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Collection Baccara Band 326 (German Edition)

Collection Baccara Band 326 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 326 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh , Heidi Betts , Joan Hohl
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stehen und ein paar Schritte zu gehen, fühlte sich herrlich an.
    Nachdem sie die Tiere gefüttert hatte, fing Boyo an herumzustreunen, doch Bri machte sich keine Sorgen, dass er sich zu weit entfernen würde. Sie verschwand kurz hinter die Büsche und ging dann zum Fluss, um sich die Hände zu waschen.
    Am Uferhang blieb sie jedoch mit dem Fuß an einer Wurzel hängen und geriet ins Stolpern. Als sie das Gleichgewicht wiedergefunden hatte und sich aufrichtete, blieb ihr bei dem, was sie sah, fast das Herz stehen.
    Am gegenüberliegenden Ufer stand ein Mann.
    Er hatte sich die Haare gefärbt und trug eine Brille, doch Bri erkannte ihn sofort. Jay Minnich. In der Hand hielt er ein Gewehr.
    Und er blickte direkt zu ihr hinüber.
    Selbst auf die Distanz erkannte Bri die krankhafte Bosheit in seinem Blick. Unwillkürlich wich sie zwei Schritte zurück, während er drei Schritte nach vorn ins Wasser ging und das Gewehr an die Schulter hob.
    Bri erstarrte. Vor Angst hatte sie einen Kloß im Hals. Sie bekam nicht mal einen Schrei heraus, aber nach wem hätte sie auch rufen sollen?
    Doch, das wusste sie genau.
    Nach Tanner. Wo war er gerade? Wie viele Meilen war er weg von ihr?
    Sie konnte nicht klar denken. Langsam wich sie noch einen Schritt zurück. Sie sah, wie Minnich den Finger an den Abzug legte, und schloss die Augen. Innerlich machte sie sich darauf gefasst, von einer Kugel getroffen zu werden.
    In diesem Moment wurde sie umgerissen, doch nicht von einer Gewehrkugel, sondern von einem anderen Körper, der sie zu Boden riss.
    Sie bekam keine Luft mehr und riss die Augen auf. Der Schuss und das Zischen der Kugel dicht über ihren Körpern erklangen fast gleichzeitig.
    Tanner! Vor Erleichterung hätte sie weinen können. Sie sah die Pistole in seiner Hand. Den Arm hatte er zum Fluss gestreckt, und auch er schoss jetzt.
    Der Knall war so laut, dass es Bri fast taub machte. Trotzdem hörte sie, wie Tanner Boyo den Befehl zurief, dort zu bleiben, wo er war.
    Dann sprang er auf und stürmte in den Fluss. Bei jedem Schritt spritzte das eiskalte Wasser.
    Mitten im Flusslauf blieb er stehen und rief Boyo zu sich.
    Ohne zu zögern lief der große Hund zu ihm, und gemeinsam hasteten sie ans andere Ufer. Dort sprach er zu Boyo und gestikulierte, als könne der Hund ihn bestens verstehen. Boyo schnüffelte ein paar Minuten herum, dann blieb er zitternd mit hoch aufgerichtetem Kopf stehen und blickte starr nach vorn.
    Bri wusste, dass Boyo die Spur des Mannes aufgenommen hatte.
    Tanner rief dem Hund etwas zu, und gemeinsam kehrten sie zu Bri zurück.
    „Er ist weg.“ Tanner reichte ihr die Hand und half ihr hoch.
    Sobald sie vor ihm stand, ließ er seinem Ärger freien Lauf. „Was, zum Teufel, tust du hier?“ Für eine Antwort ließ er ihr keine Zeit. „Willst du dich umbringen lassen? Hast du Selbstmordabsichten?“
    Bri befeuchtete sich die Lippen. In diesem Moment fürchtete sie sich vor Tanner fast so sehr wie vor Minnich. „Ich wollte dich einholen.“
    „Tja, dann kannst du ja verdammt von Glück sagen, dass Boyo mich gefunden hat.“ Er atmete tief aus. „Wenn nicht, dann …“ Er verstummte und zitterte, als er sich ausmalte, was sonst geschehen wäre.
    „Ich werde jetzt bestimmt nicht sagen, dass es mir leidtut.“ Trotzig schob sie das Kinn vor. „Ich meine, dass ich dir gefolgt bin.“
    Er seufzte. „Das habe ich auch nicht erwartet.“ Er wandte sich ab. „Und jetzt los.“
    Bri zögerte. „Wohin?“
    „Zu meinem Lagerplatz natürlich. Bevor es stockdunkel ist.“ Spöttisch sah er sie an. „Oder möchtest du die Nacht lieber hier verbringen?“
    „Nein.“ Entschieden schüttelte sie den Kopf und folgte ihm, als er vorausging.
    Da sie außer dem Tierfutter noch nichts ausgepackt hatte, dauerte es nicht lange, bis alles wieder verstaut war. Sie ritt hinter Tanner her, während die Sonne sich dem Horizont immer mehr näherte.
    Sein Lager lag erstaunlich nahe an dem Platz, an dem sie Rast gemacht hatte. Tanner hatte bereits eine Feuerstelle eingerichtet und ein Lagerfeuer entzündet, und seitlich davon stand ein Zelt, in dem drei Leute schlafen konnten. Genau wie Bri am Abend zuvor hatte Tanner einen Holzstamm vor das Feuer geschleift.
    „Sieht fast wohnlich aus“, sagte sie leise in der Annahme, er könne sie nicht hören. Doch das konnte er.
    „Ja.“ Es klang leicht spöttisch. „Leider sind wir hier nicht im Urlaub. Und du solltest überhaupt nicht hier sein.“
    „Bin ich aber, also finde dich

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