Collection Baccara Band 326
Beth.
„Ich glaube, ich muss mich bei dir entschuldigen“, sagte sie atemlos und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
Bei diesem Anblick hätte er sie am liebsten sofort wieder in die Arme geschlossen und dort weitergemacht, wo sie unterbrochen worden waren.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, murmelte er, noch immer den Geschmack von Cranberry-Martini auf den Lippen.
Was gab es da auch zu sagen? Dass es ein Fehler war? Das wäre eine glatte Lüge. Denn es war ganz sicher kein Fehler gewesen.
Dieser Kuss hatte ihm gezeigt, wie groß die Anziehungskraft zwischen ihnen war. Da konnte er sich nun endgültig nichts mehr vormachen. Zumindest dieser Beweis war damit erbracht. Jetzt wusste er mit absoluter Sicherheit, woran er war. Vielleicht fand er ja einen annehmbaren Weg, mit dieser Gewissheit umzugehen.
Sie blickte ihn mit einem verlegenen Lächeln an. „Dann sag einfach nichts. Wir schieben es einfach auf die Atmosphäre hier und die Tatsache, dass es schon ziemlich spät ist. Und darauf, dass deine neue Angestellte ziemlich angespannt ist.“
Ich habe gerade meine Angestellte geküsst, dachte er betreten. Dabei hatte er in der Vergangenheit immer so genau darauf geachtet, Privatleben und Beruf nicht miteinander zu vermischen.
Sein gut ausgebildeter analytischer Verstand sagte ihm, dass er dringend darauf achten musste, in Zukunft den nötigen Abstand zu Beth zu wahren. Ganz gleich, wie sehr er sich auch von ihr angezogen fühlte.
Und jetzt war es höchste Zeit, hier zu verschwinden. Denn in ihrer Gegenwart schien er nicht mehr zurechnungsfähig zu sein. „Die Atmosphäre oder die Uhrzeit sind keine guten Entschuldigungen. Mit diesem Kuss haben wir eindeutig eine Grenze überschritten“, bemerkte er nüchtern.
„Das stimmt. Aber trotz allem war es ein ganz sensationeller Kuss“, erwiderte sie lächelnd und beugte sich zu ihm, sodass ihn erneut ihr betörender Duft umwehte. „Nur für das Protokoll: Du küsst wirklich gut.“
Er musste grinsen, hob aber abwehrend die Hände. „Ich werde jetzt besser gehen. Ich muss morgen früh aufstehen.“
„Hast du etwa Angst, Professor?“
Ihre rauchige Stimme und der amüsierte Blick aus ihren moosgrünen Augen hatten eine verheerende Wirkung auf ihn. Er konnte plötzlich kaum atmen. Fast so wie damals, als eine Ausgrabungsstätte einstürzte und ihn unter einer Tonne Sand begrub.
Und wie damals hatte er auch jetzt keine Ahnung, ob er dagegen ankämpfen oder sich ins Unvermeidliche fügen sollte. Dabei war er sich bewusst, dass es nicht viel helfen würde, dagegen anzukämpfen.
Hastig schlüpfte er in sein Jackett. „Komm, ich fahre dich nach Hause.“
„Vielen Dank für das Angebot. Aber ich rufe mir ein Taxi.“
„In Ordnung. Ich werde warten, bis es da ist. Lass uns schon mal nach draußen gehen.“
Als Beth die Hand auf seinen Arm legte, hielt er inne und schaute sie bestürzt an. Ihre Berührung war nicht gerade dazu geeignet, seine guten Vorsätze in die Tat umzusetzen.
„Das war ein ziemlich verrückter Tag. Es tut mir leid, dass ich dir zu nahe gekommen bin“, sagte sie ernst und fuhr sich durchs Haar.
Er hätte gern dasselbe getan und seine Finger in der seidigen Fülle vergraben.
„Ich bin immer viel zu impulsiv, wenn ich nervös bin“, fügte sie hinzu.
„Mache ich dich nervös?“, fragte er leise. Als sie ihn mit großen Augen ansah, während sie unbewusst mit der Zunge ihre volle Unterlippe befeuchtete, bekam er seine Antwort, ohne dass sie ein Wort gesprochen hatte.
Beth ließ die Hand sinken und seufzte. „Dieser Job ist wirklich sehr wichtig für mich. Und du bist mein Chef. Ja, ich glaube, du machst mich tatsächlich nervös.“
Diese Mischung aus Selbstbewusstsein und Verletzlichkeit, die er immer wieder bei ihr entdeckte, war sehr anziehend.
Es war ihm vorhin nicht entgangen, wie unvermittelt sie das Thema gewechselt hatte, als er sie nach ihrer Einstellung zum Reisen befragte. Möglicherweise war ihre überbordende Selbstsicherheit nur vorgetäuscht.
Was hatte diese Verwundbarkeit in ihr ausgelöst? Das würde er zu gern herausfinden. Aber damit würde er auch wieder jene Grenze überschreiten, die er sich selbst gezogen hatte. Er erinnerte sich selbst daran, dass er eine angemessene Distanz zu ihr wahren musste.
„Das erklärt also, warum ich dich geküsst habe“, sagte sie und biss sich in die Unterlippe. „Es waren die Nerven.“
„Tatsächlich?“, gab er zurück und blickte sie skeptisch
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