Collection Baccara Band 325 (German Edition)
mich geschmeichelt gefühlt, als meine Brüder mich um Hilfe baten. Bis dahin hatten sie mich nie gebraucht, und obwohl ich mir dessen vielleicht nicht bewusst war, habe ich immer nach etwas gesucht, wo ich wirklich hingehöre.“
„Wo du hingehörst?“
„Ich hatte es satt, Spielchen zu spielen, nur lockere Affären zu haben. Ich wollte ein solides Leben, eine solide Arbeit. Und das habe ich gefunden. Aber nicht bei meinen Brüdern, sondern auf Bella Notte, mit dir. Ich will Wein herstellen, wie du es tust. Im Kleinen, mit Wert auf Qualität, nicht Quantität. Umgeben von der Familie, nicht von Anzugträgern und Finanzjongleuren. Ich will eine persönliche, romantische Atmosphäre, anstelle eines kalten Firmenhauptquartiers. Vor allem aber, Kiara, will ich mit dir zusammen sein. Bitte gib uns eine Chance.“
Da stand sie nun und sah den Mann an, den sie in viel zu kurzer Zeit lieben gelernt hatte. Der Gefühlssturm in ihr hatte sich gelegt.
Langsam streckte sie eine Hand nach ihm aus.
Mit ihrer Hand jedoch gab er sich nicht zufrieden. Mit einem Freudenschrei riss er Kiara an sich und übersäte ihr Gesicht mit Küssen. „Oh, Kiara.“
„Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.“
„Ich weiß. Ich bin geduldig. Ich werde es dir beweisen. Ich werde dir alles über mich erzählen.“
Sie nickte. „Tut mir leid, dass ich dich heute Morgen zurückgelassen habe. Das war nicht besonders erwachsen.“
„Ich verstehe es.“
„Du hast ein sehr großes Herz, Wyatt DeSalme.“
Er wischte ihr eine Träne von der Wange. „Nicht so groß wie deins, Kiara Romano. Also, diese Sage … Ist die jetzt bestätigt, oder ist es für dich immer noch nur eine Sage?“
„Die Sage ist bestätigt“, sagte sie und musste lächeln.
Er legte einen Arm um ihre Schultern. „Komm, lass uns zurückgehen und zusehen, wie Decadent Midnight den DeSalmes in den Hintern tritt.“
EPILOG
Veredelung: Verbessern der Rebe, indem man den Pflanzenteil einer Rebe auf eine andere transplantiert, sodass die beiden zusammenwachsen.
Decadent Midnight gewann tatsächlich den ersten Preis des Wettbewerbs.
Angesichts der Ereignisse hatte sich Wyatts Einstieg in das Unternehmen DeSalme natürlich erledigt, doch das kümmerte ihn nicht mehr. Er hatte sein wahres Zuhause gefunden. Auf Idyll, auf Bella Notte, bei Kiara und ihrer warmherzigen Familie.
Wyatt, mit seinem Charme und seinem unerwarteten Geschäftssinn, nahm den Vertrieb des Gutes in die Hand, sodass sich die Einkünfte bald verzehnfachten.
Im folgenden Juni heirateten Kiara und Wyatt, natürlich bei Vollmond, auf dem Gipfel des Twin Hearts, und fügten somit der alten eine neue Legende hinzu.
Nachdem alle Hochzeitsgäste gegangen waren, nahm Kiara ihren frischgebackenen Ehemann bei der Hand und führte ihn zu ihrem Lieblingsplatz unter den Olivenbäumen. Selig schmiegte sie sich an Wyatt und legte verträumt eine Hand auf ihren Bauch. „Ich hoffe, wenn er fünf ist, wird er aussehen wie du. Mit braunen Augen und ein paar niedlichen Locken, die ihm in die Stirn fallen.“
Wyatt runzelte die Stirn. Wovon redete sie? „Er? Wer?“
„Okay, vielleicht ist es eine Sie. Trotzdem wird sie hoffentlich deine Augen haben.“
Es dauerte eine Weile, bis ihre Worte bei ihm durchsickerten. „Du bist schwanger?“
Sie nickte glücklich. „Sechste Woche.“
Sein Pulsschlag beschleunigte sich. „Ich werde Vater?“
„Genau.“
Für einen Mann, der sich nicht einmal hatte vorstellen können, je sesshaft zu werden, war das eine umwerfende Neuigkeit. Er wurde Vater.
„Bist du glücklich?“, fragte sie. „Sei ruhig ehrlich. Ich werde mich nicht aufregen, wenn du dich nicht gleich wie verrückt freust. Ich verstehe, dass es eine Menge Umstellungen …“
„Kiara …“ Er nahm seine Frau fest in die Arme und küsste sie. „Ich bin glücklich.“ Noch ein Kuss. „Und ich bin aufgeregt.“ Ein weiterer Kuss, dieses Mal heißer. „Ich bin ganz begeistert von dem Gedanken, Vater zu werden.“
Er spürte, wie sie sich erleichtert an ihn schmiegte. Offensichtlich hatte sie sich Sorgen gemacht. Erneut küsste er sie und drückte sie an sich. „Etwas Besseres hättest du mir nicht erzählen können.“ Zärtlich legte er seine Hand auf ihren Bauch. „Liebste, ich bin dir so dankbar.“
„Er wird Wein im Blut haben.“
„Sie!“
„Willst du wirklich ein Mädchen?“
„Eins, das genau wie du aussieht.“
„Eins nach dem anderen“, flüsterte sie, während er sie auf die Decke
Weitere Kostenlose Bücher