“, sagte er leise. „Und danke für den Tanz.“
Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, stand Scarlet eine Weile reglos da und wartete darauf, dass sich die Welt wieder in ihre geordnete Bahn zurückbewegte.
Sie hatte seine Absichten falsch gedeutet, mehr nicht. Und vielleicht hatte er ja auch ihre Absichten falsch gedeutet. Es war ihr Ruf, der ihn dazu gebracht hatte, ein solches Risiko einzugehen und mit ihr auf einem Konferenztisch Sex zu haben, während nebenan einige Hundert Gäste – darunter ihre Großeltern – ein Fest feierten.
Vielleicht machte John das Risiko an, doch für sie galt das nicht.
Sie machte nur eines an. Nämlich John
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