Collection Baccara Band 326 (German Edition)
Hawk damit andeuten, dass sie Tanner etwas bedeutete? Dass sie sich körperlich zueinander hingezogen fühlten, hatte sie selbst bemerkt. Aber empfand Tanner etwa mehr für sie?
Allein der Gedanke reichte aus, um ihr ein erregendes Prickeln über den Rücken zu jagen. Doch dann kehrte ihre Vernunft zurück. So ein kindischer Unsinn! Für mädchenhafte Schwärmerei war sie zu alt. Sie bedeutete Tanner überhaupt nichts. Er behandelte sie nicht anders, als er sich jeder Frau gegenüber verhalten würde, die einen Killer jagen wollte.
Trotzdem war es ein sehr angenehmer Gedanke, wenn auch nur für einen Moment.
Leise seufzend senkte sie den Kopf, damit Hawk ihr die Enttäuschung nicht ansehen konnte.
„Okay.“ Er schob den Stuhl zurück und stand auf. „Ich wasche schnell ab, und dann fahre ich Sie zurück nach Durango.“
Abrupt hob sie den Kopf. „Ich kehre nicht nach Durango zurück“, stellte sie fest entschlossen klar.
„Sie wollen hier warten, bis Tanner zurückkehrt?“ Bevor sie etwas erwidern konnte, sprach er schnell weiter: „Verstehen Sie mich nicht falsch, es würde mir nichts ausmachen, aber …“
„Nein, Hawk, ich werde ihn verfolgen.“
„Allein?“ Ungläubig sah er sie an. „Brianna, Sie müssen wissen, dass es niemals klug ist, sich bei so etwas allein auf den Weg zu machen.“ Er schüttelte den Kopf. „Dieser Mann ist ein Mörder .“
Einen Moment verstand sie ihn nicht ganz, dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, nein, ich spreche nicht von Minnich. Ich werde Tanner nachreiten.“
„Das ist genauso gefährlich.“
„Ich werde vorsichtig sein“, versicherte sie ihm.
„Und wenn Sie sich verirren?“
Nachdrücklich erwiderte sie seinen Blick. „Ich weiß, wie man einer Fährte folgt, Hawk.“
„Aber …“
„Kein Aber.“ Wieder schüttelte sie den Kopf. „Mein Entschluss steht fest. Stellen Sie mir ein Pferd zur Verfügung? Ich bezahle Ihnen den üblichen Preis.“
„Nein.“ Schweigend sah er sie an.
Auf keinen Fall würde sie sich anmerken lassen, wie sehr seine Ablehnung sie kränkte. „Okay, dann gehe ich zu Fuß.“ Sie wollte aufstehen, aber Hawk hob eine Hand.
„Sie verstehen mich falsch. Auf keinen Fall würde ich für das Pferd eine Bezahlung akzeptieren.“ Resignierend hob er die Hände. „Diesen Blick kenne ich. Und da ich nicht gewillt bin, Sie hier an den Stuhl zu fesseln, kann ich mir jede weitere Diskussion sparen. Nehmen Sie sich das Pferd, das Sie wollen.“
Sie musste blinzeln, weil ihr fast die Tränen kamen. „Danke, Hawk. Vielen Dank.“
„Sie brauchen auch ein Packpferd.“
„Nein, danke, mit einem zweiten Pferd wäre ich nur langsamer. Ich will Tanner einholen, bevor er Minnich erreicht.“ Sie wollte aus der Küche gehen, doch Hawk hielt sie zurück.
„Brianna, Sie brauchen Vorräte und Nahrung, sonst können Sie Tanner nicht einholen.“
„Ich habe Studentenfutter und Dörrfleisch im Rucksack.“ Jetzt lächelte sie, weil sie die Schokolade verheimlichte. „Mein Vater hat mir schon früh eingetrichtert, immer ein bisschen Proviant für alle Fälle dabei zu haben.“
„Sie brauchen schon noch etwas mehr.“ Er seufzte. „Ich packe Ihnen ein paar Vorräte und Wasser in die Satteltaschen, sobald ich hier fertig bin.“ Fragend hob er die Augenbrauen. „Haben Sie Ihre Sachen alle zusammen?“
„Fast.“ Sie verließ den Küchenbereich. „Dauert nur ein paar Minuten, dann bin ich fertig.“
Ihr war bewusst, dass Tanner sich mit jeder Minute, die sie länger brauchte, weiter von der Ranch entfernte. Hastig packte sie ihre Waschsachen zusammen, machte schnell das Bett und kehrte in den Flur zurück.
Hawk war nicht zu sehen. Einen Moment stand sie reglos da und fürchtete bereits, er könne sie auch im Stich gelassen haben. Aber dann siegte ihr Verstand. Boyo saß neben ihrem Rucksack und blickte abwechselnd zu ihr und zur Tür.
Offenbar wartete er darauf, dass sein Herrchen zurückkehrte. Brianna wartete mit ihm zusammen.
Ein paar Minuten später kam Hawk wieder ins Haus. „Ich habe die Stute gesattelt, die Tanner Ihnen gestern gezeigt hat. Ist das okay?“
„Ja.“ Sie lächelte. „Ein liebes Tier.“
„Ich bereite die Satteltaschen vor.“ Er ging in die Küche.
Brianna kniete sich hin, um sich von dem Hund zu verabschieden. „Du bist auch ein ganz Lieber“, sagte sie leise.
„Ich möchte, dass Sie den ganz Lieben mitnehmen.“ Hawk half ihr hoch. „Und keine Widerrede“, fuhr er fort, als sie den Mund
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